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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beziehung vorsichtig sein, denn er litt ab und zu unter relativistischen Symptomen. Soweit ihm bekannt war, stellte er auf robotischem Gebiet in dieser Beziehung etwas Einzigartiges dar. Was er an Tork zu bemängeln hatte, war nicht konkret.
    Er wiederholte seine Anfangsfrage: »Hat sich etwas ereignet?«
    »Nein«, antwortete der Konische wie zuvor. Falls er irritiert war, dass Laire nachhakte, zeigte er es jedenfalls nicht.
    »Es hat den Anschein, dass du von etwas berührt worden bist!«, sagte Laire nachdenklich.
    Sie bewegten sich nebeneinander über die Ebene, die stumpfen Außenhüllen ihrer Körper schienen das Licht der wirbelnden Sonnenmassen in sich aufzusaugen. Laire schritt leicht und lässig dahin, während Tork an seiner Seite schwebte.
    »Berührt?«, echote der Anhänger.
    »Vergiss es!«, sagte Laire.
    Auf Dauer war der konische Tork ein langweiliger Unterhalter. Vielleicht würde Laire, wenn er zum nächsten Mal durch die Materiequelle ging, auf der anderen Seite darum bitten, dass ihm ein anspruchsvollerer Partner zur Verfügung gestellt würde.
    Er konnte nicht ahnen, dass er soeben von seinem letzten Besuch zurückgekommen war. Denn während Laire auf die Ankunft der neuen Mächtigen wartete, näherte sich ihm das Unheil bereits.
    Der Hyperraum spie die GOLSERZUR an einer Stelle des Weltraums aus, an der die Sonnen wie ein dichter Vorhang standen. Sofort zerrten ihre heftigen Gravitationsströme an dem kegelförmigen Raumschiff der Loower.
    »Alle Triebwerke abschalten! Die verfügbare Energie in die Schutzschirme!«
    Kommandant Kumor Ranz entwickelte die kühle Sachlichkeit einer Maschine. Keiner seiner Besatzung konnte sich vorstellen, dass er jemals die Übersicht verlieren oder gar einen Gefühlsausbruch erleiden würde. Kumor Ranz zeigte nicht einmal Betroffenheit, als ihm gemeldet wurde, dass die meisten Triebwerke ausgebrannt waren. Niemand hatte erwarten können, dass die GOLSERZUR die hinter ihr liegende Serie von Großtransitionen unbeschadet überstand. Und der Flug zurück würde noch schlimmer werden, ein Kampf um Leben und Tod.
    »Glaubst du, dass wir hier richtig sind?«, fragte der Stellvertretende Kommandant, Nisor Kuhn.
    In Ranz' Gesicht, einer starren Maske aus Erfahrung und äußerster Beherrschung, wetterleuchtete es. »Die Koordinaten wurden von den Robotsonden und den Scouts mit äußerster Sorgfalt zusammengetragen«, erwiderte er. »Kein Zweifel – es ist hier!«
    Mit beiden Stielaugen, die er aus den Höckerspitzen ausfuhr, starrte Kumor Ranz auf die wirbelnden Sonnenmassen. Er fror. Seine Sprechblase blähte sich zuckend auf, aber er schwieg. Er dachte an die Scouts, die unter Einsatz ihres Lebens die Informationen weitergeleitet hatten. Keiner von ihnen war je zurückgekehrt. Sobald ihre winzigen Schiffe alle Speicherenergie verbraucht hatten, waren sie in die Sonnen gestürzt – mikroskopisch kleine Ascheflocken in unerträglicher Einsamkeit.
    In Selbstaufopferung hatten die Scouts alle nötigen Daten zusammengetragen. Trotzdem hätten sie wahrscheinlich versagt, hätte ihnen nicht in der Gestalt des konischen Torks ein unschätzbarer Helfer zur Seite gestanden. Ob Tork seinen Besitzer aus Naivität oder Wichtigtuerei heraus verraten hatte, war schwer abzuschätzen, doch letztlich bedeutungslos.
    »Ich kann die Ebene nicht sehen«, sagte Vruder Tink, einer der Ortungsspezialisten.
    »Wir sind noch zu weit davon entfernt«, gab Ranz zurück.
    Nur sieben Besatzungsmitglieder der GOLSERZUR würden die Ebene betreten – und der Kommandant war einer der sieben. Er, der Waffenschmied Brozon Halv und die fünf Loower Moden Sulk, Vahrden Ol, Kinert Gahn, Sylo Folg sowie Maner Huhm. Eigentlich war es Wahnsinn, dass der Kommandant mit zur Ebene gehen sollte, denn wer außer ihm konnte die GOLSERZUR zurückbringen. Aber Ranz besaß viele überragende Fähigkeiten.
    Vielleicht finden wir alle sieben den Tod! Mit einer unwilligen Bewegung wischte er diesen Gedanken beiseite.
    Eine zweite Chance, das wusste er, würden sie nicht bekommen. Wenn sie den Roboter überlisten wollten, musste dies beim ersten Versuch geschehen.
    Kumor Ranz war stolz darauf, dass sein Volk einen Sternenschwarm erbaut hatte. Durch intensive Nachforschungen hatten die Loower jedoch herausgefunden, dass fast alle Völker, die von den geheimnisvollen Mächten zum Bau eines Schwarms veranlasst worden waren, früher oder später degenerierten und in Bedeutungslosigkeit versanken. Die Loower ahnten, dass

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