Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
stehen. Sie reagierte auf einen elektronischen Impuls.
Fairbahr drehte sich um und winkte Rhodan zu. »Komm schon«, drängte er leise.
Der Terraner betrat an Fairbahr vorbei die Wohnung. Wie vom Schlag getroffen blieb er stehen.
In dem Raum befanden sich mehr als zwanzig Männer und Frauen. Sie blickten Danair forschend an, während sie applaudierend in die Hände klatschten.
»Das hast du glänzend gemacht, Fairbahr!«, rief eine weißhaarige Greisin. »Keiner von uns hätte das geschafft.«
21.
Atlan wusste, dass Rhodan und Fairbahr einige Zeit brauchen würden, bis sie Laxau erreichten, und dass danach wenigstens eine Stunde vergehen würde, bis Perry wieder zurückkehrte. Der Arkonide nutzte die Zeit, sich einen Plan für den Fall zurechtzulegen, dass Morgdähn zu schnell wieder in Grotmer erschien. Er überdachte mehrere Ausreden und Behauptungen und landete schließlich bei der einzigen akzeptablen Erklärung, dass Fairbahr sein Ende angekündigt hatte. Das kam der Wahrheit ohnehin sehr nahe und war zugleich für Rhodan-Danair Motiv genug, den Veteranen nach Laxau zu begleiten.
Der Arkonide ging im Geist das bevorstehende Gespräch mit dem Asogenen durch, ohne dass sein Logiksektor Einspruch erhob. Danach fühlte er sich ausreichend vorbereitet.
Als jedoch drei Stunden vergangen waren, ohne dass Rhodan kam oder sich nur gemeldet hätte, wurde Atlan unruhig. Da er Plondfairs Berichte ebenfalls kannte, fand er sich in der Station zurecht. Er lief durch die Gänge und Tunnel und stieg im Antigravschacht hoch bis zu jenem Ausgang, den der Lufke vor nicht allzu langer Zeit benutzt hatte. Allerdings entfernte er sich nur wenige Schritte vom Schott, um sich nicht in einer der Gravitationsfallen zu fangen.
Schließlich schaltete er sein Armband ein und sandte eine Impulskette, die Rhodans Empfänger automatisch reagieren ließ. Ihm war bewusst, dass ausschließlich innerhalb der Konditionierten Zone Funkverkehr möglich war.
Minuten verstrichen, ohne dass Rhodan reagierte.
Atlan blickte über das hügelige Land hinweg. Schroffe Formen gab es nicht, die Felsen bildeten flache Buckel bis in das diffuse Dämmerlicht in der Ferne hinein.
Der Arkonide glaubte, eine Bewegung zu sehen. Kehrte Morgdähn zurück?
»Ich habe die Wette gewonnen!«, rief Fairbahr triumphierend. »Hier ist der Berufene, den ich euch versprochen habe.«
Perry Rhodan blickte den Alten fassungslos an. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht damit, von Fairbahr in dieser Weise hereingelegt zu werden. Er verstand sofort. Der Suskohne hatte von Morgdähn den Befehl erhalten, nach Grotmer zu kommen. Ein solcher Befehl war ein absolut ungewöhnliches Ereignis für einen Veteranen. Daher hatte Fairbahr sich ausrechnen können, dass ihm eine besondere Bedeutung zukam.
Aber nicht das hatte im Vordergrund gestanden, sondern das übermächtige Verlangen nach Unterhaltung, Spannung und Spiel. Es genügte dem Alten nicht, dass der Befehl ihn aus dem täglichen Einerlei herausgerissen hatte. Er wollte, dass seine Freunde ebenso davon profitierten, und er hatte mit ihnen gewettet, dass es ihm gelingen würde, einen Berufenen nach Laxau zu locken.
Rhodan-Danair konnte nicht umhin, dem Suskohnen ein äußerst geschicktes Vorgehen zu bescheinigen. Die greisen Männer und Frauen sahen ihm wahrscheinlich seine Verblüffung an. Sie lachten vergnügt.
»Mach dir nichts daraus«, empfahl einer grinsend. »Fairbahr ist eben teuflisch schlau. Er hat schon ganz andere hereingelegt.« Die übrigen Veteranen reagierten mit schallendem Gelächter auf diese Worte.
Fairbahr griff nach Rhodans Arm. »Es tut mir leid, Danair, dass ich ausgerechnet dich erwischt habe«, sagte er. »Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte einen Lufken an der Nase herumführen können oder einen anderen. Ich musste jedoch ausgerechnet an den ersten Suskohnen geraten, der nach mir zurückgekehrt ist.«
»Also zweifelst du nicht daran, dass ich ein Suskohne bin?«, fragte Rhodan-Danair.
»Hätte ich Grund dazu?«
»Natürlich nicht.«
»Du bist ein Suskohne, und Gantelvair ist das ebenfalls. Ich bin glücklich, dass ich euch begegnen durfte.« Fairbahr hustete wieder.
Rhodan-Danair wollte ihn zu einem Sessel führen, doch der Alte wehrte ihn ab. Er kam dabei nahe an Rhodan heran. »Mit mir geht es zu Ende«, raunte er. »Ich spüre das. Flüchte, schnell. Die Meute wird alles tun, um dich zurückzuhalten.«
Ein überaus heftiger Anfall beendete Fairbahrs Warnung. Rhodan stützte
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