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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gelassen?«, erkundigte sich Kanthall. »Geht er ohne ein Wort?«
    Bahrajns Gesicht wurde düster. »Ich hatte gehofft, dass vielleicht niemand nach ihm fragen würde«, antwortete er. »Der Oberste Terranische Rat hat sich entschlossen, an Bord der BASIS zu bleiben.«
    Kanthall machte keinen Hehl daraus, dass er Danton nicht an Bord haben wollte. Er legte Hamiller nahe, seine Befehlsgewalt als Leiter der Expedition PAN-THAU-RA zu benützen und Danton von Bord zu weisen.
    Es kam schließlich zu einer Unterredung mit Danton.
    »Mir ist bewusst, dass Sie mich einfach hinauswerfen können«, erklärte Perry Rhodans Sohn. »Ich müsste gehen, aber ich wäre dann nur noch ein halber Mensch. Deswegen bitte ich Sie, sich mit meiner Anwesenheit abzufinden.«
    »Wie soll ich das verstehen?«, fragte Kanthall barsch. Er war überzeugt, dass die geheimnisvolle Dunja Varenczy dahintersteckte, und wollte die Bestätigung von Danton selbst hören, wurde in der Hinsicht aber enttäuscht.
    »Wie soll ich Ihnen etwas erklären, was ich selbst nicht verstehe?«, sagte Danton. »Treffen Sie Ihre Entscheidung, nur ersparen Sie mir eine Diskussion.«
    Hamiller, dem es widerstrebte, den Obersten Terranischen Rat zu etwas zu zwingen, behielt schließlich die Oberhand. Ab sofort war Roi Danton Besatzungsmitglied der BASIS, wenn auch ohne Privilegien.

7.
    Die Bläser auf den Ecktürmen von Banschura hatten gerade den Beginn der dritten Windwende verkündet, als Koßjarta ihr Haus verließ und dem Beziehungsvogel auf der Stange neben dem Eingang Körner in den Napf warf. Sie ging den Hügel bis zur Passantenschneise hinab und wartete dort, dass das Transportband anhalten würde, damit sie aufspringen konnte. Koßjarta war stämmig, aber nicht dick, ihr silbernes Haar hatte sie zu einem Knoten im Nacken zusammengebunden, sodass sie strenger aussah, als es ihrem Gemüt entsprach. Mit eineinhalb Metern Größe besaß sie den Durchschnittswuchs der Wynger. Koßjarta war eine ältere Frau und hatte schon sechsmal als Nährmutter gearbeitet. Sie gehörte dem Stamm der Lufken an, wie fast alle Wynger hier auf dem Planeten Kschur im Gurschin-System. Natürlich lebten auf Kschur auch Angehörige anderer Stämme, vor allem Mitglieder der diplomatischen Vertretungen und Spezialisten, aber sie hatten wenig Kontakt zu den Einheimischen. Nur im Torgnisch-System, dem kulturellen und religiösen Zentrum der mächtigen Zivilisation, lebten Wynger aller Stämme bunt zusammengewürfelt auf den Monden des Riesenplaneten Välgerspäre.
    Das Band hielt an. Koßjarta konnte sich einen Platz in der Mitte aussuchen, denn um diese Zeit herrschte wenig Verkehr. Die meisten Einwohner von Banschura arbeiteten noch in den Industrieanlagen außerhalb der Stadt. Banschura war mit knapp zwei Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt auf Kschur.
    Unmittelbar neben Koßjarta stand ein junger Wynger auf dem Band. Sie vermutete, dass er zum Stamm der Belten gehörte, denn er hielt ein Musikinstrument in den Händen und machte einen verträumten Eindruck. Die Belten waren die Künstler unter den Wyngern. Manchmal wünschte Koßjarta, sie hätte einem anderen Stamm angehört, denn aus den Lufken rekrutierten sich die Kämpfer und Soldaten, was bedeutete, dass diese Wynger von Geburt an ein hartes und entbehrungsreiches Leben führen mussten. Es gab sechs bedeutende große Stämme und ein Dutzend kleinerer, die keine besondere Rolle innerhalb des Sternenreichs spielten. Neben den Lufken und Belten gab es die Zorben, die die Händler und Politiker stellten; die Doprer, aus deren Reihen Raumfahrer und Ingenieure hervorgingen; die Agolpher, die sich mit Wissenschaft und Philosophie beschäftigten, und die Grysen, verantwortlich für die Bestellung der Felder und die Viehaufzucht.
    Das Band trug Koßjarta aus der Schneise auf das oberste Handelstablett im stufenförmig angelegten Stadtzentrum. Hier gab es Waffen und schwere Arbeitsgeräte zu kaufen, alles Dinge, für die Koßjarta kaum Interesse aufbrachte. Sie sah auch fast nur Männer in den offenen Ausstellungen. An einer Stelle wurden Kampfspiele dargeboten. Junge, muskulöse Lufken hieben mit Holzschwertern aufeinander ein. Die Gefahr, dass sie sich dabei umbrachten, war gering, aber Koßjarta sah, dass auf dem Kampfplatz nicht nur Schweiß vergossen wurde. Unwillkürlich schaute sie sich um, ob einer ihrer Nährsöhne unter den Kämpfern weilte. Sie hatte sechs Kinder aufgezogen, vier davon waren männlichen

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