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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gewicht.«
    »Dann stellen Sie sich vor, ich würde Sie dem Türmer als terranischen Gesandten präsentieren«, sagte Julian. »Sie, einen Durchschnittsloower, einen Niemand sozusagen. Wie würde das Hergo-Zovran gefallen?«
    »Der Türmer könnte dazu gar nichts sagen, denn es wäre Ihre Entscheidung, Erster Terraner. Es liegt an Ihnen, jemandem eine so große Verantwortung zu übertragen.«
    »Sie meinen also, umgekehrt wird Hergo-Zovran schon wissen, warum er ein kleines Mädchen mit dieser Aufgabe betraut hat. Ich soll seine Entscheidung akzeptieren.«
    Julian Tifflor blickte die Anwesenden der Reihe nach an, und als niemand etwas dagegen einzuwenden hatte, sagte er: »Ich fürchte, dass ich ohnehin keine andere Wahl habe, wenn ich den Frieden im Solsystem und in der Milchstraße erhalten will. Ich hoffe nur, dass ich mich nicht für alle Zeiten unmöglich mache, wenn ich das Schicksal der Menschheit mit einem siebenjährigen Mädchen aushandle.«
    Ich verstand seine Bedenken nicht. War seine Haltung einfach kinderfeindlich, oder traute er dem Urteil eines Türmers nicht, der ein Kind als reif genug für eine solche Mission befand?
    An diesem Beispiel zeigte sich mir, dass die Kluft zwischen mir und den Terranern mit der Problematik der Themen wuchs. Ich verstand vieles nicht, aber die Einstellung der Menschen zu ihren Kindern am allerwenigsten.

23.
    Baya Gheröl
    Bei den weiteren Treffen hatte Haman Gheröl dem Neukolonisten Frath Koban Vorschläge unterbreitet, wie die Neunturmanlage vernichtet werden könnte. Keiner davon wäre durchführbar gewesen, aus den verschiedensten Gründen. Doch hatte Koban alias Margor seinen Paratender bei den Loowern in dem Glauben gelassen, dass man einen dieser Pläne in die Tat umsetzen könnte.
    In Wirklichkeit ging es ihm nur darum, Gheröl auszuhorchen. Inzwischen hatte er genug erfahren, um die Situation überblicken zu können. Für die Loower waren Haman, seine Frau und seine ältere Tochter uninteressant geworden. Nur noch das jüngste Familienmitglied zählte für sie.
    Baya war zu einer Schlüsselperson geworden. Dem Mutanten stellte es sich so dar, dass die Loower dem Mädchen ihre Denkweise aufgezwungen hatten und Baya nun in einer diplomatischen Mission zur Erde schicken wollten.
    Es hörte sich fantastisch an, dass Baya Gheröl der Schlüssel für die Einigung zwischen Menschen und Loowern werden sollte. In letzter Konsequenz bedeutete dies, dass die Loower erkennen würden, dass die Menschen sie keineswegs getäuscht hatten und es für den Augendiebstahl nur einen Verantwortlichen gab, nämlich ihn, Boyt Margor. Das waren unerfreuliche Zukunftsaussichten. Wenn es zu einer Allianz zwischen den Menschen und den Loowern kam, würde sich der Druck gegen ihn merklich verstärken.
    Damit wurde die Vernichtung der Neunturmanlage für Margor zweitrangig, und Baya rückte in den Blickpunkt seines Interesses. Wenn er seine Position stärken wollte, musste er das Mädchen ausschalten. Da Haman Bayas Vater war, sah Margor keine Schwierigkeiten. Allerdings wollte er sich nicht allein mit ihrem Verschwinden begnügen, sondern damit gleichzeitig eine effektive Wirkung erzielen. Für die Loower musste der Eindruck entstehen, die Regierung der Erde stünde hinter dieser Aktion.
    Dafür brauchte er Valdo Susper.
    Margor kehrte nach einem vorbereitenden Gespräch mit Haman in seine Supernische zurück.
    Susper, der auf Deck 9 in einem gut abgesicherten Abteil untergebracht war, nahm unwillkürlich Haltung an. Margor nahm es amüsiert zur Kenntnis. Mit mehr solchen Menschen hätte er auf der Erde leicht die Macht übernehmen können.
    »Entspannen Sie sich, Valdo.« Margor ließ sein Gegenüber nicht aus den Augen. »Ich habe sofort erkannt, dass wir einander gut verstehen würden.«
    »Mir erging es nicht anders.«
    »Sie können mich Boyt nennen.«
    »Gut – Boyt.« Das Angebot schmeichelte Susper sichtlich. »Was kann ich für Sie tun, Boyt?«
    »Sie haben es gleich gemerkt, dass ich etwas von Ihnen will, Valdo. Sie sind sehr aufmerksam und alles andere als ein sturer Befehlsempfänger. Sie besitzen Einfühlungsvermögen und großes Verantwortungsbewusstsein.«
    Das war spöttisch gemeint. Margor liebte es mitunter, mit seinen Paratendern zu spielen, aber Susper merkte es gar nicht. Er stand bereits zu tief im Bann des Gäa-Mutanten.
    »Was erwarten Sie von mir, Boyt?«
    »Ein großes Opfer, Valdo«, sagte Margor einschmeichelnd. »Es hat mit Selbstverleugnung zu tun und grenzt

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