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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tröstend. »Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Draußen wurde es allmählich ruhiger. Die Rettungsmannschaften hatten die Verletzten und Toten abtransportiert. Nun würden Spezialisten kommen und das Band untersuchen; sie würden einen Verantwortlichen für den Unfall finden und ihm den Prozess machen.
    Koßjarta wünschte, man würde sie endlich in die Klinik bringen, wo sie mit Plondfair zusammentreffen konnte.
    »Wir können davon ausgehen, dass die vorherrschende Stellung der Wynger-Zivilisation in der Galaxis Algstogermaht in erster Linie vom Stamm der Lufken garantiert wird«, sagte der Dozent. »Das bedeutet nicht, dass die anderen Stämme weniger bedeutungsvoll wären, aber wenn es darum ging, unser Sternenreich zu verteidigen, standen wir Lufken immer in vorderer Reihe. Darauf sollten wir stolz sein.«
    Was für ein Unsinn!, dachte Plondfair und lehnte sich im Sitz zurück. Unwillkürlich hatte er laut geseufzt, und nun richteten sich alle Blicke auf ihn. Kuntlerai, der Dozent, schaute ihn missbilligend an, sagte aber nichts.
    Plondfair setzte sich zurecht. Für einen Wynger war er ungewöhnlich groß, aber nicht weniger breit und muskulös als seine Artgenossen. Sein Gesicht war scharf geschnitten, die Lippen voll. Wie alle Wynger trug er sein silberfarbenes Haar schulterlang. Er hatte große schwarze Augen, die ihm einen ernsten Gesichtsausdruck verliehen. Die anderen nannten ihn mit einer Mischung aus Respekt und Neid oft den ›Riesen‹. Plondfair war siebenundzwanzig Jahre alt, er stand am Ende seiner Ausbildung als Soldat, Ultraenergie-Bezwinger und Überraum-Sensibilisator. Er war unbestritten der intelligenteste und stärkste Teilnehmer seiner Gruppe.
    Kuntlerai schaltete die lumineszierende Konzentrationskugel ab und erhob sich.
    »Heute habe ich zum letzten Mal zu Ihnen gesprochen«, sagte er zu den Schülern. »Die anderen Dozenten werden sich noch von Ihnen verabschieden. Da wir uns nicht wiedersehen werden, wünsche ich Ihnen für Ihren künftigen Lebensweg viel Erfolg. Sie können gehen.«
    Der Aufbruch der Schüler erfolgte ruhig und diszipliniert. Kuntlerai stand am Ausgang und reichte jedem die Hand. Als Plondfair an die Reihe kam, sagte der Dozent: »Sie warten auf mich, Plondfair.«
    Der junge Lufke nahm auf einem der vorderen Sitze Platz, bis Kuntlerai alle anderen verabschiedet hatte. Plondfair beobachtete den Dozenten amüsiert, er fand, dass Kuntlerai ein Wynger war, der emotionsgeladene Situationen und pathetische Worte genoss. Vielleicht war er deshalb Dozent für psychologische Kriegführung geworden.
    Als alle anderen gegangen waren, schloss Kuntlerai sorgfältig die Tür, als wollte er vollkommen sicher sein, dass er mit Plondfair allein war. Dann setzte er sich zu Plondfairs Überraschung auf einen der Schülersitze.
    »Sie fühlten sich gelangweilt?«, erkundigte er sich.
    Der Tonfall ließ Plondfair erkennen, dass dies ein persönliches Gespräch werden sollte. »Ja«, gab er zu.
    Kuntlerai war ein mittelgroßer Lufke. Er wirkte sehr gepflegt, sein Alter war schwer zu schätzen. Als er Plondfair jetzt ansah, lächelte er gezwungen. »Würden Sie glauben, dass mich der Unterricht ebenfalls langweilt?«
    »Natürlich. Wenn Sie immer wieder die gleichen Geschichten erzählen müssen.«
    »Im Gegensatz zu Ihnen glaube ich an diese Geschichten. Was mich der Langeweile preisgibt, ist die Routine, nicht etwa die Ungläubigkeit.«
    »Ich verstehe.« Plondfair fühlte sich unbehaglich.
    »Sie sind einer der besten Soldaten, die ich kenne«, lobte der Dozent. »Sie sind mutig und klug, in der theoretischen Strategie macht Ihnen so schnell niemand etwas vor.«
    »Danke«, sagte Plondfair trocken.
    »Seltsamerweise scheinen Sie auf die Ausnutzung Ihrer Fähigkeiten keinen besonderen Wert zu legen.«
    »Ich wünschte, ich wäre ein Agolpher oder ein Belte«, gestand Plondfair freimütig. »Wissenschaft und Künste interessieren mich weitaus mehr.«
    »Sie sind ein Lufke«, erinnerte ihn der Lehrer. »Wir Lufken wurden von der Evolution dafür geschaffen, Soldaten und Kämpfer zu sein.«
    »Das bezweifle ich.«
    Kuntlerai hielt den Atem an. Er wirkte irritiert, und einen Augenblick lang dachte Plondfair, der andere würde das Gespräch abbrechen. Doch der Dozent sagte: »Erklären Sie mir Ihre Ansichten!«
    »Von Geburt an sind wir alle gleich, welchem Stamm wir auch angehören«, gab Plondfair zu verstehen. »Erst durch unsere Erziehung werden wir zu Soldaten oder Künstlern. Ich wette,

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