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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gegner.
    Er wollte das Verhalten des großen Fremden mit dem kupferfarbenen Haar studieren. Dann konnte er auf das relative Bedrohungspotenzial der beiden Fahrzeuge schließen.
    Der Mann war ein gefährlicher Gegner. Das herauszufinden war bereits teuer gewesen; mit dem Drittel eines großen Kraftwerks hatte er dafür bezahlt.
    Der Schöpfer der Alles-Rad-Legende wägte ab, wie viel solcher Erkenntnisse er sich noch leisten könne. Womöglich war es das Klügste, die Fremden für höchst gefährlich zu erklären und den einen wieder einzufangen, bevor er weiteren Schaden anrichten konnte.

7.
    »Der Stollen kann von der Halle aus nicht mehr betreten werden«, sagte Hytawath Borl. »Deshalb möchte ich jetzt hören, was Cainstor und Tarmair von ihrer Welt Quostoht zu berichten haben. Etwas an ihrem Weltbild ist so verschroben, dass es mir beinahe den Atem verschlägt.«
    »Was willst du wissen?«, lautete die Gegenfrage, die Demeter weitergab.
    »Ich will einfach eine Schilderung ihrer Welt. Sie sollen über den Hergang eines ganz normalen Tages berichten – vom Sonnenaufgang bis zum Einbruch der Nacht. Danach werde ich wohl einige Fragen haben …«
    An der Reaktion beider Männer erkannte Borl sofort, dass sein Anliegen keineswegs so selbstverständlich und unverfänglich war, wie er gedacht hatte. Demeter schaute ziemlich verwirrt drein. »Auf Quostoht geht die Sonne nicht auf«, sagte sie ratlos. »Es gibt auch keine Nacht. Tarmair und Cainstor kennen den Begriff ›Nacht‹ aus alten Gesängen, aber sie wissen nicht, was sie sich darunter vorstellen müssen.«
    Borl kratzte sich am Kopf. »Dann weiß ich nicht, wonach ich fragen kann. Sie sollen einfach erzählen, was ihnen in den Sinn kommt.«
    Anfangs ging es stockend, aber beide Wynger steigerten sich allmählich in einen Redefluss. Sobald Tarmair innehielt, nahm Cainstor den Faden auf und umgekehrt. Demeter übersetzte hastig. Borl drängten sich sofort Dutzende Fragen auf, aber er wollte nicht unterbrechen.
    Er hörte, dass auf der Welt Quostoht jeder das tat, wozu er sich berufen fühlte. Insgeheim fragte sich der Jäger von Vorcher Pool, wie viel Menschen es auf Quostoht geben mochte, die sich zu gar nichts berufen fühlten und den ganzen Tag herumlungerten. Auf Quostoht wurde den Menschen offenbar alles gegeben, was sie zum Leben brauchten.
    Hytawath Borl hörte von der alles beherrschenden Macht des LARD und den Lehren, die es verbreitete. Besonders interessant erschien ihm das Postulat, dass es nur eine Welt gebe, nämlich Quostoht, und dass außer Quostoht das Universum leer sei. Kein Wunder, dass sich Menschen gefunden hatten, die dagegen aufbegehrten und vieles infrage stellten.
    Borl gewann den Eindruck, dass Quostoht eine sehr kleine Welt sein müsse. Denn keiner der Wynger sprach von weiten Reisen. Die größte Entfernung, die erwähnt wurde, war der ›Gehweg‹. Hytawath setzte den Begriff mit ›Tagesmarsch‹ gleich und fand rasch heraus, dass auf Quostoht niemand je eine Entfernung zurückgelegt hatte, die größer als fünf Gehwege war.
    Er erfuhr, wie Cainstor jenseits der Siedlung Westend erstmals in das Land hinter dem Ende der Welt eingedrungen war. Der Besuch war kurz gewesen. Anscheinend hatte der Alte, obwohl er den Weg in die Unterwelt als lang beschrieb, nicht annähernd die Distanz zurücklegen müssen wie bei seinem zweiten Vorstoß. Cainstor beschrieb den Ort, an dem er – offensichtlich mit einem fotografischen Gerät – Borl, Demeter und Plondfair aufgenommen hatte, so genau, dass Hytawath sich daran erinnern konnte. Sie hatten sich in einem weiten, leeren Raum befunden, dessen Wände zum Teil aus Glas bestanden. Durch eine dieser Glasflächen hatte Cainstor die Aufnahmen gemacht.
    Der Bericht dauerte mehrere Stunden. Je länger Hytawath zuhörte, desto sicherer wurde er, dass nicht nur Tarmair und Cainstor, sondern alle Bewohner von Quostoht die Opfer einer Legende waren. Er erinnerte sich vieler Erzählungen über Generations-Raumschiffe, die jahrtausendelang unterwegs waren. Die Menschen an Bord verloren nach etlichen Generationen allmählich das Empfinden, an Bord eines Fahrzeugs zu sein, und fingen an, ihre enge Welt für das Universum zu halten.
    Etwas Ähnliches musste mit Quostoht geschehen sein. Allerdings wurde das Weltbild der Wynger gelenkt. Hytawath fragte sich, ob das LARD identisch sei mit dem ›Unbekannten‹. In diesem Zusammenhang interessierte ihn besonders die Schilderung der Asogenen.
    Was Borl am

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