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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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still, Kiebitz«, sagte Margor gutmütig.
    Er drehte die Mikrobombe zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete sie versonnen. »Die dünne Schale schmeckt nach Eukalyptus«, hatte Poul Santix gesagt, der den Sprengkörper nach seinen Angaben konzipiert hatte. »Es dauert knapp eine halbe Stunde, bis die Magensäfte die organische Hülle zersetzt haben und es zur Zündung kommt.« Eine Zeitbombe, die nach Eukalyptus schmeckte …
    »Das Auge gehört dir nicht«, quengelte Baya. »Du selbst hast mir gegenüber damit geprahlt. Du glaubst, Wunder vollbracht zu haben, weil du dieses Versteck im Hyperraum geschaffen hast. Vermutlich könntest du dem Auge noch weitere Geheimnisse entreißen, aber seinen wahren Zweck wirst du nie erfahren.«
    »Welchem wahren Zweck dient das Auge denn?«
    Baya biss sich auf die Lippen und schwieg.
    »Ich nehme doch an, dass das Auge einen entelechischen Zweck hat«, sagte Margor, als ihm Bayas Schweigen zu lange dauerte.
    »Die Loower sind jedenfalls seine rechtmäßigen Besitzer. Dieses Auge ist ihr Lebensinhalt. Weil du es gestohlen hast, verhinderst du die Erfüllung ihres jahrhunderttausendealten Traumes. Man könnte es als eine Parallelität der Fälle bezeichnen, aber es ist ungerecht.«
    »Wie soll ich das verstehen?« Margor schaute von der Bombe auf. »Haben die Loower das Auge etwa auch gestohlen?«
    »Das Auge gehört den Loowern«, sagte Baya fest. »Sie könnten es zweckmäßig einsetzen. Du missbrauchst es nur.«
    »Ich weiß nicht, warum ich mich auf eine Diskussion mit einem siebenjährigen Naseweis einlasse.«
    Es war schon eine recht eigenartige Situation, in der Margor sich befand. Baya war zu ihm nicht psi-affin, dennoch ließ er sie näher als alle anderen an sich heran. Was war die Entelechie für eine Philosophie, dass sie aus einem unterentwickelten Kind einen reifen Geist machte? Was für ein starker, mächtiger Glaube?
    »Du bist ein Verbrecher, Boyt«, sagte Baya. »Warum tust du das alles, und was bringt es dir?«
    »Macht« sagte er.
    »Ist Macht alles, wonach du strebst?«
    Er hätte dies bejahen können. Aber das war nur ein Teilaspekt der Wahrheit. Margor hatte sich nie danach gefragt, was er wirklich erreichen wollte.
    »Liegt ein Teil der Antwort in dem Amulett, das du um den Hals trägst?«, hörte er Baya fragen. »Was ist mit dem Zwerg, der dem Betrachter aus diesem Steinklumpen zuwinkt?«
    Er hatte dem Mädchen erlaubt, etwas von der Mauer abzutragen, die er um sich errichtet hatte. Aber jetzt wollte Baya alles niederreißen. Das ging zu weit.
    »Es ist genug«, sagte Margor hart und steckte die Mikrobombe in eine Tasche seiner Kombination. Sein kleiner Mund lächelte verzerrt. »Auf deine Weise hast du mir geholfen, Baya. Dein Verhalten hat mir eine Entscheidung erleichtert.«
    Als sie sah, wie das Auge aus dem Helm klappte, fragte sie: »Wohin willst du?«
    »Ich statte deinem Vater einen Besuch ab.«
    Boyt Margor begab sich auf den distanzlosen Schritt zum Mars.
    Margor materialisierte im Westturm. Er war vorsichtig. Sicher rechneten die Loower mit seiner Rückkehr und hatten Vorbereitungen für einen entsprechenden Empfang getroffen. Deshalb ließ er das Auge nicht in den Helm zurückklappen, sondern behielt es vor dem Gesicht.
    Das Auge behinderte seine Sicht, aber diese Einbuße nahm er dafür in Kauf, dass er sofort verschwinden konnte, falls es sich als notwendig erwies.
    Margor registrierte die Gefühlsschwingungen seines Paratenders. Den Loowern war es also nicht gelungen, ihm Haman abspenstig zu machen. Wahrscheinlich hielten sie den Mann nur unter Beobachtung.
    Sich an den psi-affinen Schwingungen orientierend, verfolgte der Mutant den Weg seines Paratenders. Ihm fiel auf, dass Gheröl auf Distanz blieb. Offenbar hielt der Paratender es noch nicht für ratsam, sich ihm zu nähern.
    Unvermittelt gerieten Hamans Emotionen in Aufruhr. Der Gefühlsausbruch verriet Margor, dass Haman etwas Außergewöhnliches unternommen haben musste, vielleicht etwas gegen die Loower.
    Haman Gheröl kam danach rasch näher. Schließlich tauchte er aus einem Seitengang auf. Er konnte Margor nicht sofort entdecken, weil dieser im Sichtschutz einer Mauernische stand.
    Der Mutant trat aus seinem Versteck hervor.
    »Da sind Sie ja, Frath!«, rief Haman erleichtert. »Ich spürte sofort Ihre Anwesenheit. Aber ich konnte nicht gleich kommen, weil die Loower mich schärfer bewachen. Ich musste erst meinen Helk ausschalten. Ich hoffe, Sie sind mir nicht böse, dass

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