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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entdecken. Offenbar waren die beiden schwenkbar montierten Infra-rot-Suchantennen defekt.
    Er richtete sich auf, nahm ein kleines stabförmiges Gerät, das man nicht ohne Weiteres erwerben konnte, und schaltete es ein. Danach kletterte er auf den Stapel Glasfaserbetonplatten rechts von sich und spähte über die Oberkante der Grube. Sehr schnell entdeckte er das mit Lehm getarnte Scherenfernrohr über der Kuppe eines der Erdhügel. Er berührte mehrere Sensorpunkte seines Geräts, woraufhin das UFO aus seinem Kurs ausbrach.
    Die Flugscheibe stieg bis auf etwa fünfzig Meter Höhe, hüllte sich in eine flackernde Lichtaureole und stellte sich zum Sturzflug auf die Kante. Als sie dicht über dem Scherenfernrohr wieder hochzog, schleifte sie einen mit Händen und Füßen um sich schlagenden zwölfjährigen Jungen mit sich.
    Tobo ließ das UFO langsam sinken, weil die positronengesteuerte Hausversorgung bei dem Aderlass bald zusammenbrechen würde, den der Aufbau eines Traktorfelds an einem dafür eigentlich ungeeigneten Objekt bewirkte. Er reckte den Kopf, bis er sicher sein konnte, dass der Junge zwischen zwei Ballen Synthohumus landete, dann schaltete er das Traktorfeld aus. Danach dirigierte er die Flugscheibe auf hundert Meter Höhe und ließ sie mit schrillem Heulen eine goldfarbene Aureole erzeugen, bis das Innenleben des überforderten Spielzeugs verpuffte und die Überreste der Space-Jet auf eine der Halden fielen.
    Als Tobo sich mit einem Satz aus der Grube schwang, stand der Junge mit offenem Mund da und starrte dorthin, wo die Plastikscherben und verschmorten Spulen des UFOs lagen.
    »Hallo, Shar!«, sagte Tobo.
    Der Junge fuhr herum, blickte ihn aus geweiteten Augen an, dann wischte er sich mit der schmierigen Hand übers Gesicht, schüttelte den Kopf und sagte: »Du wirst es nicht glauben, Dad, aber ich habe aus Versehen ein echtes UFO in meine Gewalt gebracht.«
    »In deine Gewalt?«, fragte Tobo ironisch und blickte vielsagend zu dem Erdhaufen.
    Shar zuckte die Acheln. »Naja, zuerst geriet es in die Impulse meiner Fernsteuerung. Es gehorchte so perfekt, dass du in den Swimmingpool gesprungen bist, als es dich .« Er errötete leicht.
    »Was geht denn hier vor?«, fragte eine laute weibliche Stimme.
    Tobo und Shar wandten sich zur Haustür und blickten auf Zaila, die dort stand und zu ihnen schaute.
    »Was soll schon sein?«, erwiderte Tobo unschuldig. »Ein UFO ist vorhin übers Haus geflogen und hat wahrscheinlich die Energieversorgung durcheinandergebracht.«
    »Ein UFO - übers Haus?« Zaila stemmte die Fäuste in die Hüften. »So etwas gibt es nur noch in historischen Berichten und in Science-Retrospection-Filmen. Heute werden fremde Raumschiffe spätestens beim Einflug ins Solsystem ortungstechnisch erfasst und müssen sich identifizieren.«
    Shars Augen wurden noch größer, als er das stabförmige Gerät sah, das Tobo in der Hand hielt. »Ein Multi-Interventioner!«, entfuhr es ihm. »Du hast also in die Flugmanöver eingegriffen. Dad!«
    Tobo wurde ein wenig blass. »Stimmt, aber trotzdem hättest du dieses Gerät nicht kennen dürfen, Shar! Es ist geheim und nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich.«
    »Oh«, machte Zaila. »Du .« Sie sah ihren Ehemann strafend an.
    Shar grinste. »Und Dad spielt in aller Öffentlichkeit mit einem geheimen Gerät, von dem niemand außer den Eingeweihten etwas wissen darf! Wenn nun feindliche Spione in der Nähe gewesen wären, ha?« Er machte ein Gesicht, als wollte er seine Eltern unter Druck setzen. Umso erstaunter war er, als sie beide schallend lachten.
    Sie lachten immer noch, als ein Fluggleiter am Gartentor landete und ein etwa neunjähriges Mädchen ausstieg. Es drehte sich um und winkte seinen Freundinnen und Freunden zu, die mit ihm an der naturkundlichen Exkursion in der Antarktis teilgenommen hatten und ebenfalls nach Hause wollten.
    Als der Gleiter nur noch ein kurz aufblinkender Punkt am blauen Sommerhimmel war, drehte es sich um und lief aufgeregt auf seine Eltern zu. Es hatte viel zu erzählen.
    Nach einer Weile gab Zaila ihr einen Klaps. »Geht schon mal ins Haus, Kinder!«, sagte sie. »Wir kommen auch gleich; dann essen wir gemeinsam. Ihr könnt euch etwas aus dem Angebot aussuchen und am Versorger tasten.«
    Als die Kinder im Haus verschwunden waren, blickte sie ihren Ehemann ernst an und sagte leise: »Ich mag sie beide, Ytter. Ist das nicht eigenartig? Sie sind Menschenkinder - und ich mag sie.«
    »Du darfst dich nicht in deiner

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