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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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doch!«, schrie Ranz mit sich überschlagender Stimme.
    Den Kommandanten in Not zu sehen erfüllte Halv mit Kummer. Er schluchzte, als neben ihm Sulk regelrecht auseinanderbrach. Wieder blitzte es auf, und diesmal wurde Folg getroffen und erlitt dasselbe Schicksal wie vor ihm Ol und Huhm.
    Der Waffenschmied nahm die sich überstürzenden Vorgänge nur mehr unbewusst in sich auf. Er hörte das Zischen von Ranz' Waffe und sah Laire eine seltsame Drehung vollführen. Der Roboter hing sekundenlang scheinbar schwerelos in der Luft, den elastischen Körper wie zum Schutz verkrümmt, dann landete er wieder auf der Ebene.
    Brozon Halv feuerte seine Waffe ab. Laire ging zu Boden, ein schrecklicher und grandioser Anblick zugleich. Halv taumelte auf ihn zu, wollte erneut schießen, stolperte aber über den am Boden liegenden Sulk und kam selbst zu Fall. Er schrie, ohne aufzuhören, richtete sich wieder auf und hätte wahrscheinlich das volle Magazin der Waffe in den stählernen Körper entleert, wäre Ranz ihm nicht in die Arme gefallen.
    »Bist du wahnsinnig?«, keuchte der Kommandant. »Willst du ihn zerstören?«
    Halv rang nach Atem. Etwas drohte von innen heraus seine Brust zu sprengen, er befand sich in einem unbeschreiblichen Zustand zwischen tiefer Trauer und nie gekannter Aggressivität.
    Ranz schlug ihn ins Gesicht. »Halv!«, schrie der Kommandant. »Halv, komm zu dir! Es ist vorbei!«
    In dem Moment drängte sich der konische Tork zwischen sie. »Es war ausgemacht, dass ihr ihn nicht umbringen würdet!«, kreischte die kleine Gestalt. »Es war ausgemacht! Ihr habt das Versprechen, das eure Scouts mir gegeben haben, nicht gehalten!«
    Ranz stand schwer atmend da, er hatte etwas von seiner überlegenen Haltung verloren. »Sei still!«, herrschte er Tork an. »Laire ist nichts geschehen, die Energie hat ihn lediglich bewegungsunfähig gemacht. Das wird vorbeigehen.«
    Tork glitt auf den am Boden liegenden Roboter zu. »Ihr habt ihn vernichtet!«, heulte er.
    Ranz schoss. Er hatte seine Waffe auf volle Leistung gestellt. Der konische Tork zerbarst, und seine Überreste ergossen sich in einem Regen glühender Teilchen auf Laire, die toten Loower und auf die Ebene.
    »Nun bist du an der Reihe, Brozon Halv!«, sagte der Kommandant nach einer Weile. »Wir müssen den Schlüssel mitnehmen. Sprenge dem Roboter das Auge aus dem Kopf! Mach schnell!«
    Halv starrte seinen Befehlshaber an, dann schaute er auf den am Boden kauernden Laire. »Ich … ich kann es nicht!«, brachte der Waffenschmied stockend hervor.
    Er dachte, Ranz würde den Verstand verlieren. Der Kommandant brüllte, aber er brachte kein verständliches Wort hervor. Schließlich zielte er mit der Waffe auf Halv.
    »Du weißt, was wir auf uns genommen haben, um hierherzukommen!«, schrie er außer sich vor Zorn. »Erinnerst du dich, wie viel Loower ihr Leben gelassen haben, damit unser Volk den Schlüssel bekommt?« Ranz deutete auf die Toten. »Und das hier? Bedeutet dir das nichts?«
    Wenn ich nur tot wäre!, schoss es Halv durch den Kopf, von Ekel und Abscheu über ihr Tun überwältigt. Tot oder an irgendeinem anderen Ort in diesem Universum. Doch er stand hier auf der Ebene, zwischen den Opfern des wahnwitzigen Unternehmens, und musste zu Ende bringen, was sie begonnen hatten.
    Der Waffenschmied öffnete sein Ausrüstungspaket und nahm die Utensilien heraus, die er für seine schreckliche Arbeit benötigte. Mit zitternden Tentakelenden legte er einen Sprengkranz um das linke Auge des Roboters. Laire bewegte sich schwerfällig, aber das waren keine gewollten oder gar gesteuerten Aktionen.
    »Beeil dich!«, drängte Ranz. »Er kann sich jeden Moment erholen.«
    »Wenn ich nicht aufpasse, zerstöre ich das Auge. Dann ist keinem von uns geholfen.«
    Für Halv gab es nur ein Problem: Er musste das Auge unversehrt herausholen. Das bedeutete, dass die Sprengwirkung sich nur auf die Hülle des Robotkörpers ausdehnen durfte. Obwohl er diesen Vorgang in unzähligen Experimenten geübt hatte, wusste Halv nicht, ob er Erfolg haben würde. Es war ein Unterschied, ob man an Puppen arbeitete oder an diesem Roboter selbst. Halv wusste nicht genau, wie das Auge befestigt war. Falls es Querverstrebungen zum rechten Auge und in die seitlichen Kopfpartien gab, würde der Versuch wohl zwangsläufig scheitern.
    Die Sprengung musste in Sekundenbruchteilen ungeheure Hitzegrade erzeugen. Der Waffenschmied ging davon aus, dass er das Auge danach mit einem kleinen Feldprojektor aus

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