Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Millionen Tonnen betragen.
    Mir verschlug es den Atem.
    Noch immer trug ich meine Prospektoren-Lizenz bei mir. Sie war zwar von einer Dienststelle des ehemaligen Solaren Imperiums ausgestellt, da ihre Gültigkeit jedoch als ›auf Lebenszeit‹ bezeichnet war, musste jeder Rechtsnachfolger des Solaren Imperiums sie anerkennen. An meinem Gürtel hing außerdem noch der Ynkenitstempel mit der Prägung aus reinem Ynkelonium, der das uralte Wappen der a Hainus trug.
    Ich setzte den Stempel auf die fast glatte Oberfläche des Fundes und schlug einmal kraftvoll mit dem Geologenhammer zu, den ich als Symbol meines geliebten Berufsstands stets bei mir trug. Ja, ich feierte in Gedanken meinen größten, wenn auch leider zugleich letzten Fund.
    Dann sah ich mich genauer um. Für einen Kosmogeologen meiner Erfahrung war es nichts Besonderes, die Öffnung einer Schwundblase zu entdecken, wie sie in Howalgonium hin und wieder auftrat. Im Unterschied zu anderen Geologen hatte ich aber das Glück gehabt, Rhodans Schwiegersohn näher kennenzulernen. Geoffry Abel Waringer hatte als erster Terraner erkannt, dass Kern und Elektronenhülle des Howalgoniums in zwei Kontinua existierten, wobei ein Austausch nach beiden Seiten möglich war. Da dieser Austausch aber nicht in allen Fällen gleichwertig verlief, hob sich die feststellbare Massezunahme, oder es verschwand Masse, wodurch Lücken oder Hohlräume entstanden, die sogenannten Schwundblasen.
    Je länger ich die Öffnung hier betrachtete, umso nachdenklicher wurde ich.
    Schwundblasen existieren durchschnittlich vierzehn Stunden und einundzwanzig Minuten Standardzeit. Aber es gibt auch Extreme. Manche Blasen werden ein halbes Jahr alt, andere existieren nur für wenige Minuten.
    Mein Herz machte einen gewaltigen Sprung. Diese Schwundblase brauchte nur wenige Stunden lang zu existieren, um fünfzig SOL-Geborenen und einem Marsianer der a-Klasse das Leben zu retten.
    Die Wahrscheinlichkeit dafür war gar nicht so gering. Außerdem hatten wir sowieso nichts zu verlieren – und falls das fehlende Howalgonium schon nach einer Stunde aus dem fünfdimensionalen Kontinuum zurückkehrte und die Blase schlagartig schloss, würde der Tod sicher schneller und schmerzloser kommen als beim Sturz durch die Atmosphäre.
    »Was ist das?«, fragte Joscan Hellmut und musterte argwöhnisch das abgeplattete Röhrchen, das Kanthall ihm gegeben hatte.
    »Ich dachte, Sie wüssten es!«, erwiderte der Kommandant der BASIS verblüfft. »Es ist von Bull – und ich soll es Ihnen aushändigen.«
    Der Kybernetiker wiegte den Kopf. »Das sieht Bull aber gar nicht ähnlich, gleich zwei Leuten Rätsel aufzugeben. Mindestens einer von uns sollte die Lösung kennen, wenn die Sache einen Wert haben soll.«
    Jentho Kanthall blickte den SOL-Geborenen argwöhnisch von der Seite an, dann ging er an den Kontrollpulten der Hauptzentrale in der SOL-Zelle-1 entlang und musterte die Betriebsanzeigen.
    »Warum interessiert Sie der Betriebszustand der SOL?«, erkundigte sich Hellmut. Nur die Tatsache, dass Reginald Bull dem anmaßenden Terraner etwas für ihn mitgegeben hatte, was von Bedeutung sein musste, ließ ihn zögern. Andernfalls hätte er den Mann daran gehindert, herumzuschnüffeln.
    »Ich will nur mehr über das Schiff herausfinden«, antwortete Kanthall. Am liebsten hätte er dem Kybernetiker heftig vorgeworfen, dass er ihn für unfähig hielt, sich gegenüber den Hitzköpfen unter den SOL-Geborenen durchzusetzen. Er hielt sich nur zurück, weil er sich sagte, dass Bull den Kybernetiker hoch einschätzte. Andernfalls hätte er Hellmut nicht das seltsame Röhrchen geschickt, das eine große Bedeutung zu haben schien.
    »Ich kann mir vorstellen, wie schlecht auf der BASIS über uns Solaner geredet wird«, sagte Hellmut bitter. »Wahrscheinlich gibt es nicht wenige, die befürchten, dass wir einfach mit der SOL abhauen.«
    »Ich wette, dass es unter den SOL-Geborenen viele gibt, die nicht nur an Rhodans Rückkehr zweifeln, sondern auch überzeugt sind, dass der Flug der MONTRON fehlschlagen wird. Und machen wir uns doch nichts vor, Joscan: Wahrscheinlich denken stündlich mehr SOL-Geborene, dass es unter den gegebenen Umständen gerechtfertigt sei, sich mit dem Schiff davonzustehlen …«
    Hellmut kämpfte seine aufwallenden Gefühle nieder, weil er sich vor einem Mann, den Bull offenbar besonders schätzte, keine Blöße geben wollte. Er brachte sogar ein Lächeln fertig, wenn auch ein bitteres.
    »Gavro Yaal ist

Weitere Kostenlose Bücher