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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Terraner waren die Herren dieses Systems. Es war unvorstellbar, dass sie von Hergo-Zovrans Anwesenheit keine Ahnung hatten. Die Existenz einer Neunturmanlage konnte ihnen nicht entgangen sein.
    Aber bisher versuchten die Terraner nur, sich Informationen zu beschaffen, ohne etwas über ihre eigene Position zu verraten. Und Burnetto-Kup fragte nicht. In dieser Beziehung blockierte sein Tiefenbewusstsein einfach. Die Furcht, etwas auszusagen, von dem die Terraner Schlüsse auf die Materiequelle und den damit zusammenhängenden Komplex ziehen konnten, war übermächtig. Das zeigte Burnetto-Kup, dass er noch nicht die Reife eines Türmers besaß. Darin hatte sich Pankha-Skrin geirrt.
    »Besteht die Möglichkeit, dass die Terraner unsere Geschichte glauben, Nistor?«, fragte der Kommandant. »Ich habe ausgesagt, dass wir zufällig in diesem Sonnensystem gestrandet sind, ohne zu erkennen zu geben, dass wir von der Anwesenheit anderer Loower in diesem Raumsektor wissen. War es falsch, so zu handeln?«
    »Es war so richtig oder falsch wie jede andere Lüge«, antwortete der Helk. »Die Wahrheit zu sagen, hättest du ohnehin nicht über dich gebracht, Burnetto. Doch nur das Bekenntnis, dass du von der Anwesenheit des Türmers Hergo-Zovran und seiner Mannschaft weißt, hätte die Terraner zum Informationstausch veranlassen können. Die Nachteile solchen Verhaltens wären indes größer als die Vorteile gewesen. Die Terraner arbeiten auf ein festgesetztes Ziel hin, und darin sind sie konsequent.«
    »Was haben sie vor?«
    »Ich muss dich darauf vorbereiten, dass ihr schweren Zeiten entgegenseht«, sagte Nistor. »Es gibt verschiedene Möglichkeiten, doch es ist ziemlich sicher, dass die Terraner ihr Interesse auf mich konzentrieren werden. Sie müssen annehmen, dass du und deine Mannschaft Einfluss auf mich ausüben, deshalb werden sie uns trennen. Ich würde eine solche Entwicklung sogar begrüßen, weil ich dann mehr Handlungsfreiheit hätte, um Pankha-Skrins Willen durchzusetzen. Für euch dagegen sehe ich Umstellungsschwierigkeiten.«
    »Ich nehme es als Bewährungsprobe.« Noch während der Loower sprach, sah er, wie sich die neun Segmente Nistors in Bewegung setzten und einem gemeinsamen Punkt zustrebten. Sie schlossen sich zu einer Einheit zusammen.
    Bald darauf erschien eine Abordnung der Terraner. An ihrer Spitze schritt ein Mann, von dem Burnetto-Kup glaubte, dass er noch nicht mit ihm zu tun gehabt hatte.
    »Ich bin Julian Tifflor«, stellte sich der Terraner vor. Er bezeichnete sich als Befehlshaber und Verantwortlichen für die Sicherheit von Burnetto-Kup und seiner Mannschaft. Aus Sicherheitsgründen, sagte er, sei es nötig, die GONDERVOLD zu räumen.
    »In unserem Stützpunkt stehen Quartiere bereit, die den loowerischen Bedürfnissen entsprechen.«
    Die Terraner waren freundlich wie immer. Dennoch verließ Burnetto-Kup sein Schiff nur ungern.
    Er glaubte, dass die tatsächliche Entwicklung der Prophezeiung des Helks Nistor zuwiderlief. Die Terraner holten nicht den Helk in ihren Stützpunkt, um ihn dort zu untersuchen, sie widmeten sich ausschließlich der Mannschaft und ließen Nistor unbeachtet.
    Als Burnetto-Kup sicher zu sein glaubte, dass kein Translator nahe genug war, um seine Stimme zu registrieren, sagte er zu dem Helk: »Wie konnte es sein, dass du die Terraner falsch eingeschätzt hast. Sie holen uns ab und nicht dich.«
    »Etwas anderes war nicht zu erwarten«, erwiderte Nistor. »Sie ziehen euch ab, um sich mir ungestört widmen zu können. Dass sie dies an Bord der GONDERVOLD tun wollen, zeigt höchstens, dass sie überaus vorsichtig sind und ihren eigenen Stützpunkt keiner Gefahr aussetzen wollen. Das ist sehr vorausschauend, denn ich kann mich wirkungsvoll wehren.«

27.
    Boyt Margor war kaum in der Großklause angekommen, da ereignete sich der erste Zwischenfall mit seinen neuen Paratendern.
    Er war mit ihnen auf Deck 9 materialisiert, das für Fälle wie diesen frei gehalten wurde. Neuankömmlinge sollten sich in neutraler Umgebung wiederfinden. Dieses Deck war nicht ausgebaut. Stets standen zwei mit Paralysatoren bewaffnete Paratender Wache, um Ausschreitungen zu verhindern.
    In diesem Fall schien sich die Anwesenheit der Wachtposten jedoch als verhängnisvoll zu erweisen.
    Vor dem distanzlosen Schritt waren die vier Männer und die beiden Frauen von Jota-Tempesto noch ruhig gewesen. In der kahlen, nüchternen Umgebung der Großklause wurden sie merklich nervös. Und als sie die Wachen sahen,

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