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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte weniger gut heucheln.
    Sie war mit ihrem Helk im Wohnzimmer, und da die Tür offen stand, konnte ich ihr Gespräch mit anhören.
    »Was hat denn Baya, das ich nicht habe?«, sagte meine Schwester zu dem loowerischen Baustein-Roboter. »Ich bin klüger als sie und erfahrener. Ich habe eine gute Erziehung genossen und habe außergewöhnlich gute Lernzeugnisse. Alle erdenklichen Tests habe ich mit Auszeichnung bestanden. Warum sollte gerade ich bei den Loowern durchgefallen sein? Da kann etwas nicht stimmen. Die Loower ziehen meine kleinere und dümmere Schwester mir vor. Kannst du mir beantworten, weshalb, Nathan junior?«
    Kerinnja nannte den Helk so in Anlehnung an das lunare Rechengehirn.
    »Ich könnte sagen, dass alles, was du dir zugutehältst, dir in entelechischem Sinn zum Nachteil gereicht«, antwortete der Helk. »Aber damit gibst du dich sicherlich nicht zufrieden, Kerinnja. Eine bessere Antwort habe ich jedoch nicht.«
    »Die Loower müssen Idioten sein!«, schimpfte Kerinnja. In ihrem Zorn erinnerte sie mich sehr an meine Eltern. Sie brüllten stets los, sobald ihnen für irgendetwas das Verständnis fehlte.
    »Wie kann man nur eine leicht beschränkte, dumme Siebenjährige als repräsentative Terranerin ansehen …?« Kerinnja unterbrach sich, als sie zur Tür blickte und mich dort sah. Sie wurde rot. »Entschuldige, Baya, es war nicht so gemeint. Ich habe ja nichts gegen dich, ich versuche nur herauszufinden, warum die Loower einen solchen Narren an dir gefressen haben. Weißt du es?«
    »Ich weiß gar nichts, Kerinnja«, sagte ich und ging auf mein Zimmer. Dort blieb ich nicht lange allein, denn sie kam mir nach, und ihr auf dem Fuß folgte Vater. Er machte ein sehr feierliches Gesicht.
    »Entschuldige, Kleines«, sagte Kerinnja und nahm mich wie eine Puppe in die Arme. Ich sagte ihr nicht, wie sehr mir das zuwider war, denn ich wollte sie nicht kränken. Kerinnja fuhr fort: »Die Loower setzen dir ohnehin schwer genug zu, und dann geht deine große, böse Schwester auch noch auf dich los. Ich verspreche dir, nie mehr so über dich zu reden. Wenn ich es getan habe, dann doch nur, weil du mir leid tust. Wie gerne würde ich an deiner Stelle sein, um dir das alles zu ersparen, was die Loower mit dir anstellen.«
    »Die Loower stellen gar nichts mit mir an«, sagte ich.
    Kerinnja akzeptierte das nicht. Sie strich mir übers Haar. »Ich weiß – schon gut. Du verstehst es nicht besser. Wie glücklich du über diese Eigenschaft sein kannst.«
    »Ich muss euch etwas verraten«, sagte ich und biss mir auf die Lippen. Aber dann konnte ich es doch nicht zurückhalten. »Die Loower wollen mich zur Erde mitnehmen.«
    »Sie lassen dich frei, Baya?«, fragte Vater. »Dich allein?«
    »Es ist anders, als du denkst«, sagte ich und erzählte, dass ich einer diplomatischen Delegation angehören sollte.
    »Was ist das schon wieder für eine Teufelei!«, rief Haman erbost.
    Mutter musste mitgehört haben. Ich hörte sie im Korridor aufschluchzen, und dann kam sie herein und drückte mich so fest an sich, als gelte es, mich gegen alle Unbilden der Welt zu schützen.
    »Geh hinaus, Aldina! Du auch, Kerinnja!«, befahl Haman. »Ich muss allein mit Baya reden.« Meine Mutter und meine Schwester verließen gehorsam das Zimmer.
    »Ich glaube, dass ich gerade rechtzeitig die richtigen Maßnahmen getroffen habe«, sagte Haman, als er mit mir allein war.
    Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte. Ich fragte auch nicht, weil ich wusste, dass er mich einer Antwort sowieso nicht für würdig befunden hätte.
    »Was genau haben die Loower dir gesagt?«, wollte er dann von mir wissen. »Versuche dich daran zu erinnern, wie sie dir diesen Vorschlag unterbreitet haben, Baya. Es kann sehr wichtig sein.«
    »Lank hat nicht viele Worte gemacht«, sagte ich. »Er fragte mich, ob ich mit zur Erde gehen würde, um vor den Terranern für sein Volk zu sprechen. Das war alles.«
    »Das war alles?«, wiederholte Vater und schnaubte. »Lank hat dich einfach gefragt, und du hast Ja gesagt.«
    »So war es«, bestätigte ich.
    »Als ob man dich zu einem Spaziergang in die Marswüste eingeladen hätte!«, rief Vater in ärgerlichem Unverständnis. Er wischte mit der Hand durch die Luft. »Auch gut. Es ändert nichts mehr. Mein Entschluss steht ohnehin fest. Ich habe dir versprochen, dich nicht der Willkür dieser Monstren zu überlassen, Baya, und ich werde dieses Versprechen halten.«
    »Aber die Loower zwingen mich zu nichts«,

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