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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Anführer ein Tuch. Körter Bell hätte durch den Stoff hindurch atmen können, ohne dabei Staub in sich aufzunehmen. Er wischte das Tuch jedoch ärgerlich zur Seite. Weil er nicht wollte, dass ihm zu allen anderen Unannehmlichkeiten auch noch die Sicht geraubt wurde.
    Eine Gestalt torkelte durch die Staubwolken auf den Anskenführer zu. Sie schien zu schwanken, obwohl Bell nicht glauben wollte, dass der Sturm schon eine solche Kraft entwickelte. Erst als der Mann dicht vor Bell stand, erkannte dieser den Obersten Beobachter, Prisaar Honk.
    »Habt ihr irgendetwas gefunden?«, schrie Bell über das Heulen des Windes hinweg. Die Sprachorgane der Ansken waren nicht für eine derart laute Verständigung geschaffen. Bell musste sich anstrengen, seine Hals- und Nackenmuskeln traten deutlich hervor.
    »Solange der Staub die Luft erfüllt, können wir nicht weitermachen«, gab Honk hustend zurück.
    Bell hatte mit einer ähnlichen Auskunft gerechnet. »Konntet ihr feststellen, woher dieser Staub kommt?«
    »Er wird aus unsichtbaren Düsen in die Zentrale geblasen.«
    »Es handelt sich also um einen Angriff?«, ächzte Bell fassungslos.
    Honk kam dicht an den Sitz heran, um nicht so laut schreien zu müssen. »Ich weiß nicht. Es ist aber durchaus denkbar«, antwortete er.
    Bell griff mit allen vier Händen nach dem Staub, als wollte er gegen einen unsichtbaren Feind kämpfen. Er zitterte vor Wut und Empörung.
    »Was können wir tun?«, fragte er, nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte.
    »Ein antistatisches Feld könnte helfen. Ich weiß allerdings nicht, ob es bei diesem Sturm einen Sinn hat.«
    »Versuche es! Was ist mit den Instrumenten? Werden sie ausfallen?«
    »Einige sehr wahrscheinlich, doch der größte Teil wird weiterhin funktionieren«, entgegnete Honk. »Allerdings haben wir Probleme mit den Ortungsinstrumenten. Sie zeigen falsche Werte an. Vermutlich werden sie ebenso von diesem Sturm beeinflusst wie die Funkanlagen.«
    Bell löste sich aus dem Sitz und machte einen Schritt auf den Obersten Beobachter zu. Dabei stellte er fest, dass er die Wucht des Sturmes unterschätzt hatte. Er wurde wie von einer Riesenfaust getroffen und zurückgeworfen.
    »Ich kann allein stehen!«, herrschte er die Leibwächter an, die ihn sofort stützen wollten. »Daran war nur die Überraschung schuld.«
    »Unsere Situation ist ausgesprochen schwierig«, erklärte Honk behutsam. »Weniger wegen Sturm und Staub als vielmehr wegen der Funkstörung. Wir können mit den Ansken außerhalb der Zentrale keine Verbindung aufnehmen, außerdem sind fast alle Ortungen gestört. Wir wissen nicht mehr, was um uns herum vorgeht.«
    Honk brauchte seinem Anführer nicht zu erklären, was das bedeutete. Bell wusste es genau. Die Ansken waren keine Einheit mehr, sie konnten nur noch auf lokale Ereignisse reagieren. Wenige Hallen weiter konnten Ansken in größter Bedrängnis sein, ohne dass jemand in der Zentrale etwas davon erfuhr.
    Bell starrte auf die Facettenbänder der anderen, die so grau waren wie das die Staubwolken durchdringende Licht. »Wir haben eine Krise«, bekannte er.
    Für einen kurzen Augenblick schien der Wind Atem zu holen. Das Brausen und Heulen in den Korridoren erstarb, und die plötzlich eintretende Stille wirkte auf Brüden Kolp wie ein Schlag ins Gesicht. Bevor seine Überraschung in die Hoffnung münden konnte, nun sei jede Bedrohung vorüber, ging das Tosen nicht nur mit unverminderter Heftigkeit weiter, es schien sogar noch stärker zu werden.
    Pirnor Skohn, der ein gutes Dutzend Schritte Vorsprung vor den sechs anderen hatte, war stehen geblieben. Als Kolp ihn erreichte, machte der junge Anske eine resignierende Geste. »Wir haben ihre Spur verloren«, brachte er mühsam hervor.
    »Verloren?«, echote Kolp sarkastisch. »Wir hatten sie nie gefunden. Wir müssen uns damit abfinden, dass die Tarpen entkommen sind. Es ist unmöglich, sie wiederzufinden, es sei denn, Honk und seine Beobachter spüren sie aus der Zentrale auf.«
    Der Führende Wissenschaftler hörte das Keuchen seiner Begleiter und erkannte, dass die Anstrengung, trotz des Sturmes durch die Gänge zu hetzen, an die Grenzen ihres Leistungsvermögens ging. Die Tarpen hatten zweifellos keine Schwierigkeiten. Mit ihren Körperkräften würde es ihnen leichtfallen, sogar bei Gegenwind voranzukommen.
    »Was nun?«, erkundigte sich Dant. »Kehren wir ins Labor zurück?«
    Kolp lehnte ab. »Wir müssen in die Zentrale, um Körter Bell zu informieren. Da der Funk

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