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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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roch seltsam.
    Dann war er am Ende des Korridors angekommen. Vor ihm befand sich eine stählerne Wand, und in ihrer Mitte entstand ein Spalt. Als beide Schotthälften in die Wände zurückgeglitten waren, wusste Gerziell immer noch nicht, was ihn erwartete. Vor ihm war es dunkel, aber er hatte die vage Vorstellung, vor dem Eingang einer großen Halle zu stehen.
    Ein rötliches Glühen tauchte schräg über ihm auf und warf düsterrotes Licht nach unten. In diesem Widerschein erblickte Gerziell so etwas wie eine Statue - oder eine Mumie.
    »Das ist das letzte Abbild der wahren Form! Gerziell, du stehst in dieser Zeitspanne auf dem Boden von Gys-Progher - und du wirst der letzte Gys-Voolbeerah sein, der den Letzten Tempel betritt. Viel ist geschehen, seit ich gefunden und nach Gys-Coront gebracht, von den Nyomiten des Träumers gesucht und in der Supernovahölle von Nyunberge verwandelt und zum Ursprung zurückgeschleudert wurde. Ich bin froh, dass die Erste Totale Elektronische Zivilisation Tlagalagh und mich fand und die Ewige Stadt als Kunstwerk betrachtet. Sonst wären wir nie zusammengekommen, Gerziell, und du hättest dich ins Verderben gestürzt.«
    »Mich - und eine ganze Galaxis mit«, erkannte Gerziell.
    »Nur dich!«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Du wirst es bald verstehen«, sagte die Stimme. »Jetzt solltest du zu deinen Brüdern zurückgehen, denn sie warten schon auf dich.«
    Benommen drehte Gerziell sich um und ging auf dem gleichen Weg zurück. Tatsächlich warteten seine Brüder in der Offenbarungshalle auf ihn.
    Als sie ihn sahen, schrien sie vor Grauen und Abscheu - und Gerziell begriff, dass er angesichts des letzten Abbilds der wahren Form unwillkürlich die ursprüngliche Form eines Angehörigen des Alten Volkes angenommen hatte.
    Er musste sie bis zu seinem Tod beibehalten. Er war jetzt ein Aussätziger.

32.

    Die Imagination des Unsichtbaren Giganten nahm das in kurzen Intervallen ertönende Tosen des Schrittmachers wahr, der die Maschine aus dem Blackout reißen wollte. Einmal schien es, als sollte das gelingen. Die Energie pulste stoßweise durch die Aufnahmespulen, doch dann erstarb das vielversprechende Geräusch mit einem röchelnden Laut.
    Die Imagination beruhigte sich an ihrer eigenen Hoffnung - aber schließlich durchfuhr sie eisiger Schreck. Beide Materialisierungskerne waren nicht da. Obwohl sie zurückgekehrt waren.
    Die Imagination tastete in der gigantischen Finsternis herum, bis sie erschrocken zurückzuckte. Gleich darauf versuchte sie es abermals, und diesmal spürte sie deutlich die ausgebrannten Hüllen der Materialisierungskerne. Die sechsdimensionalen Schalen waren aufgebrochen, der Inhalt über die Struktur des Unsichtbaren Giganten verstreut.
    Doch etwas bewegte sich zwischen den Atomkernen der gezielt entarteten Materie. Etwas, das schwach von siebendimensionalen Existenzfeldern durchwoben wurde.
    Was bist du?
    Ich bin tot!
    Ausgebrannt?
    Tot!
    Was ist das: tot?
    Das ist, wenn man nicht mehr lebt, aber vorher gelebt hat. Aber wie kann ich denken und Gedanken hören, wenn ich tot bin?
    Ich ahne, was mit dir los ist. Du kannst gar nicht tot sein, weil es das, was du Leben nennst, überhaupt nicht gibt. Es gibt nur unzählige mögliche Träume und Traumuniversen.
    Aber ich habe gelebt, auf dem Planeten Oxtorne - und mein Name war Hassan Ihaggar!
    Sicher stimmt das alles, nur verwechselst du Träumen mit Leben. Allerdings frage ich mich, wer dich hierher träumt, denn du warst noch nie hier - und du trägst einen Teil der siebendimensionalen Existenzfelder der ausgebrannten Materialisierungskerne.
    Verdammt! Entweder bin ich tatsächlich tot, dann träumen meine Gehirnzellen ihren letzten Traum, bevor sie absterben. Aber wenn ich nicht tot bin, dann höre ich die Stimme eines Klugscheißers, der mich durcheinanderbringen will. Bist du ein Molekülverformer?
    Ich bin die Imagination des Unsichtbaren Giganten!
    Entweder ist etwas ein Gigant, oder es ist unsichtbar. Und wenn etwas unsichtbar ist, dann muss es mikroskopisch klein oder noch kleiner sein. Es sei denn, es bestünde aus Dingen, die man nicht einmal unter dem Mikroskop sehen kann, aus Atomkernen. Bei allen Geistern von Oxtorne - ich bin in das Herz eines Ultraantriebs der Molekülverformer gesprungen! Es muss mich zerrissen und aus den Düsen gepustet haben ... Aber warum kann ich dann noch denken?
    Die Imagination des Unsichtbaren Giganten ahnte die Antwort, aber sie scheute davor zurück, sie zu denken, denn

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