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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dass ihre Angehörigen ohne Weiteres in der Lage sein würden, den tatsächlichen Zustand der PYE zu erkennen. Von dieser Erkenntnis zu dem Wunsch, die PYE zu besitzen, mochte es nur ein kleiner Schritt sein, und Orbiter Zorg wollte die Einheimischen erst gar nicht in Versuchung führen.
    Eine andere Möglichkeit war, einen Angehörigen dieser Zivilisation zu entführen und zu verhören. Gut bei einem Eingeweihten; schlecht, wenn er nur einen Idioten einfing – und mehr als ein Versuch rief in der Regel entsprechende Gegenmaßnahmen hervor.
    Der dritte Weg war der des Überraschungseffekts, einfach mit der PYE zu landen und die Eingeborenen einzuschüchtern, die dann im Allgemeinen alle gewünschten Informationen preisgaben.
    Die zweite und dritte Vorgehensweise erforderten den Einsatz von Gewalt oder die Drohung von Gewaltanwendung und liefen damit dem Charakter des Voghen zuwider. Doch Orbiter Zorg hatte sich längst daran gewöhnt, seine ursprünglichen Ansichten von Moral zu differenzieren. In einem Universum der Polarisierung gab es gute und böse Kräfte, und um die Ersteren zu unterstützen, musste Zorg oft zu Methoden greifen, die bei seinen Artgenossen auf Buran Unverständnis und Entsetzen verbreitet hätten.
    Der Voghe gab sich keinen Illusionen hin. Er war in gewisser Hinsicht verändert, aber es hatte wenig Sinn, der alten Moralauffassung nachzutrauern.
    Er suchte nach einem Mond, der ihm für eine Demonstration der Stärke geeignet schien. Der Riesenplanet kam schon deshalb als Landeplatz nicht in Betracht, weil er von den Eingeborenen gemieden wurde. Kein Wunder, dachte Zorg, diese Welt besaß die achtzehnfache Schwerkraft eines Normalplaneten, und selbst ein Schiff wie die PYE hätte diesen Gewalten nicht ohne Weiteres standgehalten.
    Über Fernortung projizierte er Oberflächenbilder der Monde. Dabei machte er eine Entdeckung, die ihm so interessant erschien, dass er sie näher untersuchen wollte.
    In einem bestimmten Sektor dieses Systems hielten sich keine Schiffe auf. Um einen Zufall ausschließen zu können, konzentrierte Orbiter Zorg seine Aufmerksamkeit länger auf dieses Gebiet. Das kostete zusätzliche Zeit, aber er wollte alle Aspekte der ihm noch fremden Zivilisation kennen, bevor er auf ihrer Hauptwelt landete.
    »Sie schlagen mit ihren Schiffen tatsächlich einen Bogen um diesen Teil des Systems«, sagte er nach einer Weile. Seit er gewaltsam von Igsorian von Veylt getrennt worden war, hatte er sich angewöhnt, Selbstgespräche zu führen.
    »Was mag das bedeuten?«, fragte er sich laut. »Lauert dort eine unsichtbare Gefahr?«
    Orbiter Zorg dachte an die schwach spürbare Drohung, die sich bisher noch nicht zu einem deutlichen Geschmack ausgebildet hatte. Vielleicht kam sie aus jenem von den Einheimischen gemiedenen Sektor.
    »Ich kann später immer noch auf einem der Monde landen«, fuhr der Voghe in seinem Selbstgespräch fort. »Erst muss ich herausfinden, was sich dort drüben abspielt.«
    Er beschleunigte die PYE und flog das Gebiet an, in dem es keine anderen Raumschiffe gab. Während seiner Annäherung spürte er den Geschmack eines riesigen fremden Körpers oder, um genau zu sein, den von einem Teil eines riesigen Körpers! Diese Unterscheidung, die Zorgs Geschmackssinne signalisierten, war höchst ungewöhnlich. Wie konnte er den Teil von etwas schmecken und gleichzeitig über den gesamten Umfang des Gegenstands informiert sein?
    »Da ist etwas und ist doch wieder nichts!«, murmelte er erstaunt.
    Seine Verwirrung steigerte sich, als er ein Gebilde entdeckte, das wie eine überdimensionale Schüssel aussah. Es hielt sich nur für wenige Augenblicke auf den Schirmen, dann verschwand es wieder. Orbiter Zorg wusste genügend über kosmische Konstellationen, um zu verstehen, dass dieses Auftauchen und Verschwinden nicht mit dem Objekt selbst zusammenhing, sondern eine Folge des Kurses war, den die PYE flog. Um jedoch völlig sicher zu sein, steuerte er sein Schiff auf der gleichen Route zurück, bis das rätselhafte Gebilde wieder auftauchte. Zweifellos war es der Teil einer Raumstation.
    Er stellte Berechnungen an und fand heraus, dass er ungefähr einen dreizehnten Teil der gesamten Station sah. Aber wo befanden sich die übrigen zwölf Dreizehntel?
    Völlig unerklärlich war ihm, warum die Raumschiffe der Einheimischen ausgerechnet jenen Sektor mieden. Nach den Gesetzen der Logik hätte es eher umgekehrt sein müssen.
    Orbiter Zorg ahnte, dass er auf etwas gestoßen war, was

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