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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versorgen. Der Geistkörper bedarf geistiger Nahrung. In den Bezirken der Burg, die einst mir gehörte, leben eure Nachkommen. Zehntausende sind es. Sie werden eure Nahrungsquelle sein. Labt euch an ihrem Unfrieden, an ihrer seelischen Qual. Saugt jeden unfreundlichen Gedanken in euch auf! Und wenn, was das Schicksal verhüten möge, jemals Friede unter euren Abkömmlingen herrschen sollte, dann müsst ihr selbst zu Unfriedensstiftern werden, um euch zu ernähren. Das sei die Strafe für euch und eure Brut, dass ihr Murcons Gastfreundschaft mit Untreue vergolten habt!«
    Die sechs Freibeuter verstanden nicht. Erst später wurde ihnen offenbar, zu welch grausamem Schicksal Murcon sie verdammt hatte. Sie waren gezwungen, sich am Unglück der eigenen Nachkommen zu laben.
    Aber noch war der Rachedurst des Mächtigen nicht befriedigt. Seine donnernde Stimme erhob sich von Neuem.
    »So weit für eure Untreue. Aber auch eure Rachsucht bedarf der Strafe. Ich habe euch Unsterblichkeit verliehen, wenn auch nicht aus uneigennützigen Gründen. Ihr dankt mir dafür, indem ihr mir nach dem Leben trachtet. Unerheblich ist, ob ihr mir überhaupt hättet gefährlich werden können. Wichtig ist allein eure Absicht.«
    Eine kurze Pause trat ein, während der die sechs Freibeuter vergeblich zu ergründen suchten, welche Gehässigkeit sich Murcon noch ausgedacht haben könne.
    »Mein Geschöpf, Kukelstuuhr, bedarf des Lebensfunkens. Einer von euch soll mir dazu dienen, meine Kreatur zum Leben zu erwecken.«
    Ein grässlicher Schrei gellte durch die Weite der Halle.
    Arqualovs Bewusstsein krampfte sich zusammen, als er die Stimme erkannte. »Nicht …!«, schrie er in ohnmächtiger Wut.
    In dieser Sekunde ging eine seltsame Veränderung mit dem Ungeheuer auf dem Piedestal vor sich. Der echsenähnliche Kopf ruckte in die Höhe. Rötlich leuchtende Augen starrten mit glasigem Blick in das Halbdunkel des Raumes. Ein röhrendes Geräusch drang aus dem Rachen des Monstrums.
    »Kukelstuuhr soll das einzige körperbehaftete Wesen sein, das euch gefährlich werden kann!«, rief Murcon den Freibeutern zu. »Vor niemand außer vor Kukelstuuhr müsst ihr euch fürchten. Das mächtige Tier erwacht. Seid ihr noch hier, wenn es zu Bewusstsein kommt, ist es um euch geschehen.«
    Die Sonnenlampen flammten wieder auf. Helles Licht durchflutete die Halle. Die Pforte stand noch offen. Das Ungeheuer murrte und bemühte sich schlaftrunken, auf die Beine zu kommen.
    Ein kalter Wind tobte mit pfeifenden Böen durch den Raum. Mit dem Wind flohen die Geister der Freibeuter. Sie waren nur noch fünf.
    Irritt hatte Murcon als sein Opfer zurückbehalten.
    Unterwegs informierte Pankha-Skrin den Gefährten über erhaltene Zeichen.
    »Ich komme da nicht ganz mit«, beklagte sich der Humpelnde Tantha. »Wer ist derjenige, der uns das Vordringen so schwierig macht? Wer ist es, der die Eindringlinge auf die Probe stellt und kalten Herzens jeden vernichtet, der die Prüfung nicht besteht?«
    »Das ist eine berechtigte Frage«, antwortete Pankha-Skrin ausweichend. »Solange ich meiner Sache nicht sicher bin, kann ich nur allgemein von der Macht im Innern sprechen.«
    »Sind es die Geister?«
    »Sicherlich nicht.«
    »Also jemand, der mit den Geistern im Bunde steht?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Es war einer der Geister, der dir das Zeichen gab, nicht wahr?«
    »Gewiss. Nur wollte er mir nicht wirklich ein Zeichen geben. Er wollte uns ins Verderben locken, indem er den richtigen Gang vor uns verbarg.«
    »Du widersprichst dir«, beharrte Tantha störrisch. »Wer immer die Zeichen gibt, muss ein Interesse daran haben, dass eines Tages jemand das Ziel findet. Er steht, wie du sagst, nicht mit den Geistern im Bunde. Die Geister haben ein anderes Interesse. Sie wollen jeden vernichten, der diese Gefilde aufsucht. Wie können sie gleichzeitig die Zeichengeber sein?«
    »Ich nehme an, dass die Macht im Innern die Gewohnheiten der Geister kennt und sie für ihre Zwecke nützt, ohne dass die Geister davon etwas ahnen.«
    »Die Macht im Innern wäre somit den Geistern überlegen?«
    »Ich bin fast überzeugt, dass die Macht im Innern die Geister erschaffen hat!«
    Diese Behauptung kam für den Humpelnden so überraschend, dass er eine Zeit lang darüber nachdenken musste. Als er sich wieder zu Wort meldete, wechselte er das Thema.
    Er war keiner, der lange über Dinge sprach, von denen er nichts verstand.
    »Denkst du, es wird weitere Prüfungen geben?«
    »Ich rechne wenigstens

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