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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dutzend Raumfahrer schwebten mit ihren Bedienungssphären an neue Positionen. Vor Gerziells geistigem Auge bewegten sich einige der Nullladungsstacheln. Immer mehr Elemente veränderten sich.
    Gerziell erkannte, dass es in der Zielgalaxis nur relativ unbedeutende energetische Aktivitäten gab, die nicht natürlichen Ursprungs waren. Er überlegte, ob er mit der SCHWERT DER GÖTTER im Vorhof dieser Galaxis warten sollte, bis die Raumflotten der anderen Gys-Voolbeerah nachgekommen waren.
    Er brachte die dazu erforderliche Geduld nicht auf. Die anderen Gys-Voolbeerah verfügten kaum über derart leistungsfähige Raumschiffe wie die ZYMAHR-ELKZEFT. Viele würden es nicht einmal bis zum Treffpunkt schaffen, sondern im Leerraum verloren gehen oder sich irgendwo ansiedeln, um den Keim einer technischen Zivilisation zu bilden, die es wenigstens ihren Nachkommen ermöglichen würde, die lange Reise fortzusetzen.
    Gerziell nahm sich vor, die Ankunft von nur tausend Raumschiffen abzuwarten und danach offen aufzutreten. Aber bis dahin mochten Jahre vergehen, sodass er es für zweckmäßig hielt, vorher Naherkundungen durchzuführen.
    Entsprechend der Mentalität seiner Splittergruppe hielt er es nicht für erforderlich, die zahllos eingehenden fremden Hyperfunksprüche entschlüsseln und auf ihren Informationsgehalt hin auswerten zu lassen. Er befahl Fazor, eine Nachrichtenboje auszustoßen, damit die nachkommenden Raumschiffsbesatzungen informiert wurden, dann streckte er seine Hände in Richtung der Galaxis aus und dachte: Vorstoß bis ins Zentrum und wieder zurück!

20.

    Stationskommandant Lerge Baksch wollte gerade nach seinem Kaffee greifen, als er das Gefühl hatte, ein Riese von der Größe des Erdmonds hätte seine Faust mit aller Kraft auf die Messstation SHARON GOAD herabsausen lassen.
    Sekunden später fand er sich halb betäubt am Boden seiner Kabine wieder, schmeckte, dass seine aufgebissene Zunge blutete, und hörte es knirschen und bröckeln, als er seine Zahnreihen gegeneinander verschob. Wilder Zorn stieg in ihm auf, doch als seine Benommenheit wich, kehrte die klare Überlegung zurück. Es gab Regeln für den Fall einer Havarie.
    Er schaltete sein Kombiarmband ein. Sein Atem stockte, als er in ein ovales schwarzes Gesicht blickte. Der Unbekannte schien ihn aus zwei großen halbkugelförmigen Augen anzustarren. Das Gesicht hatte keine Nase, und die Augen quollen praktisch aus der glatten Vorderfront eines Schädels, der nach hinten eiförmig spitz zulief und auf dem haarlosen Schädeldach eine zirka zwei Zentimeter tiefe Kerbe aufwies.
    Hinter diesem Schädel war es eben noch dunkel gewesen. Jetzt gleißte ein Scheinwerferstrahl auf und beleuchtete eine dunkelgraue Wand, auf der ›Achtung Außenschleuse Gefahr‹ stand. Darunter befand sich handschriftliches Gekritzel. Lerge wusste, dass dies nur die Schrift Kerlan Brendos sein konnte. Kerlan hatte sich erlaubt, die Stationsbesatzung darauf hinzuweisen, es sei zweckmäßig, im Vakuum des Weltraums die Luft anzuhalten und nicht zu sprechen. Und endlich wurde Lerge die ganze Ungeheuerlichkeit der Tatsache bewusst, dass die Messstation das Opfer eines Angriffs Unbekannter geworden war, die zudem die Frechheit besaßen, einfach einzudringen.
    Außerdem konnte die Verbindung nur zustande gekommen sein, weil der Fremde sich das Armband eines Besatzungsmitglieds angeeignet hatte. Was die Frage aufwarf, was aus der Frau oder dem Mann geworden war.
    »Sie befinden sich in einer wissenschaftlichen Station der Liga Freier Terraner, die an friedlichen Kontakten mit allen Zivilisationen interessiert ist«, sagte Lerge bemüht ruhig. »Mein Name ist Lerge Baksch; ich bin der Kommandant dieser Station.«
    Das Gesicht blieb unbewegt. Lerge hörte jedoch undefinierbare Laute. Im nächsten Moment fiel das Bild in sich zusammen.
    Panische Furcht zwang den Kommandanten, sich aufzurichten. Verzweifelt schlug er auf die manuelle Lichtaktivierung, danach ertastete er seinen Einbauschrank, öffnete ihn und zerrte an der Handlampe, die in der Magnethalterung seines Raumanzugs steckte.
    Mit der Helligkeit des Lichtstrahls schwand seine Panik. Dennoch zitterte er, als er auch den Impulsstrahler an sich nahm. Allerdings ließ er die tödliche Waffe schnell wieder fallen und zerrte stattdessen seinen Paralysator aus dem Gürtelhalfter. In dem Moment hörte er vor seiner Kabine ein Poltern.
    Als er die Paralysewaffe entsicherte, fühlte er nur Bedauern darüber, dass die Begegnung zweier

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