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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tunnel, durch den er Quostoht verließ, etwa achtzig Kilometer lang war und eine Neigung von schätzungsweise dreißig Grad hatte. Mithin liegt das untere Ende des Tunnels etwa vierzig Kilometer unter der Oberfläche von Quostoht.
    Wir selbst haben, seit wir auf Tarmair und Cainstor trafen, nicht ganz zweihundert, aber vielleicht doch hundertachtzig Kilometer zurückgelegt. Bist du mit den Gesetzen der ebenen Geometrie vertraut?«
    Demeter lächelte verlegen. »Das alles liegt wahrscheinlich in dem Teil meines Gedächtnisses, den ich noch nicht wiedergefunden habe.«
    »Macht nichts. Wenn man die Krümmung der Kugelwand außer Acht lässt, kann man anhand der beiden Entfernungen ausrechnen, wie weit der Lotpunkt vom unteren Ende des Tunnels auf die Oberfläche vom Rand der Welt Quostoht entfernt ist. Das rechnerische Resultat lautet hundertfünfundsiebzig Kilometer. Wir gehen immer von der Voraussetzung aus, dass wir uns unmittelbar auf der Wandung der Kugel befinden und nicht etwa zwischen Quostoht und der Kugelwand. Also können wir ausrechnen, dass der tiefste Punkt der Kugel – der Boden der Schüssel sozusagen – rund siebenundfünfzig Kilometer senkrecht unter dem Mittelpunkt von Quostoht liegt.«
    Demeter stutzte. »Ich habe den Eindruck, dass die Kugel gigantisch sein muss!«
    Borl nickte. »Wenn meine Ausgangshypothese richtig ist, haben wir es mit einer Kugel zu tun, die mehr als elfhundert Kilometer durchmisst!«
    Die fünf Stunden, die Hytawath angesetzt hatte, vergingen, ohne dass sie den Himmel über Quostoht zu Gesicht bekamen. Borl hielt unablässig nach Ausstiegen Ausschau, die durch die Decke des Stollens führten, in dem sie sich bewegten. Aber der Schacht, durch den sie die Welt Quostoht betreten hatten, schien eine Ausnahme gewesen zu sein.
    Borl kehrte nicht um, als die Frist ablief. Er war wie besessen von dem Gedanken, dass er wenigstens ein Geheimnis dieser Raumstation noch enträtseln müsse, bevor die Häscher des Unbekannten ihn einholten.
    Niemand protestierte dagegen, dass sie weitergingen. Natürlich war Hytawath sich dessen bewusst, dass er ein gewagtes Spiel trieb. Doch er verließ sich darauf, dass die Verfolger ihn und seine Gefährten einholen würden, bevor Hunger und Durst sie töteten. Das alles fußte auf der Hypothese, dass wirklich Beauftragte des Unbekannten, des LARD, Tarmairs Waffe mitgenommen hatten. Aber die Waffe konnte ebenso gut von jemandem gestohlen worden sein, der mit dem LARD nichts zu tun hatte. Oder Tarmair hatte sie, seiner vermeintlichen Erinnerung zum Trotz, doch durch den Schacht mit nach oben genommen, und seitdem lag sie im Geröll am Rand von Quostoht. War das der Fall, dann waren Borl und seine Gefährten verloren.
    Er war sich dessen bewusst, und das machte ihn verbittert.
    Als sie das Ziel endlich erreichten, erkannten sie es nicht einmal sofort – so sehr hatten sie sich in die Erwartung hineingesteigert, etwas Gewaltiges und Unübersehbares müsse auf sie warten.
    Der Stollen mündete in eine Halle von beträchtlichem Ausmaß. Sie war leer. Ungewöhnlich war auch die geringe Deckenhöhe von kaum vier Metern.
    Zahllose Leuchtplatten erzeugten verwirrende Lichteffekte.
    Borl blieb in der Nähe des Eingangs stehen, um sich zu orientieren. Die kahle Halle bot keinerlei Deckungsmöglichkeit. Er wandte sich dann einfach nach links und hielt sich an der Seitenwand.
    Demeter gab plötzlich einen Laut der Überraschung von sich. »Dort im Hintergrund!«, stieß die Wyngerin hervor. »Die Halle scheint höher zu werden!«
    Borl hatte es schon vor Minuten bemerkt, war sich aber nicht sicher gewesen, ob ihn eine optische Täuschung narrte. Nun gewahrte er zu dem dünnen, stellenweise schwadenförmig verdichteten Nebel, der sich nur wenige Dutzend Meter entfernt durch die Halle zog. Der Anblick war eigenartig. Hytawath wartete unwillkürlich darauf, dass ein Wind die Nebelschwaden aufriss und vertrieb. Aber sie standen still, wirkten wie eine Momentaufnahme.
    »Wartet hier!«
    Borl ging allein weiter. Zuerst glaubte er, der Nebel weiche vor ihm zurück – und ebenso die Linie, jenseits der die Hallendecke nach oben zu entfliehen schien. Das blieb eine Weile so. Dann bemerkte er von einer Sekunde zur nächsten – dass er beiden Phänomenen, dem Nebel ebenso wie der sich hebenden Decke, in Wirklichkeit ein beträchtliches Stück näher gekommen war. Diese Beobachtung verwirrte ihn. Ihm war, als hätten seine Augen bislang ein falsches Bild der Umgebung

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