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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Planet, von dem niemand wusste, wohin er flog.
    Im ersten Jahr des Fluges hatte sich Ellert-Ashdon auf der paradiesischen Welt umgesehen, um sie kennenzulernen. Er wusste, dass es Gebiete gab, in denen sich geheimnisvolle Dinge abspielten. In manchen Regionen war die Gravitation so manipuliert worden, dass ein regelrechtes Schweben ohne Hilfsmittel möglich wurde, in anderen gab es keine Nacht.
    Für Kelten-Bay galten durchaus irdische Verhältnisse. Abgesehen davon, dass schnell wachsende Pflanzen mit biegsamen Ästen die flachen Häuser ›bauten‹, in denen die Konzepte wohnten. Diese Form des Lebens förderte die beginnende Symbiose mit der Vegetation, und es gab einige, die sich stundenlang gedanklich mit den Pflanzen unterhalten konnten.
    Als die Helligkeit langsam abdunkelte und die Nacht ankündigte, verließ Ellert-Ashdon die Meditationsräume und fuhr mit dem Lift zur Oberfläche empor. Nachts wurden die Sterne sichtbar, die sonst vom Schein der Kunstsonnen verschluckt wurden. Der Energieschirm ließ ihr Licht durch.
    Fremde Sterne und fremde Konstellationen …
    »Wohin mag die Reise gehen?«, murmelte Ashdon unsicher.
    »Das weiß nur ES.«
    »Und wenn ES sich nicht mehr darum kümmern kann?« Sie folgten einem verwildert angelegten Pfad. »Es wird mir schwerfallen, diese Welt jemals zu verlassen«, gestand Ashdon, als sie eine Lichtung überquerten. »Sie ist schöner, als es die Erde jemals gewesen ist.«
    »Morgen reden wir mit den anderen. Vielleicht hat jemand Informationen. Ich bin davon überzeugt, dass nicht alle Raumschiffe zerstört wurden, die je auf EDEN II landeten.«
    Erst als Ellert-Ashdon am anderen Tag das Haus verließ, erfuhr er die Neuigkeit. Aus dem benachbarten Gebiet war ein Abgeordneter eingetroffen. Der Mann sollte ein Treffen einleiten, das der Vereinigung aller Konzepte diente.
    Im Gebiet Sphäro beschäftigten sich die Konzepte in erster Linie damit, die physikalischen Vorgänge des Universums hörbar zu machen. Ein Projekt, das Ellert schon lange interessierte, doch Ashdon war unmusikalisch und hatte sich stets dagegen gesträubt.
    Nun ergab sich die Gelegenheit, mit einem Konzept der Nachbarregion Kontakt aufzunehmen. Ellert spürte Ashdons Widerstand. Er beschwichtigte seinen Partner: »Du musst zugeben, dass dieser Besuch auch andere Aspekte für uns bereithält. Vielleicht weiß das Konzept aus Sphäro etwas über ein verborgenes Raumschiff. Wenn sie dort schon das Universum erforschen …«
    »Ihre Verbindung zum Universum ist rein geistiger Art.«
    »Trotzdem. Einfach nur zu fragen kann nicht schaden.«
    Ashdon gab nach.
    Sie erreichten den Versammlungsplatz, der von einem grünen Blätterdach überspannt wurde. Verschlungen gewachsene Baumstämme luden zum Sitzen ein.
    Zu der ersten Verhandlung mit dem Konzept aus Sphäro erschienen keineswegs alle Bewohner von Kelten-Bay, sondern vorrangig jene, die sich außer für mathematische Philosophie auch für die Belange der Sphäronen interessierten.
    Magul gesellte sich zu Ellert-Ashdon. »Ein großer Tag für uns!«, schwärmte er. »Wir hatten lange keinen Besucher mehr.«
    »Das stimmt«, antwortete das Doppelkonzept. »Ob sich für mich Gelegenheit ergibt, mit ihm zu sprechen?«
    »Mit Bacho? Was willst du wissen?«
    »Sein Kontakt mit dem Universum muss intensiver sein als der unsrige. Vielleicht empfing er ebenfalls den Hilferuf.«
    »Ich werde euch bekannt machen«, versprach Magul und eilte ihnen voraus, um den Besucher zu begrüßen.
    Bacho war ein kleiner, gedrungener Mann mit dichtem Haarwuchs. Nach der offiziellen Begrüßung überbrachte er die Freundschaftswünsche der Bewohner von Sphäro und ging gleich zu dem konkreten Anliegen über. Er sprach lange und ausführlich.
    »… die uns gestellte Aufgabe kann nichts anderes als die totale Vergeistigung sein, die den Körper überflüssig macht. Wir brauchen die Unabhängigkeit von der Materie, um wirklich frei sein zu können. So, wie die Menschen vor dem Raumfahrtzeitalter an ihren Planeten gebunden waren und die Dinge nur von ihrem kleinlichen Standpunkt aus beurteilen konnten, so sind wir an unsere Körper gefesselt. Der damalige Mensch wurde erst frei, als er die Weiten des Kosmos kennenlernte. Und wir werden erst frei sein, wenn wir unsere Körper nicht mehr brauchen.«
    Beifall brandete auf.
    »Aber was ist das einzelne Bewusstsein, wenn es sich vereinsamt inmitten des gewaltigen Universums wiederfindet? Ein freies Nichts, mehr nicht. Und welche

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