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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abgeschnitten, als einer der Besucher eine Bewegung machte. Diese Bewegung genügte, um auch Mutter erstarren zu lassen.
    »Sind sie tot?«, fragte ich und spürte, wie mir die Tränen aufstiegen. Ich mochte so garstige Dinge nicht einmal träumen! »Warum bewegen sie sich nicht mehr?«
    »Sie sind befriedet, sonst nichts«, sagte der Fremde, der mir am nächsten stand. Er stieß einige seltsame Laute aus, und gleich darauf kamen noch zwei von seiner Sorte zu mir ins Zimmer. Sie waren nun vier. Langsam wurde es etwas eng.
    »Wenn du willst, erleichtern wir dir die Lage«, bot der Fremde vor mir an. »Das muss alles sehr schrecklich für dich sein.«
    »Ich möchte aufwachen«, sagte ich und presste die Augen fest zusammen. Diesmal mogelte ich nicht. »Ihr habt meiner Schwester und meinen Eltern wehgetan.«
    »Das stimmt nicht«, sagte der Fremde, den ich nun nicht mehr sehen konnte. »Sie haben nichts gespürt und werden auch nachher keine Schmerzen haben.«
    »Warum habt ihr das mit ihnen getan?«
    »Wir werden später alles erklären. Aber jetzt müsst ihr mitkommen.«
    »Wohin?« Unwillkürlich öffnete ich wieder die Augen. Vater und Kerinnja standen nun in der Mitte des Zimmers. Haman hatte immer noch schützend den Arm um sie gelegt. Mutter schwebte gerade heran, sie rührte sich noch nicht. Ich begann zu weinen, obwohl ich das nicht wollte.
    »Euch wird nichts geschehen, kleine Terranerin.«
    Die drei anderen gaben fremdartige Laute von sich, der vierte, der mir in meiner Sprache Rede und Antwort stand, antwortete auf die gleiche Weise. Dann fragte er mich: »Willst du nicht lieber auch schlafen?«
    »Ich möchte aufwachen!«, rief ich.
    »Du bist wach!«
    »Ist das – Wirklichkeit?«
    Der Fremde gab nicht sofort Antwort. Wieder wechselte er einige Laute mit den anderen, dann sagte er zu mir: »Du scheinst mit der Wahrheit fertig werden zu können. Ja, wir sind echt. Das sind reale Geschehnisse. Wir sind Loower und laden euch zu einem Besuch auf dem Mars ein.«
    »Mars?«, wunderte ich mich. Dann fielen mir meine Eltern und meine Schwester ein. »Lasst sie frei. Quält sie nicht länger. Nehmt mich statt ihrer mit.«
    »Wir nehmen euch alle mit. Seid ihr vier die ganze Familie?«
    »Ja – aber nehmt nur mich.«
    »Still, kleine Terranerin. Mach es uns nicht schwer, sonst …«
    Er hatte wohl vorgehabt, eine Drohung auszusprechen, tat es dann aber doch nicht. Ich straffte mich. »Ihr könnt mir nichts anhaben«, sagte ich.
    »Das haben wir gar nicht vor.«
    »Ehrlich?«
    »Uns wäre es lieber gewesen, ihr wäret freiwillig mitgekommen. Aber du hast selbst gesehen, wie sich die anderen gebärdet haben. Wirst du vernünftig bleiben, kleine Terranerin?«
    »Nur wenn ihr mir versprecht, dass Kerinnja, Haman und Aldina nichts geschieht.«
    »Das versprechen wir. Und jetzt komm zu uns. Das Transportfeld ist nicht groß genug, um dich dort zu erreichen, wo du bist.«
    Ich erhob mich vom Bett und ging zu den Fremden. Aber ich wich ihnen aus und gesellte mich zu Kerinnja und meinen Eltern. Sie waren wie steifgefroren, doch wenigstens nicht kalt.
    Wieder entstand die Energieblase. Diesmal war ich mit eingeschlossen. Meine Eltern und meine Schwester auch. Die zwei weiteren Fremden gesellten sich dazu.
    Es wurde still. Dann dunkel. Schließlich wieder hell. Die Energieblase verflüchtigte sich, und ich konnte wieder in mein Zimmer sehen.
    Ich atmete auf, war aber gleichzeitig etwas enttäuscht. Es war alles nur ein Traum gewesen. Oder, besser gesagt, eigentlich ging der Traum weiter. Ich konnte die vier Fremden noch sehen. Und meine Schwester und meine Eltern waren weiterhin stocksteif.
    Aber das würde sich gleich ändern. Ich kümmerte mich um nichts mehr, was um mich war, und ging ins Bett. Ich zog mir die Decke über den Kopf und redete mir fest ein, dass ich dadurch den Traum verscheuchen könnte.
    Ich ließ einige Zeit verstreichen, dann öffnete ich die Augen und warf die Decke ab. Mein Zimmer war nicht mehr orangefarben erhellt. Kerinnja lag neben mir. Sie atmete ruhig. Ich hob ihren Arm und ließ ihn los. Er fiel kraftlos auf die Decke. Sie schlief tief und fest.
    Die Fremden waren verschwunden.
    Ich kroch vorsichtig aus dem Bett und lief leise zur Tür. Ich öffnete sie und blickte hinaus. Niemand war da. Nur das Nachtlicht brannte im Korridor. Ich schlich zur Schlafzimmertür meiner Eltern, lauschte und öffnete sie dann vorsichtig.
    Haman Gheröl und Aldina Feyrön lagen entspannt in ihren Betten. Beruhigt

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