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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unternehmen. Das ist meine Pflicht, Gorsty!«
    »Ich werde dich begleiten – und nicht nur, weil ich ohnehin keine andere Wahl habe.«
    »Danke. Trotzdem bitte ich dich, dass du dich in dieser Nacht zurückziehst. Ich muss mich ausschließlich auf eine Loslösung von unserem Körper konzentrieren.«
    »Ich werde dich nicht stören.«
    Ellert-Ashdon kehrte in die Siedlung zurück.
    Gorsty Ashdons mentaler Rückzug erhöhte Ellerts Konzentrationsfähigkeit. Er sah das Universum, obwohl er die Augen geschlossen hielt. Spiralnebel drehten sich vor ihm, so, wie er sie einst körperlos erlebt hatte. Andere waren nur verschwommene Lichtflecken, und zwischen ihnen lagen Millionen und Milliarden Lichtjahre, Entfernungen, die ein Gedanke in Nullzeit überwinden konnte.
    Ellert wusste, dass er in diesen bodenlosen Abgrund stürzen würde, wenn es seinem Bewusstsein wie früher gelang, sich von dem Gastkörper zu lösen. Aber er fürchtete den Sturz nicht, er versuchte ihn sogar herbeizuführen.
    Gegen seinen Willen lenkten ihn die Erinnerungen immer wieder ab.
    Du musst dich konzentrieren!, befahl er sich selbst.
    Das Universum erlosch vor seinem geistigen Auge. In der Dämmerung der Nacht erkannte er schemenhaft die Umrisse des Körpers, von dem er sich zu trennen versuchte. Es war Ellert, als dehne sich sein Ich, weil es von dem Körper festgehalten wurde. Der Prozess war nicht schmerzhaft, lenkte ihn aber erneut ab.
    Seine Konzentration verflog, als sich Ashdon meldete: Gib auf, Ernst! Es hat keinen Zweck! Du hast deine Fähigkeiten verloren.
    »Sicher nicht für immer, Gorsty«, antwortete er laut. »Doch eine Zeit lang werde ich eine Last für dich sein, weil ich dich zwinge, meine Besorgnisse und mein Vorhaben zu teilen. Das tut mir leid.«
    »Es muss dir nicht leidtun, denn allmählich verstehe ich deine Beweggründe richtig. Ich stimme deinem Entschluss zu, Kelten-Bay zu verlassen, vielleicht auch EDEN II. Du wirst dich künftig nicht mehr anstrengen müssen, um mich zu überzeugen.«
    »Danke, Gorsty. Damit nimmst du eine Last von mir.«
    Weit war es nicht nach Sphäro, wohl aber beschwerlich. Kelten-Bay und Sphäro wurden durch ein mittleres Gebirge getrennt.
    Das Gelände stieg leicht an. Die höchsten Gipfel, die noch vor dem Doppelkonzept lagen, ragten bis zu fünfhundert Meter auf. Zwischen ihnen waren Pässe zu erkennen.
    Die Kunstsonne von Kelten-Bay blieb zurück und sank schließlich unter den Horizont, ohne dass es deshalb wesentlich dunkler wurde. Der Energieschirm über EDEN II verbreitete ein dämmeriges Zwielicht. In dieser Region gab es weder Tag noch Nacht.
    Der Körper ermüdete schnell durch den ungewohnten Fußmarsch. Übermäßige Anstrengung war in Kelten-Bay ohnehin verpönt.
    Die Vegetation war spärlicher geworden, der Boden steinig und unfruchtbar. Ein kaum noch sichtbarer Pfad führte zum nächsten Pass hinauf.
    Der Weg schlängelte sich schließlich zwischen steilen Felsen hindurch.
    Ellert-Ashdon blieb stehen, als sich vor ihm eine hügelige, von Schluchten und Tälern durchzogene Landschaft erstreckte.
    »Hörst du es auch, Ernst?«, fragte Ashdon unvermittelt.
    Ja, aber sprich nicht! Denke nur!
    Du hast recht.
    Ellert lauschte. Das Geräusch hörte sich an wie ein fernes Klingen, vermischt mit hohen und regelmäßig wiederkehrenden Tönen, die sich zu einer fremdartigen Melodie aneinanderreihten. Diese geisterhafte Musik schien überall zu sein. Zuerst irritierte sie Ellert, dann fing sie an, ihm zu gefallen.
    Was kann das sein?, fragte Ashdon.
    Ich habe keine Ahnung. Aber wir wissen ja, womit sich die Konzepte von Sphäro beschäftigen. Sie wollen die physikalischen Vorgänge im Universum hörbar machen. Scheint so, als wäre ihnen das gelungen.
    Scheint mir auch so, Ernst. Trotzdem sollten wir uns nach einem Ruheplatz umsehen. Der Musik können wir immer noch zuhören.
    Ellert deutete zu der rechten Felswand. »Dort sehe ich einige Überhänge. Wir müssen nur ein wenig Gras sammeln, damit wir nicht zu hart liegen.«
    Wenig später streckte sich das Konzept auf dem einfachen Lager aus und aß einige Früchte. Die seltsame Sphärenmusik begleitete den Schlaf des Körpers, der durch das stumme Zwiegespräch der beiden Bewusstseine nicht gestört wurde.
    Findest du auch, Gorsty, dass die Melodie wie ein Lockruf wirkt?
    Wie Sirenengesang, stimmte Ashdon zögernd zu.
    Ich frage mich, wie sie das machen. Nähmen nur Bewusstseine die Töne wahr, müsste die Erklärung einfach sein, aber diese

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