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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kryn ihm ausgerechnet Alizker als Begrenzer geben würden. Alizker war ein Mann, der den Ruf genoss, bedingungslos für seine Klienten zu kämpfen. Ihn als Begrenzer zu haben bedeutete fast schon, vor dem Todesurteil sicher zu sein. Plondfair erinnerte sich nicht daran, jemals gehört zu haben, dass ein Klient Alizkers hingerichtet worden war.
    »Ich habe es noch niemals zuvor mit einem solchen Dummkopf wie mit dir zu tun gehabt«, sagte Alizker. »Keiner war so dämlich, vor einer riesigen Menschenmenge Alles-Rad-Lästerung zu begehen. Das Beweismaterial gegen dich und Demeter ist erdrückend. Die Kryn haben Tausende Zeugen. Dabei reicht die Aussage jedes Einzelnen von ihnen, dich um Kopf und Kragen zu bringen.«
    »Wenn es so ist, warum haben Sie die Aufgabe übernommen, mich zu retten?«, fragte Plondfair.
    »Die Aufgabe eines Begrenzers ist nicht, den Angeklagten zu retten«, erwiderte Alizker schneidend scharf. »Seine Aufgabe ist es, das Strafmaß in Grenzen zu halten und dafür zu sorgen, dass Strafe nicht zur Rache wird.«
    Plondfair wollte viel mehr sagen, brachte jedoch kein Wort über die Lippen, da er erfasste, dass Alizker ihn als schuldig ansah.
    »Mich interessiert vorläufig nur, ob du bei klarem Verstand bist oder nicht«, fuhr der Begrenzer fort. »Was du getan hast, lässt mich vermuten, dass du nicht ganz richtig im Kopf bist. Oder irre ich mich?«
    Plondfair hatte das Gefühl, in Eiswasser getaucht zu werden. Der Begrenzer war nicht gekommen, um ihn vor der Todesstrafe zu bewahren. Die Kryn hatten ihn bestellt, und sie hatten genau gewusst, was sie taten.
    »Ich habe Sie für einen Ehrenmann gehalten, Alizker«, versetzte Plondfair stolz. »Nun weiß ich, dass Sie nur ein erbärmliches Werkzeug der Kryn sind.«
    »Ich verbitte mir solche Worte!« Der Begrenzer sprang auf und trat zwei Schritte auf den Berufenen zu. Seine Augen funkelten zornig.
    Plondfair lächelte geringschätzig. »Mich täuschen Sie nicht, Alter. Mir ist klar geworden, wie sehr die Kryn mich fürchten und welchen Aufwand sie treiben, um Demeter und mich zu vernichten. Die Priesterschaft hat den berühmtesten Begrenzer der ganzen Galaxis gerufen, jedoch nicht zu meiner Unterstützung. Sie sind lediglich hier, Alizker, damit die Kryn der Öffentlichkeit beweisen können, dass meine Verbrechen so schwer sind, dass niemand mich vor dem Tod retten kann. Angesichts meiner Vergehen ist selbst der Begrenzer Alizker machtlos. Sie sind gekauft.«
    Der Begrenzer wich vor ihm zurück. In seinem Gesicht arbeitete es. »Du bist jetzt schon ein toter Mann, Plondfair«, sagte er. »Vielleicht kann ich Demeter noch …«
    »Sei still!«, fuhr Plondfair den Alten an. Er hob das Augensymbol aus der PAN-THAU-RA hoch. »Glaubst du wirklich, die Kryn-Gerichtsbarkeit könnte mich beeindrucken? Ich bin der Bote des Alles-Rads. Verurteilt mich ruhig zum Tode und versucht, mich umzubringen. Das Alles-Rad wird mich retten. Macht, was ihr wollt – das Alles-Rad ist mächtiger.«
    Zum ersten Mal zeichnete sich Unsicherheit im Gesicht des Begrenzers ab. Alizkers Hände spielten nervös mit den Verschlüssen seines Umhangs. »Wenn ich nur wüsste, ob du wahnsinnig bist oder nicht«, murmelte er.
    »Ich bin bei klarem Verstand«, erwiderte Plondfair. »Ich weiß, was ich tue, denn ich führe die Befehle des Alles-Rads aus. Und jetzt verschwinde; ich brauche keinen Begrenzer.«
    Alizker ging zur Tür, drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. »Ich bin und bleibe dein Begrenzer«, sagte er.
    Plondfair lachte ihm ins Gesicht.
    »Du bist verloren ohne mich«, sagte der Alte.
    »Umgekehrt ist es. Die Kryn werden Demeter und mir einen Schauprozess machen, wie es üblich ist bei Vergehen der Art, wie man sie uns vorwirft. Die Kryn haben dich als Begrenzer abgestellt. Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit hat mittlerweile dafür gesorgt, dass auf allen Planeten die Stimmung angeheizt wird. Überall wartet man gespannt auf den Prozess und diskutiert darüber, was der große Begrenzer Alizker für die Angeklagten tun kann und tun wird. Welch eine Schande für den berühmten Alizker, wenn er nicht im Gerichtssaal erscheinen darf, weil die Angeklagten ihn abgelehnt haben.«
    »Ich habe nicht geahnt, dass du ein Selbstmörder bist«, brachte der Alte schwer über die Lippen.
    »Ich bin kein Selbstmörder«, korrigierte ihn der Berufene. »Ich bin ein Sendbote des Alles-Rads. Daher muss ich mich vor euch und euren Machenschaften nicht fürchten. Das

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