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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wette, wir werden eine Überraschung erleben«, murmelte Borl so leise, dass Demeter ihn nicht verstand und seine Worte demzufolge auch nicht übersetzen konnte.
    »Also machen wir uns auf den Weg!«, schlug der Jäger gleich darauf vor. »Ich klettere voran, und …« Erst jetzt fiel ihm auf, was er an Tarmair vermisste. »Wo ist das Rohr?«, wollte er wissen.
    »Ich habe es unten liegen lassen, es war mir beim Klettern im Weg«, antwortete Tarmair, nachdem Demeter übersetzt hatte.
    Borls Miene verfinsterte sich. »So kann nur einer handeln, der noch nie in ernster Gefahr war«, grollte er. »Das heißt, dass wir es eilig haben!«
    Der Abstieg vollzog sich in aller Hast. Hytawath machte den Anfang. Während er sich durch den Schacht abwärtsarbeitete, verlor Plondfair über ihm mehrmals nacheinander den Halt und wurde nur vor einem schweren Sturz bewahrt, weil Borl dem Aufprall standhielt.
    Die Steinpyramide reichte bis zur Schachtmündung. Hytawath lockerte einfach den Druck seiner Schultern gegen die Schachtwand und ließ sich fallen. Er ratschte ein Stück weit den Gesteinshügel hinunter, fand dann Halt und half den anderen aus dem Schacht.
    Sie suchten nach Tarmairs Waffe, nahmen jeden Fußbreit Boden in Augenschein und drangen Dutzende Meter weit in den Gang zu beiden Seiten der Schachtmündung vor. Schließlich nahmen sie den Geröllhaufen auseinander. Das Rohr fanden sie nicht.
    Während die Wynger sich geräuschvoll darüber stritten, auf welche Weise die Waffe verschwunden sein konnte, ging Borl etliche Schritte weit den Weg zurück, den sie gekommen waren. Dabei beobachtete er sorgfältig den Boden. Als er das Geröll von oben herabgeworfen hatte, war viel Staub entstanden, der wie ein hauchdünner Film Wände und Boden des Stollens überzog. Borl hinterließ deutliche Fußabdrücke.
    Er fand eine Stelle, an der sich der Staub nicht so regelmäßig abgesetzt hatte wie überall sonst, und er stand noch nach vorne gebeugt da, als Demeter ihm folgte.
    »Was tust du?«, wollte sie wissen.
    »Ich suche Spuren. Oder glaubst du, Tarmairs Rohr hätte sich einfach in nichts aufgelöst?«
    »Du glaubst, jemand hat es weggenommen?«
    »Ich bin mir dessen so gut wie sicher. Die ganze Zeit über habe ich die Situation falsch eingeschätzt. Ich dachte, wir hätten uns die Verfolger vom Leibe geschafft. Tatsächlich aber hat uns das LARD nie aus den Augen verloren. Die Häscher sind dicht hinter uns, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie zuschlagen. Vielleicht ging es ihnen nur darum, uns die Waffe abzunehmen. Ohne das Rohr können wir uns nicht zur Wehr setzen.«
    »Woher weißt du das so genau?«, fragte Demeter ungläubig.
    Borl deutete auf den Boden. »Die Roboter des LARD sind flugfähig und hinterlassen keine Gehspuren. An dieser Stelle ist einer von ihnen dem Boden jedoch sehr nahe gekommen. Er hat dabei den Staub aufgewirbelt.«
    Demeter betrachtete die Stelle und schüttelte den Kopf. Erst als Borl ihr erklärte, worauf sie achten musste, sah sie, was er meinte.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte sie ratlos.
    »Wir machen einfach weiter«, sagte Hytawath Borl bitter. »Was sonst sollten wir tun?«
    Weder Borl selbst noch Demeter verloren ein Wort über die Spuren, als sie zu ihren betreten dreinschauenden Gefährten zurückkamen. Tarmair hatte inzwischen erkannt, wie fahrlässig es von ihm gewesen war, die kostbare Waffe einfach zurückzulassen. Niemand konnte sich erklären, wie sie abhandengekommen war, zumindest sprach keiner darüber.
    »Ich schätze, wir halten noch etwa zehn Stunden durch«, erklärte Borl. »Also sollten wir uns nicht weiter als fünf Stunden von hier entfernen, damit wir uns notfalls in Quostoht Wasser und Proviant beschaffen können. Cainstor ist der Älteste unter uns. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, falls er hier zurückbleiben will. Ich bin bereit, ihm durch den Schacht hinaufzuhelfen.«
    Von Zurückbleiben wollte der Alte jedoch nichts hören. »Ich war der Erste, der diese Welt gesehen hat!«, verkündete er stolz und aufgeregt zugleich. »Ich will sie bis zu ihrem Ende sehen.«
    Sie brachen wieder auf. Die Erkenntnis, dass er die ganze Zeit über nur eine Marionette an einem unsichtbaren Faden gewesen war, hatte Borl schwer getroffen. Eigentlich, sagte er sich, war es sinnlos geworden, den Marsch fortzusetzen. Nachdem Tarmair keine Waffe mehr besaß, war mit dem Angriff der Häscher jederzeit zu rechnen. Lediglich eine innere Unruhe hielt den Jäger von Vorcher Pool

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