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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gastfreundschaft vorwerfen, denn das wäre in der Tat ungerecht. Mir geht es um etwas ganz anderes. Ich habe den Verdacht, dass Sie nicht nur gewisse Lernstoffe aus dem Alltag der Solaner zu verdrängen versuchen, sondern konsequent damit beschäftigt sind, die Erinnerungen stückweise auszumerzen, die andere sich an die Heimat der Menschheit bewahrt haben. Soweit es die Erwachsenen betrifft, können Sie natürlich frei entscheiden, wie Sie sich der Erde gegenüber verhalten wollen. Aber wenn schon in den Lehrstoffen für sechsjährige Kinder der Name ›Terra‹ gestrichen und durch die Bezeichnung ›Sol drei‹ ersetzt wird, dann stimmt mich das nachdenklich. Wenn diese Entwicklung weitergeht, werden Ihre Nachkommen ein sehr merkwürdiges Bild der Urheimat mit sich herumschleppen. Sie werden sich nicht als Teil der Menschheit fühlen. Und wenn dann das gesamte Wissen SENECAs ihnen zur Verfügung steht – sehen Sie die Gefahr denn wirklich nicht?«
    »Das sind Spekulationen«, murmelte Hellmut unbehaglich.
    »Es mag so aussehen«, gab Rhodan zu. »Trotzdem. Ich kann den SOL-Geborenen SENECA nicht überlassen. Die BASIS ist bereits informiert. Sobald Dorania sich erholt hat, kehre ich mit ihr zur PAN-THAU-RA zurück. Dann beginnt der nächste Umbau der SOL.«
    »Daran zweifle ich!«, sagte eine harte Stimme hinter dem Terraner. Der Aktivatorträger drehte sich langsam um.
    Vor ihm stand ein junger SOL-Geborener. Rhodan hatte ihn nie zuvor gesehen. Der Mann hielt einen entsicherten Strahler in der Hand.
    »Was soll das, Terph!«, sagte Yaal scharf. »Steck die Waffe weg! So lässt sich das Problem nicht lösen.«
    Terph lächelte verächtlich. Er sah Rhodan dabei unverwandt an. Die Projektormündung der Waffe wich um keinen Millimeter zur Seite.
    »Genug geredet!«, erklärte er kategorisch. »Rhodan – Sie begleiten mich. Die anderen bleiben hier. Ich warne Sie, versuchen Sie keine Tricks mit mir. Ich würde sofort schießen. Das gilt für Sie ebenfalls, Gavro, und für alle anderen. Bleiben Sie in der Zentrale.«
    »Was soll daraus werden, Terph?«, fragte Rhodan gelassen.
    »Das werden wir sehen.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Rhodan eine schnelle Bewegung. Wie ein Schatten tauchte Bjo Breiskoll schräg hinter dem bewaffneten Solaner auf. Aber sein Schlag ging ins Leere. Ehe er Terph nahe genug war, zischte es hässlich. Bjo brach zusammen.
    »Der nächste Schuss wird alle paralysieren«, verkündete Terph kalt und nickte dem jungen Emotionauten zu. Der hielt inzwischen ebenfalls eine Waffe in der Hand.
    Hellmut trat vorsichtig einen Schritt näher heran.
    »Zurück!«, befahl Terph. »Sie haben gesehen, dass wir nicht länger bereit sind, auf Leute wie Sie Rücksicht zu nehmen. Wir lassen uns nicht mehr mit leeren Worten abspeisen. Ich weiß, dass Sie solche Methoden hassen, aber dafür werden wir Erfolg haben.«
    »Das ist ein Irrtum, Terph«, sagte Hellmut bitter. Er sah Rhodan bittend an. »Es war nie unsere Absicht, das Geschehen eskalieren zu lassen. Auch Gavro Yaal hat das nicht gewollt.«
    Terph wartete. Er fühlte sich sicher. Die Situation war für ihn überschaubar. Er glaubte nicht daran, dass die anderen jetzt noch zu ihren Waffen greifen würden. Und er behielt recht. Yaal und seine Leute schienen wie gelähmt zu sein. Sie starrten abwechselnd Rhodan an, dann Terph, dann den paralysierten Katzer.
    »Wir werden darauf achten, dass SENECAs Wissen nicht missbraucht wird«, schloss Hellmut.
    Rhodan schüttelte leicht den Kopf.
    »Schluss mit den Sentimentalitäten«, knurrte Terph. »Wir gehen.«
    Terph hatte viele Anhänger. Rhodan fragte sich, ob Yaal von dieser Gruppe gewusst hatte, die aus sehr jungen Solanern bestand.
    Sie warteten draußen auf ihn. Aber auch in der Zentrale saßen Terphs Vertraute auf Schlüsselpositionen. Rhodan versuchte nicht erst, jemanden einzuschüchtern oder umzustimmen. Er hätte mit den Waffen der BASIS drohen können, und einem Mann wie Terph wäre es wohl kaum in den Sinn gekommen, hinter einer solchen Drohung einen Bluff zu sehen. Aber Rhodan glaubte ohnehin zu wissen, was Terph mit ihm vorhatte. Der Solaner ahnte noch nicht, dass er den Plänen des Terraners entgegenkam.
    Douc Langur ließ sich auf dem Weg zum Hangar nicht blicken. Rhodan hoffte, dass der Forscher sich an seine Warnungen erinnerte.
    »So«, sagte Terph, als sie im Hangar vor einer Space-Jet standen. »Das ist Ihr Abschied von der SOL. Sie werden nicht an Bord unseres Schiffes zurückkehren,

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