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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ziemlich empfindlich, wenn ich beim Massieren zu fest zupackte. Diese Empfindlichkeit hast du ganz abgelegt.«
    Tobo entspannte sich wieder. »Koah-Shara«, sagte er mit feinem Lächeln.
    »Was ist das?«, fragte der Roboter.
    »Eine sehr wirksame Methode, die totale Transzendenz zu erreichen. Etwas Ähnliches wie transzendentale Meditation, nur ungleich wirksamer.«
    »Interessant. Wäre das auch für mich geeignet?«
    »Für einen Roboter oder eine Positronik?« Tobo schüttelte den Kopf. »Das ginge nur, wenn du das hättest, was wir Menschen ›Geist‹ nennen.«
    »Ich besitze ein Bewusstsein!«, stellte Goliath fest - eigentlich sprach die Positronik der Konstruktionsabteilung aus ihm.
    »Du bist dir deiner Existenz bewusst«, erwiderte Tobo. »Trotzdem hast du noch keine ÜBSEF-Konstante, kein unzerstörbares Bewusstsein beziehungsweise keine Seele, wie manche Menschen dazu sagen.«
    »Ich bin untröstlich.« Der Roboter zog seine Arme wieder ein, schwebte in eine Ecke, ließ sich dort zu Boden sinken und desaktivierte sich.
    Tobo Hron-Kmela zog sich wieder an und musterte kopfschüttelnd den schmollenden Roboter. »Vielleicht hast du eine Roboterseele«, stellte er fest. »Sonst könntest du nicht untröstlich sein.«
    Goliath summte laut. »Jetzt bin ich tröstlich, Tobo.«
    Leise lachend schaltete der Konstrukteur die Modellprojektion des von ihm verbesserten Pulstriebwerks auf Go, zog die Schablonentastatur zu sich heran und fertigte auf achtzehn Konstruktionsschablonen einige Änderungen an, überprüfte sie mit der Simulationspositronik auf ihren Nutzeffekt und stellte zufrieden fest, dass seine Konstruktion reif für die praktische Erprobung war.
    Ein Blick auf die Zeitanzeige belehrte ihn, dass er bereits seit elf Stunden in der Konstruktionsabteilung arbeitete und damit sein Soll um sechs Stunden überschritten hatte. Das war nichts Ungewöhnliches für ihn, aber er wollte es auch nicht übertreiben. Schließlich hatte er außer der Arbeit noch etwas, um das er sich kümmern musste: seine Familie.
    Er schaltete die Modellprojektion wieder auf Stand und zusätzlich auf Übermittlung Erprobungsabteilung. Danach holte er seine Jacke, tätschelte Goliath und ging auf den Korridor hinaus.
    Draußen herrschte der übliche Betrieb. Da es keine festen Arbeitszeiten gab, herrschte ein stetes Kommen und Gehen.
    »Hallo, Wuschelkopf!«, rief ihm jemand zu.
    Tobo schaute auf und sah die junge Frau, die vom Transportband gesprungen war und nicht weit von ihm auf dem linken Fixstreifen stand. Caroll Nissmitz, die große Blonde aus dem Gefolge des Direktors der Liga-Konstruktions-Zentren, die schon seit jeher ein Auge auf Tobo geworfen hatte ...
    »Hallo, Caroll!«, rief er zurück. »Auch auf dem Heimweg?«
    »Ich gehe noch nicht nach Hause, sondern zu einer Party nach Capri. Willst du mich begleiten? Wir könnten die Party später bis übermorgen ausdehnen.«
    Tobo überlegte, ob er es sich leisten konnte, das eindeutige Angebot abzulehnen. Immerhin übte Caroll so viel Einfluss auf den Direktor aus, dass sie ihm beruflich schaden konnte, wenn sie sich über ihn ärgerte.
    Dennoch schüttelte er schließlich den Kopf. »Es tut mir sehr leid, Caroll, aber heute geht es nicht. Ich möchte die Gründe nicht nennen, aber sie haben nichts mit dir zu tun. Vielleicht klappt es nächste Woche. Dann gehe ich nämlich nach Kenia, auf meine Hobby-Farm am Tana-Fluss.«
    Die Frau verzog das Gesicht. »Hobby-Farm . Du hast dich schwer zu deinem Nachteil verändert - und jetzt wühlst du auch noch wie ein prähistorischer Affenmensch im Dreck. Wahrscheinlich säufst du heimlich oder nimmst Traumdrogen.«
    Sie winkte einem älteren Mann zu und schwang sich neben ihn auf ein Transportband.
    Tobo schaute ihr nach und seufzte. Geschmeidig sprang er auf das in die Gegenrichtung laufende Band, das unter ihm einige Zentimeter tief einsank, bevor es wieder gestrafft wurde.
    Das UFO musste dicht über den Erdhaufen gewartet haben, die einmal ein Dachgarten werden sollten. Jedenfalls stieg es summend über dem Dach in die Höhe.
    Tobo warf sich instinktiv vom halb fertigen Plattenweg in den Rohbau des Swimmingpools, schlug sich Knie und Ellenbogen auf und drückte sich eng an eine Wand, bevor er begriff, dass das bestenfalls einen halben Meter durchmessende Gebilde kein Angreifer aus Weltraumtiefen war, sondern ein relativ billiges Kinderspielzeug. Das scheibenförmige Objekt zog Kreise über dem Rohbau-Pool, schien Tobo aber nicht zu

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