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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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arbeiteten sie sich weiter. Irgendwann erreichten sie eine Höhle, in der es von dicken Reifungsschläuchen wimmelte.
    »Das begreife ich nicht«, sagte Study Broder. »Hier gibt es keine natürlichen Höhlen.«
    Cavarett ließ seinen Blick über die unregelmäßig geformten Wände, die zernarbte Decke und die gleich zerfressenem Glasfaserplastik aussehenden Wandfragmente wandern. Namenloses Grauen ergriff von ihm Besitz.
    Zwischen den wogenden Reifungsschläuchen glitzerte hier und dort eine Messerklinge aus Ynkenit, eine Spiegelscherbe, eine Goldkrone … Cavarett begriff, dass sie sich in einem Trakt des Sumach-Hospitals befanden und dass die Trennwände zwischen den Zimmern größtenteils schon verdaut waren. Dass die Pilze auch den Boden und die Decke zerfressen hatten und dass die Messerklinge, die Spiegelscherbe und die Goldkrone Überreste von Siganesen waren, die Opfer der Unersättlichkeit des Pilzes geworden waren.
    Broder begriff es als Nächster. Sein hysterischer Schrei gellte durch die Todeshöhle – und das panische Entsetzen packte alle.
    »Bitte wach auf, Mädchen!«
    Baya Gheröl schreckte hoch. Sie öffnete die Augen, drehte sich auf den Rücken – und blickte in das Gesicht des jungen Mannes, der sich Sindbad genannt hatte. Diesmal lächelte das ebenmäßige Gesicht nicht, sondern erschien ihr angstverzerrt.
    Sofort erwachte Bayas kindliches Mitgefühl. »Was ist passiert?«, fragte sie und stand auf. »Kann ich dir helfen?«
    »Ich hoffe es, sonst bin ich verloren. Gehören dir neun seltsame Gebilde, die sich wie Roboter benehmen?«
    »Das ist der Helk. Er kann sich in neun Segmente zerlegen und wieder zusammenfügen. Aber er gehört mir nicht, er ist mein Freund.«
    »Ein Roboter – dein Freund?«, fragte Sindbad ungläubig. »Außerdem dürfen terranische Kampfroboter nicht einfach einen friedlichen Planeten überfallen.«
    »Nistor ist kein gewöhnlicher Roboter. Er ist auch kein terranischer, sondern ein Roboter der Loower. Ich bin mit ihm hierhergekommen. Der Helk sagte, dass er gegen eine Raumschiffsfalle kämpfen müsste, dann löste er sich in seine neun Teile auf, die schnell verschwanden.«
    »Ich fürchte, ich muss dir glauben, Baya. Bitte mach deinem Freund klar, dass ich ihn für ein Raumschiff der Laren hielt und dich für eine terranische Verräterin, die mit den Laren zusammenarbeitet.«
    »Und du wolltest, dass ich dich für Sindbad hielt. Dabei ist Sindbad nur eine Märchenfigur. Für wie alt schätzt du mich eigentlich, weil du glaubst, ich könnte einen Roboter besitzen?«
    »Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Was spielt das auch für eine Rolle. Zugegeben, ich heiße nicht Sindbad, sondern Sydell Ligulia, Apars Cloner und Varus Lago, aber du wirst zugeben, dass ich nicht darauf hoffen konnte, dass du mir drei Namen abnimmst.«
    »Drei Namen?«Verblüfft schüttelte Baya den Kopf. »Ich bin erst sieben Jahre alt. Warum hast du das nicht gesehen, Dreinamiger?«
    »Sieben?«, hauchte der Fremde fassungslos. »Ich habe es nicht bemerkt! Ein Kind. Jetzt ist alles verloren! Wie könnte ein Kind mir helfen?«
    »Ich werde es versuchen, wenn du versprichst, dass du mir hinterher alle Fragen beantwortest, die ich dir stelle.«
    »Das mache ich. Folge mir nur, damit ich dich zu mir führen kann.«
    Baya Gheröl verzichtete auf weitere Fragen. Sie nahm an, dass keine Zeit mehr zu verlieren war. Sie presste das Auge an sich und lief schnell hinter dem Mann her, dessen Füße über den Boden zu schweben schienen. Immer wieder eilte er voraus, blickte sich um und trieb sie zu größerer Eile an.
    Er lief ins Labyrinth der Klippen, blieb vor einem Loch im Felsboden stehen.
    »Dahinter ist ein Schacht. Bitte klettere die Leiter an der Schachtwand hinunter und wende dich danach nach links, dann wirst du …«
    Es krachte irgendwo unter ihnen.
    »Oh!«, rief der junge Mann verzweifelt. »Er macht alles kaputt! Beeile dich!«
    Er verschwand.
    Baya zögerte kurz, dann nahm sie ihren Mut zusammen, rutschte rückwärts auf dem Bauch in das Loch, bis ihre Füße die erste Leitersprosse berührten. Sie stieg vorsichtig ab. Als das von oben einfallende Licht versickerte, spendete von unten strahlendes Licht schwache Helligkeit.
    Baya hatte den Grund des Schachts fast erreicht, als sie Nistors Stimme auf Loowerisch reden hörte. Ein paar Worte in Interkosmo antworteten. Der falsche Sindbad sprach sie aus.
    »Nistor, warte!«, rief Baya, ebenfalls in der Sprache der Loower. »Nichts

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