Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gestalten, die sich huschend zwischen den Maschinenreihen bewegten.
    Das Loch im Boden kam für ihn überraschend. Er hatte wieder einen Blick rückwärts geworfen und wäre um ein Haar hineingestürzt. Demeters erschreckter Ausruf warnte ihn im letzten Moment.
    Das Loch war etwa fünfzig Meter von der rechten Hallenwand entfernt. Es durchmaß rund drei Meter und stellte die Mündung eines senkrecht in die Tiefe führenden Schachtes dar. An den Schachtwänden verliefen zwei Reihen Lumineszenzlampen, die in der Ferne miteinander zu verschmelzen schienen. Der Schacht schien tief zu sein.
    »Weiter!«, drängte Demeter. »Warum halten wir uns hier auf?«
    »Vielleicht ist das der Ausweg.« Borl brachte einen kleinen Gegenstand aus seiner Montur zum Vorschein, eine hölzerne Pfeife, die er auf Vorcher Pool bei der Jagd benützt hatte. Sein Blick wurde wehmütig, aber dann schleuderte er die Pfeife in den Schacht hinab.
    Ein unsichtbares Schwerefeld fing den Sturz des kleinen Testobjekts ab. Die Pfeife glitt langsam den Schacht hinab. Sie bewegte sich unbeschleunigt, mit gleichbleibender Geschwindigkeit.
    »Hinterher!«, bestimmte Borl.
    Die Wyngerin zögerte. Hytawath umfasste ihre Schultern, hielt sie über die Schachtmündung und ließ sie los. Demeter stieß einen halb erstickten Schrei aus, registrierte aber sofort, dass sie nur langsam in die Tiefe sank. Plondfair hatte das Gebot des Augenblicks verstanden und sprang freiwillig in den Schacht.
    Borl folgte dem Wynger dichtauf.
    Als Hytawath nach oben blickte, sah er die Schachtmündung dunkel werden. Eine Gruppe von Robotern kam hinter ihnen her. Er krümmte sich zusammen und machte Bewegungen, die seinen Körper in langsam rotierende Bewegung versetzten. Auf diese Weise näherte er sich der Schachtwand. Als er sie erreichte, stieß er sich kräftig daran ab. Aber schon eine Sekunde später war die zusätzliche Geschwindigkeit wieder aufgezehrt. Das künstliche Schwerefeld war wie ein Wattebausch und ließ nur eine Sinkgeschwindigkeit zu. Jeder Versuch, schneller voranzukommen, blieb vergebene Mühe. Die Techniker der fremden Zivilisation hatten von der Funktion eines Antigravschachts einfach eine andere Vorstellung gehabt als die Terraner.
    Nach Hytawaths Schätzung waren die Roboter etwa sechzig bis siebzig Meter weit zurück. Das geteilt durch die Sinkgeschwindigkeit, die womöglich drei Meter pro Sekunde betrug, ergab im günstigsten Fall zwanzig Sekunden, die er, Demeter und Plondfair Zeit hatten, sich am Schachtende etwas einfallen zu lassen, wie sie die Verfolger abschütteln konnten.
    Demeters halblauter Ausruf war das erste Zeichen, dass sie sich dem Ausgang näherten.
    Hytawath wurde ungeduldig. Mit aller Kraft erreichte er es mehrmals kurz hintereinander, sich an der Schachtwand abzustoßen. Er schaffte es schließlich, an Plondfair vorbeizugleiten und neben Demeter die Schachtsohle zu erreichen.
    Für einen Moment glaubte er, eine Halluzination narre ihn. Sie befanden sich in einer Halle, die der anderen völlig glich. Dieselben Maschinen, dieselbe hohe Decke, dieselben grellen Lampen. Nur der Schacht machte einen Unterschied, er ragte wie eine Säule senkrecht durch den Raum. Der Ausgang am Boden war gerade groß genug, einen normal gewachsenen Menschen passieren zu lassen.
    »Dort hinüber!« Wahllos deutete Borl auf eine Gasse, die zwischen hohen Maschinen hindurchführte.
    Demeter und Plondfair rannten, was ihre Kräfte hergaben. Hytawath blieb ihnen mühelos auf den Fersen, während er nach den Verfolgern Ausschau hielt. Manchmal rief er den beiden Wyngern zu, sie sollten die Richtung ändern. Demeter bog dann einfach ab, und Plondfair folgte ihr.
    Borl fühlte eine erbärmliche Hilflosigkeit. Es widerstrebte ihm, davonzulaufen. Doch womit hätte er sich verteidigen sollen? Ihm blieb tatsächlich nichts anderes übrig, als sich irgendwo zu verkriechen. Aber wer hatte je von Robotern gehört, die die Spur von Flüchtigen verloren, denen sie so dicht auf den Fersen waren?
    »Hinter den Sockel – rechts!«
    Demeter reagierte sofort. Die Maschine ragte fast bis zur Decke empor, der Sockel hatte eine Seitenlänge von über fünf Metern.
    Das Summen der Roboter kam näher.
    Borl huschte an dem Sockel entlang, bis er wieder die Gasse zwischen den beiden Maschinenreihen erreichte. Die sich nähernden Roboter erschienen ihm wie Insekten: fliegende, zumeist eiförmige Körper, die mit vielen Extremitäten ausgestattet waren. Ihr Summen klang wie ein

Weitere Kostenlose Bücher