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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich einen glitzernden Gegenstand.
    Sindbad entdeckte ihn im gleichen Moment. Er ging schneller, aber kurz vor dem Auge stockte sein Fuß. »Was ist das?«, fragte er mit merkwürdig flacher Stimme.
    »Ein Zauberstab«, log Baya, ohne zu wissen, warum sie das sagte.
    Sindbad lachte unsicher. Er trat neben das Auge, bückte sich und streckte die Hand danach aus. Äußerst vorsichtig fasste er das stabförmige, rund zwanzig Zentimeter lange Gebilde an und hob es auf.
    Als er es drehte und mitten in das Funkeln, Strahlen und Glitzern des halbkugelförmigen Endes schaute, ließ er es mit einem Aufschrei wieder fallen.
    Im nächsten Moment war er verschwunden.
    Zitternd sah Baya sich um. Sie konnte sich nicht erklären, wie der Fremde so plötzlich verschwunden war. Sie ahnte auch nicht, wohin er verschwunden sein konnte.
    Aber dann sah sie, dass das Auge noch im Gras lag. Sie sank neben dem geheimnisvollen Gegenstand ins Gras, streckte sich aus und war kurz darauf eingeschlafen …
    Kenar Tomp saß in seinem Sessel aus massivem Stahlplastik, hatte die Füße auf einen wuchtigen Schemel gelegt und rauchte eine Zigarre, die ihrer Größe wegen mit einem siganesischen Raumfahrzeug verwechselt werden konnte.
    Als Kalackai mit seiner Ehefrau, der Kommandeurin der Raumverteidigung von Zaltertepe, die Kuppelhalle aus Transparent-Panzerplastik betrat, erhob sich der Stadtmajor hustend.
    »Diese verdammten Biogenetiker mit ihrem schlimmen Ehrgeiz!«, schimpfte er. »Ich wollte Tabak haben – und was haben sie getan? Na, was?«
    »Keine Ahnung«, sagte Kalackai und wedelte mit beiden Händen den Rauch vor seinem und Mulkas Gesicht fort.
    »Sie haben, weil wir kein Tabak-Saatgut mitgenommen hatten, Buchweizensamen genetisch so umgeformt, dass die Blätter größer wurden und Nikotin speichern. Das Zeug schmeckt wie brennender Gummi!«
    Er hustete krampfhaft und steckte die Zigarre mit der Glut voran in eine Blumenvase, zwischen einen riesigen Strauß Ziermais. Es zischte fast eine Minute lang. Unterdessen trafen zwei weitere wichtige Personen ein: Ruko Mamock, Kommandeur und Ausbilder der Miliz, und Quopa Xucko, Kommandeur des Raumfahrtkommandos Zaltertepe.
    Der Stadtmajor setzte sich in Positur. Mit seiner Größe von mehr als zweieinhalb Metern und der Schulterbreite von knapp über zwei Metern und seinen prallen Muskelpaketen unter der rotbraunen Haut wirkte er durchaus imposant. Die Augen unter den vorspringenden Brauenwülsten verrieten wache Intelligenz, die gepflegte sandfarbene Sichellocke mit der fingerdicken schwarzen Strähne zeigte an, dass er viel von ertrusischer Tradition hielt.
    »Die Miliz fiebert vor Jagdeifer, Herr Stadtmajor!«, brüllte Mamock, dass die Wände wackelten.
    »Das soll sie auch!«, brüllte Kenar Tomp zurück.
    »Sie sollte nur aufpassen, dass sie keinen Schüttelfrost bekommt«, bemerkte Xucko erheblich leiser. Den Kommandeur des Raumfahrtkommandos konnte man durchaus einen zivilisierten Ertruser nennen. Er besaß sogar feinsinnigen Humor. Auch in seinem Äußeren drückte sich das aus, denn mit nur wenig mehr als elf Zentnern wirkte er direkt schmal.
    Der Stadtmajor grinste breit und klatschte in die Hände. Zwischen ihm und seinen Besuchern wuchs ein riesiger stählerner Würfel aus dem Boden, auf dessen Oberfläche Schüsseln, Tiegel, Platten und Pfannen voller köstlicher Gaumenfreuden standen.
    »Gebratenes Wildschwein!«, brüllte Mamock und schlug sich vor Begeisterung auf die Schenkel.
    Jeder klappte einen der Einzelsitze aus dem Würfel und setzte sich. Vor allem Tomp und Mamock verschlangen Unmengen. Dazu tranken sie Bier aus Zehnliterkrügen und zwischendurch den einen oder anderen Kornbranntwein, von dem einer genügt hätte, tausend Siganesen volltrunken zu machen.
    Nach anderthalb Stunden hob der Stadtmajor die Tafel auf.
    »Nach dieser kleinen Erfrischung sollten wir gleich Nägel mit Köpfen machen. Ich habe darüber nachgedacht, wo ich, wäre ich Siganese …« Er verstummte wegen des tosenden Gelächters seiner Besucher.
    Als es wieder ruhig war, fuhr er fort: »Wäre ich Siganese, würde ich die Subkolonie keinesfalls im Stadtgebiet einrichten. Diese Grünlinge sind lärmempfindlich. Aber wenn ich mir unseren Stadtwald anschaue und die Flaschenbäume betrachte – immer aus der Sicht eines Siganesen –, dann reizen mich diese Bäume, die mit Durchschnittshöhen von hundert Metern wahre Giganten sind.«
    »Es gibt Hunderttausende Flaschenbäume im Stadtwald«, warf Mulka

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