Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
dass das Auge die einzelnen Lichtpunkte mühelos voneinander zu trennen vermochte.
    In diesem Sternengewimmel bewegte sich die BASIS. Einer der leuchtenden Punkte war Välgerspäres Sonne. Zwar konnte Borl seinen gegenwärtigen Standort nicht mit Koordinaten belegen, aber wenigstens wusste er, dass er sich an Bord eines Gebildes befand, das nichts anderes als eine Raumstation sein konnte.
    Seine Augen hatten sich mittlerweile so weit der Finsternis angepasst, dass er die Umrisse einiger Schränke oder Geräte erkannte. Es gelang ihm auch, den Umfang des Fensters zu ermitteln. Es war kreisförmig und durchmaß etwa zwei Meter. Von außen gesehen musste es wie ein Bullauge wirken.
    Hytawath trat wieder in die Mitte des Raumes. Er spürte den leisen Sog des Antigravfelds, stieß sich vom Boden ab und glitt durch den Schacht in die Höhe.
    Als er die erwartungsvollen Blicke der Wynger sah, wusste Borl, dass Tarmair und Cainstor ein Schock bevorstand. Er fragte sich, wie sie den Anblick der Sterne überstehen würden.
    »Was hast du gefunden?«, fragte Demeter. »Du schaust so ernst.«
    »Seht es euch an!«, antwortete Hytawath. »Aber seid vorsichtig. Dort unten ist es finster.«
    Er sprang wieder in den Schacht. Unten war er den anderen behilflich, sich zurechtzufinden. Er führte sie zum Fenster.
    Cainstor stellte eine Frage. Seine Stimme zitterte dabei. »Was sehe ich?«, übersetzte Demeter.
    »Du siehst die Nacht«, erklärte Borl. »Du siehst die Schwärze des Weltalls, in das Millionen Welten eingebettet liegen. Und wenn du etwas wartest, wirst du auch die Welten sehen.«
    »Die Lichtpunkte?«, fragte Tarmair aufgeregt. Seine Augen hatten sich schnell angepasst.
    »Ja, die Lichtpunkte. Jeder dieser Punkte ist eine Sonne, und um die Sonnen kreisen Planeten. Auf vielen Planeten gibt es Leben, auf etlichen sogar intelligentes Leben.«
    Vorübergehend war nichts anderes zu hören als das schwere Atmen der beiden Männer von Quostoht. Ketzer hatten über die Existenz anderer Welten nur theoretisieren können, und die Hypothesen der einen waren von den anderen verspottet worden.
    »Ich sehe sie!«, hauchte Cainstor, und dann schrie er geradezu auf: »Ich sehe sie!« Er hatte die Hände ausgestreckt, als wolle er nach den Sternen greifen, aber seine Finger glitten an der Scheibe ab.
    Erst eine ganze Weile später verließen sie gemeinsam das Observatorium wieder, das über keinen anderen Zugang als den Antigravschacht verfügte. Borl nahm an, dass es wie eine Art Kanzel aus der Wandung der Raumstation ragte.
    Der Mann von Vorcher Pool und seine Begleiter liefen durch schier endlose Gänge, durch leere Hallen und solche, die mit Maschinen und Geräten vollgestopft waren.
    Der Zeitpunkt kam, an dem Borl die mittlerweile knochenhart gewordenen Nahrungswürfel rationieren musste. Doch ohne die Würfel wären sie bereits zum Aufgeben gezwungen gewesen.
    Schließlich war der Vorrat bis auf fünf Würfel geschrumpft – einer für jeden des Trupps.
    Während der häufiger werdenden Rastpausen ließ Borl sich noch mehr über die Welt Quostoht berichten.
    Quostoht war für ihn eine flache Welt, in der niemand jemals eine Entfernung von mehr als fünf Gehwegen – nach seiner Schätzung rund fünfzig Kilometer pro Gehweg – zurückgelegt hatte. Damit schien festzustehen, dass die Welt von Cainstor und Tarmair ein kreisförmiges, etwa fünfhundert Kilometer durchmessendes Gebilde war.
    Die beiden Wynger hatten ihre Heimat durch einen abwärtsgeneigten Tunnel verlassen. Tarmair, der ehemalige Spötter, beschrieb die Neigung des Tunnels, indem er seine Hand ausstreckte und die Fingerspitzen abwärtsneigte, bis ihre Schräge – nach seiner Ansicht – ungefähr der Tunnelneigung entsprach. Borl wusste aus Erfahrung, dass unerfahrene Wanderer die Steilheit eines Weges gewöhnlich überschätzten. Tarmairs Finger zeigten in einem Winkel von rund fünfundvierzig Grad nach unten. Wahrscheinlich war die wahre Neigung also nicht mehr als dreißig Grad gewesen.
    Borl wandte sich an Demeter: »Weißt du zufällig, wie viel der Sinus von dreißig Grad ist?«
    »Ich habe nicht einmal eine Ahnung, wovon du sprichst.«
    »Ich rede von Winkelfunktionen. Wenn man eine bestimmte Strecke in einem bestimmten Winkel abwärtsschreitet, befindet man sich am Ende um eine bestimmte Strecke tiefer als zuvor.«
    An Demeters starrem Blick erkannte Borl, dass sie ihn nicht verstand.
    »Lassen wir das lieber.« Er seufzte. »Nach meiner Schätzung war

Weitere Kostenlose Bücher