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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf alle Interkomempfänger schalten!«, ordnete Yaal an.
    Hellmut war sich darüber im Klaren, dass die Ereignisse nicht einmal nach Yaals Geschmack sein konnten. Der Biologe war ein fanatischer Verfechter der Theorie, dass den Menschen in der SOL von der Evolution ein eigener Weg zugedacht sei. Yaal glaubte fest daran, dass die strikte Trennung von den Terranern nötig sei, damit die SOL-Geborenen diesen Weg beschreiten konnten. Aber er war kein Narr; er wusste recht gut, dass nicht Rhodan eine Niederlage erlitten hatte, sondern er selbst der Geschlagene war. Rhodan hatte ihn durch sein Verhalten an einen Punkt gebracht, an dem Yaal Gewalt zwar nicht direkt anwendete, sie aber immerhin billigte und damit gegen die Prinzipien der Solaner verstieß.
    »Werden wir sofort starten?«, fragte Helcos.
    »Wir warten noch.«
    »Sollen wir hierbleiben, bis diesen Terranern eine neue List einfällt?«
    »Halten Sie den Mund!«, sagte Yaal aufgebracht.
    »Ach nein«, knurrte Helcos. »Mir scheint, es wird sich doch nicht so viel ändern, nachdem die Terraner das Kommando verloren haben. Ich warne Sie, Yaal – die endgültige Schiffsführung wird erst gewählt!«
    »Rhodan ist unterwegs!«, meldete Terph vom Kontrollstand des Hangars aus. »Geben Sie jetzt Nachricht an die BASIS!«
    Gavro Yaal winkte Helcos resignierend zu. »Erledigen Sie das!«, sagte er bedrückt. »Wir starten in etwa einer Stunde. Ich glaube nicht, dass Rhodan versuchen wird, uns zurückzuhalten.«
    Joscan Hellmut hatte Breiskoll inzwischen auf eine Antigravliege verfrachtet. Ein Medoroboter nahm sich des Katzers an.
    »Ich bin bald zurück«, sagte Hellmut zu dem Mutanten, der ihn hören konnte, ohne die Möglichkeit zu haben, eine Antwort zu geben. »Mach dir keine Sorgen. Der Roboter ist neutral!«
    Erst als er neben Yaal die Zentrale verließ, wurde ihm bewusst, aus welchem Impuls heraus er diese Bemerkung gemacht hatte. Er war tatsächlich im Begriff, die SOL-Geborenen in zwei Parteien einzuteilen. Diese Erkenntnis erschreckte ihn.
    »Behaupten Sie nur nicht, es täte Ihnen leid!«, sagte Yaal grob.
    Hellmut schaute den Kosmobiologen überrascht an. »Was geschehen ist, gefällt mir nicht. Wir hätten die SOL auch anders bekommen können.«
    »Und wie, bitte? Sollten wir SENECA wirklich hergeben?«
    »Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube nicht daran, dass Rhodan das tatsächlich wollte. Er hat sich doch klar genug ausgedrückt. Was hindert uns daran, uns zu unseren Wurzeln auf Terra zu bekennen? Glauben Sie, dass Ihre hochgelobte Evolution sich durch derartige Bekenntnisse vergraulen lässt?«
    »Natürlich nicht.« Yaal winkte geringschätzig ab. »Aber was soll das alles, Joscan? Die Entscheidung ist gefallen.«
    »Wenn Sie das eben wirklich ehrlich meinen – warum lassen Sie die SOL nicht sofort starten?«
    »Weil ich mich persönlich davon überzeugen will, dass es Helma Buhrlo gut geht«, verkündete Yaal grimmig. »Wenn sie oder das Kind durch die Rücksichtslosigkeit des Terraners gelitten haben …« Er ballte die Hände, und auch Hellmut konnte ein Gefühl des Unbehagens nicht unterdrücken.

14.
    Es war still in diesem Wohnsektor im Mittelteil der SOL. Die Wachtposten hatten sich größtenteils zurückgezogen – Perry Rhodan war nicht mehr an Bord, und vor den SOL-Geborenen brauchte niemand die junge Frau zu schützen. Die verbliebenen Wachen hatten lediglich die Aufgabe, Kinder und gedankenlose Erwachsene aufzuhalten, die sich hierher verirrten.
    Ein Arzt nahm die beiden Solaner in Empfang.
    »Sie hat sich aufgeregt«, berichtete er. »Aber ich glaube nicht, dass sich daraus Komplikationen ergeben. Das Ungeborene ist offenbar gesund und kräftig genug, um einige Erschütterungen zu überstehen. Aber achten Sie darauf, dass Sie ihr keine weiteren Aufregungen bereiten. Wir wissen noch nicht, wie das Kind solche Eindrücke verarbeitet. Es scheint, als könnte nichts ihm schaden, aber wir sollten kein Risiko eingehen.«
    Die beiden Solaner nickten schweigend. Auf dem Weg zu Helma Buhrlo passierten sie eine Desinfektionsschleuse. Sie war so weit in der Sperrzone untergebracht, dass auch Douc Langur sie nicht hatte bemerken können. Aber davon wussten die drei Männer nichts.
    Helma Buhrlo saß vor dem Videoschirm. Sie trug ein bequemes Gewand.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Hellmut freundlich.
    Die Frau sah ihn resignierend an, und er stellte erschrocken fest, dass sie diesen Besuch als Belästigung empfand. Wie mochte ihr bei

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