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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als Gesandten zu schicken?«
    Seiner Frage folgte Stille. Aller Aufmerksamkeit war auf mich gerichtet. Ich fühlte mich unter den Blicken der vielen Fremden unbehaglich und wünschte mich in die Neunturmanlage auf dem Mars zurück.
    »Eine solche Vorgehensweise ist einmalig in der Geschichte meines Volkes«, antwortete ich. »Deshalb ist es mir unmöglich, Rückschlüsse auf Hergo-Zovrans Absichten zu ziehen. Doch nur der absolute Wille zu einer friedlichen Lösung des Konflikts kann den Türmer zu diesem Vorgehen bewegt haben.«
    »Ich sehe darin eher einen Affront!«, rief jemand.
    »Die Loower wollen uns durch diesen Possenstreich lächerlich machen. Man stelle sich vor: ein siebenjähriges Kind als Friedensbotschafterin!«
    »Keine Frage, dass die Loower uns provozieren wollen!«
    Der Erste Terraner ließ sich das undisziplinierte Verhalten seiner Untergebenen eine ganze Weile gefallen, bis er sich endlich dazu entschloss, den Kommandostand bis auf seine engsten Vertrauten räumen zu lassen.
    »Ich glaube, wir können dieses vertrauliche Gespräch in kleinerem Kreis besser fortführen«, ergriff Julian dann wieder das Wort. Er wandte sich an mich. »Vielleicht können Sie die Situation besser beurteilen, wenn wir Ihnen die Hintergründe erläutern, Goran. Wir kennen die Identität des Mädchens, das die Delegation begleiten soll. Durch Zufall haben wir außerdem die Vorgeschichte erfahren.«
    Er gab Homer ein Zeichen, und dieser ergriff das Wort.
    »Bei unseren Aktionen gegen Margor haben wir vom Verschwinden einer terranischen Familie erfahren. Das jüngste Mitglied dieser Familie heißt Baya Gheröl. Zuerst vermuteten wir, dass Margor hinter dieser Entführung stecke. Doch nun haben wir von Hergo-Zovran erfahren, dass ebendiese Baya Gheröl seiner Delegation angehören soll. Uns ist es ein Rätsel, wie es den Loowern gelang, vier Menschen unbemerkt aus einer Millionenstadt zu entführen. Aber damit wollen wir uns nicht beschäftigen. Die Familie verschwand vor ungefähr vierzehn Tagen unserer Zeitrechnung, das entspricht ziemlich ebenso vielen Intervallen der Loower. Das ist ein verhältnismäßig kurzer Zeitraum, um jemanden – und überhaupt ein Kind – für eine diplomatische Mission vorzubereiten. Was sagen Sie dazu, Goran-Vran?«
    »Ich erwähnte schon, dass ein solches Vorgehen einmalig ist«, erwiderte ich.
    »Machen Sie sich keine Gedanken über die Handlungsweise des Türmers?«, fragte der Erste Terraner.
    »Ich kann mir nicht anmaßen, wie ein Türmer zu denken«, antwortete ich.
    »Sie weichen uns aus, Goran-Vran!«, sagte der Erste Terraner daraufhin fast anklagend.
    »Tun Sie ihm nicht unrecht, Tifflor«, schaltete sich Ferengor ein. »Ich glaube eher, dies ist eines der Themen, bei denen Terraner und Loower von Anfang an aneinander vorbeireden. Goran kann nicht verstehen, dass Sie den Türmer durch versteckte Anspielungen eines intriganten Winkelzuges beschuldigen wollen. In der Tat dürfte ein solcher Vorwurf auch unberechtigt sein. Soweit ich die Loower einschätze, sind sie einer derart schändlichen Handlungsweise nicht fähig.«
    »Dann können Sie uns sagen, was Hergo-Zovran damit bezweckt? Warum schickt er uns ein Kind als Verhandlungspartner?«, fragte Julian den Psychologen.
    »Ich kann mich noch weniger in einen Türmer hineinversetzen als Goran-Vran«, erwiderte Ferengor. »Seine Beweggründe sind mir ein Mysterium, aber ich bin sicher, dass er sich nichts Böses dabei gedacht hat. Ich würde es nicht als Affront sehen, sondern als Bemühen, den Weg zu einer friedlichen Übereinkunft zu finden.«
    »Was würden wir ohne das gute Gewissen unserer Wissenschaftler tun!«, rief Julian Tifflor aus. »Wie alle Ihre Kollegen glauben Sie wohl, dass Gott im Labor wohnt. Diese Weisheiten können Sie sich schenken. Ich bin auch ohne Ihre Ratschläge kein solcher Narr, dass ich einen Krieg anzettle, nur weil man mir zumutet, mit einem Kind zu verhandeln.«
    »Schon gut, Tiff«, sagte Homer Adams. »Du hast Professor Thaty gefragt, und er hat geantwortet. Ich würde sagen, seine Antwort war entsprechend.«
    Der Erste Terraner winkte ab. Wenn ich sein Verhalten richtig deutete, war er gar nicht auf den Psychologen wütend, sondern eher von mir enttäuscht. Aber ich konnte mich irren.
    »Es tut mir leid, wenn ich die in mich gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann«, sagte ich. »Ich habe stets beteuert, dass ich von der Person her völlig unbedeutend bin. Meine Meinung hat kein

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