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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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getötet zu haben.
    Aus dem Unterholz brachen gebeugte Gestalten hervor. Es waren aufrecht gehende Humanoide, in der Mehrzahl Männer. Margor staunte, dass sie gar nicht so verwildert waren, wie er vermutet hatte. Sie erweckten einen beinahe zivilisierten Eindruck.
    Aber dann sah er die unglaubliche Aggressivität in ihren Gesichtern. Er setzte den Rest seiner Psi-Energie frei und schoss mit dem Strahler um sich. Über die schaurige Szenerie senkte sich ein Schleier, Margor sah verschwommen durch die Entladungen seiner Waffe einige Gestalten zusammenbrechen.
    Ein Schatten fiel von der Seite über ihn her. Etwas hämmerte auf seinen Kopf, und der Augenhelm zerbrach.
    Dann wurde Margor schwarz vor Augen.
    »Brok! Arta! Ming! Lob! Parm! Er lebt!«
    Die Stimme drang deutlich zu ihm durch. Er erwachte abrupt und spürte keine Schwäche, sondern stellte fest, dass er sich längst wieder psionisch aufgeladen hatte. Die Tatsache, dass er seinen Schwächeanfall überwunden hatte, zeigte ihm, dass er längere Zeit bewusstlos gewesen sein musste.
    »Seht, er ist am Leben!«, rief jemand.
    »Narr! Er kann nicht sterben«, sagte ein anderer in kultiviertem Interkosmo.
    »Das Totem macht ihn unsterblich«, behauptete ein Dritter.
    Boyt Margor schlug die Augen auf. Er lag auf weichem Untergrund und etwas erhöht. Über ihm sah er die Gesichter von Frauen und Männern, auf denen sich Bangen und Hoffen und eine gewisse Ergriffenheit ausdrückten.
    Waren das dieselben Menschen, die sich mit der Aggressivität tollwütiger Raubtiere auf ihn gestürzt hatten?
    Er stützte sich auf und registrierte erleichtert, dass die Männer und Frauen ehrfürchtig vor ihm zurückwichen. Sie trugen overallartige Kombinationen wie die schwangere Frau. Es waren sechs Personen, vier Männer und zwei Frauen. Die Männer gut aussehend und muskulös, die Frauen von üppiger Gestalt, aber keineswegs hässlich. Ihre ausdrucksstarken Gesichter fesselten Margor so sehr, dass er sogar die Umgebung vernachlässigte. Ihm wurde nur bewusst, dass er sich in einer weiten runden Halle mit kuppelförmiger Decke befand. Das Licht kam aus Leuchtstoffröhren. Also besaßen diese Menschen technische Mittel zur Stromerzeugung. Solche Barbaren, wie er aus ihrem aggressiven Verhalten geschlossen hatte, waren sie nicht.
    Oder waren das nicht jene, die ihn überfallen hatten? Margor neigte immer mehr zu dieser Ansicht. Sie machten den Eindruck friedfertiger Geschöpfe.
    »Ich bin Goro«, sagte einer der Männer schüchtern. »Verstehst du unsere Sprache? Redest du zu uns?«
    Margor blickte an sich hinunter. Da war das Auge. Die Eingeborenen – oder sollte er sie eher Kolonisten nennen? – hatten ihm das loowerische Auge zwischen die Beine gelegt. Schnell griff er danach und fühlte sich gleich wohler und selbstsicherer.
    Ihm fiel auf, dass seine Kleidung zerrissen war und das Amulett, das er um den Hals trug, frei lag. Margor setzte sich auf.
    Die Kolonisten gaben Laute der Enttäuschung von sich, als er das Amulett unter dem Hemd verstaute. Das überraschte den Mutanten. Ihm war nicht entgangen, dass vorhin von einem Totem die Rede gewesen war, er hatte jedoch angenommen, dass damit das Auge gemeint war. An das Amulett hatte er dabei überhaupt nicht gedacht.
    Er öffnete das Hemd wieder und spielte mit dem Psychod der Prä-Zwotter. Die Umstehenden gerieten dabei in Verzückung. Das genügte ihm als Bestätigung.
    »Ich bin bereit, mich mit euch zu unterhalten.« Er schaute von einem zum anderen. Sie zuckten unter seinen Blicken zusammen. Margor spürte zu allen sechs eine starke Affinität und konnte sich mühelos auf ihre Gefühlsschwingungen einstellen.
    »Ihr habt das Totem gesehen«, sagte er. »Wollt ihr ihm dienen?«
    »Wir haben viele Jahre auf dieses Zeichen gewartet«, sagte Goro. »Wir sind froh, dass die Tanzende Jungfrau uns nicht vergessen hat und uns ihre Botschaft schickt.«
    Obwohl Margor diese Aussage gerne entschlüsselt gehabt hätte, hakte er nicht sofort nach. Er wollte die Fremden erst fester an sich binden. Sie waren vorzüglich als Paratender geeignet, und später konnte er leicht alles Wissenswerte von ihnen erfahren.
    »Habt ihr mich bei der Hecke überfallen?«, wollte er jetzt nur wissen.
    »O nein«, beteuerte eine der Frauen. »Jene, die dich in ihrer Unkenntnis für einen Feind hielten, haben die Konsequenz gezogen und sich selbst gerichtet.«
    »Sie haben Selbstmord verübt?«
    »Es ist, wie Ming sagte«, bestätigte Goro. »Es wäre

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