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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werfen, um zu sehen, dass sie noch nicht verstanden hatten, was geschehen war. Wahrscheinlich ahnten sie tief in sich die Wahrheit, aber die meisten von ihnen würden dieses Gefühl wohl zurückdrängen.
    »Anhalten!«, rief Kolp. »Es ist sinnlos, dass wir zur Zentrale gehen. Egal, was wir tun, es wird einen Umsturz geben.«
    »Hast du den Verstand verloren?«, fragte Nurt bestürzt. »Oder was willst du uns damit sagen?«
    »Tut, was ihr wollt. Ich werde auf jeden Fall ins Labor gehen und versuchen, die Einrichtung so nachhaltig zu zerstören, dass sie nicht mehr benutzt werden kann.«
    Die Wände schienen jetzt zu schwingen. Der Druck des von allen Seiten kommenden Windes drohte den Wissenschaftler zu Boden zu zwingen. Flüchtig dachte er daran, dass es unmöglich war, einen Sturm gleichzeitig aus mehreren Richtungen zu empfinden, aber dieser Hyperraumsturm hatte wahrscheinlich seine eigenen Gesetze.
    »Wir müssen ihn mitnehmen«, sagte Donc. »Sein Geist ist verwirrt.«
    »Dieser Wind bringt uns alle um!«, schrie Pirnor Skohn gegen das schrille Heulen an.
    Kolp nahm alles nur noch wie durch einen gläsernen Schirm wahr. Seine Begleiter bewegten sich wie Gestalten aus einem Albtraum um ihn herum, und die Luft kühlte rasch ab. Kolp griff sich ins Gesicht, als erwarte er, dort seinen als Reif niederschlagenden Atem zu fühlen. Doch sein Kopf fühlte sich heiß an.
    Um ihn herum entstanden seltsam verzerrte Blasen. Sie hatten alle möglichen Formen. Es gab einige, die so klein waren wie ein Wassertropfen, und andere, die den doppelten Durchmesser eines Malgonenkopfs aufwiesen. Heftig vibrierend schwebten sie in dieser eisigen gläsernen Luft. Manche stießen zusammen und flossen ineinander über. Andere platzten und gaben einen Sprühregen farbiger Partikel von sich, die vergingen, noch bevor sie den Boden erreichten.
    Kolp wehrte sich kaum dagegen, dass die anderen ihn mit sich zogen. Er glaubte ohnehin nicht, dass sie weit kommen würden. Die Ansken bewegten sich durch die Blasen hindurch, als würden diese überhaupt nicht existieren.
    Hyperraumeffekte!, erkannte er benommen.
    »In der Zeit des letzten wahren Eies erhob sich der Wind. Seine Stimme durchdrang die Wände aus Stahl und wurde beherrschend. Der Wind erhob seine Stimme und wurde zum Sturm. Tod und Verderben brachte er.« Kolp wunderte sich, wie leicht ihm die Worte Iger Tarts ins Gedächtnis kamen.
    Die Luft in dem Korridor schien zusammenzubacken zu einem eisigen Brei, der sich in dicken Blasen aufblähte. Der Sturm krallte sich in die Körper der Ansken und schüttelte sie. Die Wände schrien. Über den Boden liefen seltsame Linien wie feurige Schlangen.
    »Körter Bell!«, krächzte Kolp. »Dieses Monstrum ist keine Königin!«
    Seine Begleiter stützten und trugen ihn, und in ihren Facettenbändern flackerte das Entsetzen.
    Sicherlich ist die Tapferkeit eines Roboters, wenn man überhaupt davon sprechen kann, kein Anlass zu rückhaltloser Bewunderung. Als Walik Kauk sah, wie Augustus gegen die durch den Eingang kommenden Biophore-Wesen vorging, konnte es aber nicht verhindern, dass ein solches Gefühl in ihm aufstieg.
    »Haltet an, ihr Zottelwesen!« Mit diesem Ausruf tauchte der Ka-zwo hinter dem Tor auf und warf sich den Schwarzbepelzten entgegen. Wahrscheinlich nahm der Roboter an, dass er mit seinem tollkühnen Angriff die Aufmerksamkeit dieser Geschöpfe von den drei weiter hinten im Labor versteckten Männern ablenken konnte.
    Auf dem Weg von Quostoht zum Zentrum der PAN-THAU-RA hatte Kauk Tausende Biophore-Wesen gesehen, aber nur wenige waren so groß und kräftig gewesen wie diese. Das war jedoch nicht das Entscheidende. Was Kauk wirklich Angst machte, war der Ausdruck in den Augen der Eindringlinge, diese teuflische Intelligenz, eine Klugheit, die ausschließlich negativ eingesetzt wurde. Es war ein Glück für die drei Männer, dass diese Biophore-Züchtungen offenbar die Kontrolle über sich verloren hatten und mehr instinktiv handelten als überlegt. Das musste mit dem Sturm zusammenhängen, der, als Augustus sich auf die Angreifer stürzte, erneut stärker wurde und ein schrilles Singen erzeugte, das direkt aus den Wänden zu kommen schien.
    Für wenige Sekunden geriet Unordnung in die Gruppe der Kreaturen. Offensichtlich wussten sie nicht, was sie von dem Roboter halten sollten. Vielleicht waren sie auch verblüfft über diesen Alleingang und empfanden so etwas wie Respekt. Auf jeden Fall wäre es Augustus fast gelungen, den Wall

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