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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bringen«, sagte er. »Unser Gast soll mit eigenen Augen sehen, welche Wirkung diese Bombe erzielt. Erkläre du ihm den Vorgang. Goran.«
    »Wir lösen in einem Simulator die chemische Körperreaktion aus, die zur Zündung des Sprengsatzes führt. Erst Augenblicke vor dem Zündvorgang strahlen wir die Bombe durch einen Transmitter in unbewohntes Gebiet ab. Behalten Sie das Holo vor Ihnen im Auge, Haman.«
    Gheröl ließ seinen Blick von dem kreisförmigen Transmitterfeld, in dem die Mikrobombe verschwunden war, zu der Holoprojektion wandern. Dort war öde Marslandschaft zu sehen. Aus dem karstigen Boden ragte die zu einem Ring geformte Empfangsantenne.
    In einer sekundenlangen Vergrößerung war zu sehen, dass die Mikrobombe materialisierte.
    Ein blendend greller Blitz zuckte auf. Als Haman Gheröl die Augen wieder öffnete, brodelte in der Wiedergabe ein mächtiger Atompilz. Er stellte sich vor, dass es die Freiheit für Terra bedeutet hätte, hätte im Zentrum dieser Atomexplosion die loowerische Neunturmanlage gestanden. Aber das war nur noch Wunschdenken.
    »Haman kann nicht einmal durch diese eindrucksvolle Demonstration bekehrt werden, Türmer«, sagte Goran-Vran. »Er kann nur auf der Erde Heilung finden. In ihrem Kampf gegen Boyt Margor haben die Terraner bessere Methoden entwickelt, um die Paratender aus der Abhängigkeit zu befreien.«
    »Ich werde den Terraner und seine Familie zur Erde zurückschicken«, beschloss Hergo-Zovran. »Du begleitest sie – diesmal als Unterhändler. Berichte dem Ersten Terraner, was sich auf dem Mars zugetragen hat, und handle die Bedingungen für neue Verhandlungen aus.«
    »Die Aufgabe ehrt mich«, sagte Goran-Vran. »Aber ich verstehe nicht, wieso ausgerechnet ich damit betraut werde. Warum schickst du mich?«
    »Du kennst die Antwort selbst.«
    »Vielleicht ahne ich sie«, erwiderte Goran-Vran. »Aber ich möchte sie von dir hören.«
    »Du nimmst Bayas Stelle ein, Goran«, erklärte der Türmer. »Sie, die durch die geglückte Synthese von entelechischem und terranischem Denken als Bindeglied zwischen unseren Völkern zu betrachten ist, wäre eine ideale Botschafterin des Friedens gewesen. Durch den Verlust deiner Entelechie kommst du Baya noch am nächsten …«
    Goran-Vran suchte die Familie im Wohntrakt des Westturms auf. Haman hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen, der Loower hatte es nur mit Aldina Feyrön und Kerinnja Gheröl zu tun.
    Aldina wirkte bei seinem Eintreffen ziemlich aufgeregt.
    »Was hatte die Explosion zu bedeuten?«, bestürmte sie ihn. »Gibt es Krieg? Aus Haman ist kein vernünftiges Wort herauszubekommen. Er konnte oder wollte mir nichts über Baya sagen. Nur, dass wir nun alle Hoffnungen begraben können. Was habt ihr mit uns vor?«
    Goran-Vran versuchte, der Terranerin eine Zusammenfassung der Ereignisse zu geben. Er hoffte, dass sie ihm folgen konnte, als er Hamans Abhängigkeit zu Boyt Margor erklärte und ihr sagte, was für eine Katastrophe ihr Mann beinahe verschuldet hätte. Aldinas Reaktion kam jedoch selbst für ihn, der die menschliche Mentalität einigermaßen zu begreifen glaubte, recht unerwartet. Es erschütterte sie nicht, dass sie knapp an einer Katastrophe vorbeigegangen waren. Sie war auch nicht davon beeindruckt, welche Folgen Margors Intrigen beinahe gehabt hätten. Aldina reagierte, als hätte sie nur begriffen, dass ihr Mann an Bayas Entführung mitschuldig war.
    Sie beschimpfte und verfluchte Haman und trauerte um ihre jüngste Tochter.
    »Haman hat auf fremden Befehl gehandelt«, versuchte Goran-Vran sie zu beruhigen. »Er wusste gar nicht, was er tat – und er ist sich immer noch keiner Schuld bewusst. Auf der Erde werden ihm die Mediziner helfen können.«
    »Auf der Erde?«, fragte Aldina verständnislos.
    »Sie dürfen zurück, und ich werde Sie begleiten.«
    »Was wird aus Baya?«
    Darauf wusste Goran-Vran keine Antwort.
    Inzwischen waren die ersten Verhandlungen angelaufen. Modalitäten wurden ausgehandelt, Termine vereinbart, Themen umrissen. Alles ging viel rascher, als Goran-Vran erwartet hatte. Man entschied sich sogar, den eng begrenzten diplomatischen Rahmen zu sprengen und die Beziehungen auf den Austausch von wissenschaftlichen und technischen Erfahrungen auszudehnen. Das ging über Goran-Vrans kühnste Erwartungen hinaus.
    Zu der Delegation, die schließlich an Bord der ALTHEUTIN ging und der ursprünglich nur Goran-Vran, der Türmer-Stellvertreter Fanzan-Pran und Lank-Grohan angehört hatten, stieß

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