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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinabzuschlucken, aber sie bekam einen Hustenanfall und bäumte sich auf. Die beiden Lufken hielten sie in sitzender Stellung und klopften ihr sanft auf den Rücken, dabei verlor sie fast das Bewusstsein.
    »Versuch dein Glück, Boldair«, sagte der zweite Mann. »Es scheint ihr tatsächlich sehr schlecht zu gehen.«
    Wie aus weiter Ferne hörte Koßjarta den Lärm der Rettungsfahrzeuge. Im Hintergrund des Raumes sprach Boldair mit jemandem über Bildkontakt.
    »Das ist ein Skandal«, sagte Haisert wütend. »Sie hätten das Band längst einmal abstellen und überprüfen müssen.«
    Was soll das alles noch?, fragte sich Koßjarta müde. Sie wünschte, sie wäre ohnmächtig geworden, dann hätte sie die Schmerzen im Rücken nicht länger ertragen müssen. Sie versuchte, ihre Gedanken auf das Alles-Rad zu konzentrieren, aber das gelang ihr nicht.
    »Jemand kommt«, sagte Boldair. »Wir können froh sein, dass ich ein paar Wynger dort kenne, denn sie bereiten sich jetzt darauf vor, die Verletzten aufzunehmen.«
    »Warum transportieren wir sie nicht in die Klinik?«
    »In diesem Zustand? Falls sie innere Verletzungen hat, bringen wir sie vielleicht dabei um.« Boldair ging zum Fenster und schloss es. Das Schrillen der Sirenen und das Geschrei der Verletzten und Helfer klangen nun etwas gedämpft.
    Ich kann mich nicht auf das Alles-Rad konzentrieren!, dachte Koßjarta enttäuscht. Dabei konnte sie nur von ihm Hilfe erwarten.
    Minuten später kam ein dritter Mann ins Zimmer. Gemessen an der Art, wie Boldair und Haisert ihn begrüßten, konnte es nur der Arzt sein. Koßjarta nahm ihn als großen dunklen Schatten wahr, der sich über sie beugte.
    Er öffnete ihre klimatisierte Kombination und legte ihr das Ende einer Diagnosesonde auf die Brust.
    »Es ist ein Wunder, dass sie lebt«, sagte Boldair. »Sie hat sich draußen am Vorhang festgehalten. Wir hörten den Lärm nach dem Unfall und standen am Fenster.«
    »Verstehen Sie mich?«, wandte sich der Arzt an Koßjarta.
    Sie nickte.
    »Können Sie nicht sprechen?«
    »Doch«, antwortete Koßjarta mühsam. »Es wird schon gehen.«
    »Das ist der Schock. Sie sind ziemlich schwer verletzt, Wyngerin. Wir müssen warten, bis einer der Spezialtransporter frei ist. Die der Klinik sind jetzt alle besetzt, aber es ist schon Verstärkung aus Lonschau unterwegs.«
    Lonschau war die nächstgelegene große Stadt.
    Der Arzt gab Koßjarta eine schmerzstillende Injektion. »Mehr kann ich nicht tun«, sagte er. »Sie werden so schnell wie möglich abgeholt und in die Klinik gebracht. Es ist möglich, dass Sie operiert werden müssen.«
    »Wir wissen nicht einmal, wer sie ist«, bemerkte Boldair. »Vielleicht hat sie Angehörige, die wir verständigen sollten.«
    »Plondfair«, sagte Koßjarta matt. »Benachrichtigt Plondfair!«
    Anstatt an das Alles-Rad dachte sie nur an ihren Pflegesohn. Erleichtert registrierte sie, dass die Injektion ihre Wirkung tat. Koßjarta war nie besonders religiös gewesen, aber in dieser kritischen Phase hätte sie sich eigentlich überwinden und das Alles-Rad anrufen sollen. Die Worte des Arztes hatten ihr zu erkennen gegeben, wie es um sie stand. Vielleicht musste sie sterben. Sie stellte sich vor, wie Plondfair zu ihr ans Bett trat und ihre Hand hielt. Dieser Gedanke war tröstlich.
    Der Arzt öffnete die Taschen ihrer Kombination und holte ihre persönlichen Unterlagen heraus.
    »Da ist eine Adressensammlung«, stellte er fest. »Suchen Sie diesen Plondfair heraus und benachrichtigen Sie ihn. Er soll nicht erst hierher, sondern sofort in die Klinik kommen.«
    Seit der Arzt ihre Kombination geöffnet hatte, war das Wärmepolster zusammengebrochen. Koßjarta fror. Sie war immer eine gesunde und tatkräftige Frau gewesen, und an den Tod hatte sie nie gedacht. Nun war sie unvermittelt damit konfrontiert. Wenn das Alles-Rad wirklich über Beginn und Ende eines Lebens bestimmte, dann bediente es sich dabei unorthodoxer Methoden. Wahrscheinlich waren bei dem Unfall hundert oder mehr Wynger umgekommen. Gehörten sie alle zu jenen, deren Zeit abgelaufen war? Wie kam es dann, dass alle gleichzeitig auf dem Band gestanden hatten, als der Unfall geschehen war? Das sah mehr oder weniger nach Zufall aus, nicht nach Vorherbestimmung. Nein, dachte Koßjarta trotzig. Ich werde nicht mit dem Großen Flehen beginnen.
    Der Arzt packte seine Instrumente ein und schloss behutsam ihre Kombination. Er klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. »Das ist nicht so schlimm!«, sagte er

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