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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gefunden hatte. Das waren keine Zaphoorenaugen. Sie waren ungewöhnlich groß und bestanden aus einem ovalen feinmaschigen Gitter. Mit Augen wie diesen konnte niemand sehen – es sei denn, ein Roboter.
    Der Humpelnde Tantha hatte nie einen Roboter zu Gesicht bekommen. Er wusste aber, dass die Bruderschaft der Techno-Spürer Roboter eingesetzt hatte: Maschinenwesen. Und vor Kurzem hatte er aus Murcons Mund die Geschichte der Kosmischen Burg gehört und wusste, dass der Mächtige sich seinerzeit mit seinen Robotern in die Burg zurückgezogen hatte.
    Er hatte demnach einen von Murcons Robotern vor sich! Jahrhunderttausende der Untätigkeit hatten die Maschine in ein Wrack verwandelt. Tantha empfand Ehrfurcht vor dem schwarzen, glänzenden Geschöpf aus längst vergangener Zeit. Er schloss die Tür so behutsam, als fürchtete er, das Maschinenwesen zu wecken.
    Gleichzeitig erstarb der monotone Gesang der Kukelstuuhr-Diener.
    Geraume Zeit lief Pankha-Skrin über die breiten Terrassenstufen der Pflanzung. Er inspizierte einzelne Pflanzen. Einige kannte er von den zahllosen Welten, die seine Quellmeisterflotte angeflogen hatte.
    Manchmal aß er von den Früchten. Er hatte einen sicheren Instinkt, was er genießen konnte und was nicht.
    Schließlich rief er sich zur Ordnung. Sein Vorgehen war unvernünftig. Die Pflanzung war angelegt worden, um ihren Besitzer mit Nahrung zu versorgen. Es konnte jederzeit jemand auftauchen, um Früchte zu sammeln oder nach den Pflanzen zu sehen. Um seiner eigenen Sicherheit willen musste er sich mit der Umgebung besser vertraut machen und ein Versteck suchen.
    Der Quellmeister stellte fest, dass es einen zweiten Zugang gab. Einen finsteren Gang, den er nur so weit untersuchte, bis er sich überzeugt hatte, dass dieser lange nicht mehr benützt worden war.
    Auf der zweitobersten Terrassenstufe fand Pankha-Skrin schließlich ein dichtes Gestrüpp aus annähernd mannshohen Büschen. Hier, nicht weit von dem Korridor entfernt, durch den Tantha und er gekommen waren, machte er es sich bequem – nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass die schwarzen Früchte dieser Büsche wohlschmeckend waren.
    In dem Versteck dachte er darüber nach, wieso die Kukelstuuhr-Priester diese Pflanzung angelegt haben mochten. Die Zaphooren auf der Oberfläche des Asteroiden ebenso wie die Blinden in der Tiefe ernährten sich aus Vorräten, die von automatisch arbeitenden Maschinen ergänzt wurden.
    Die Zaphooren waren sich dieses Umstands nicht einmal bewusst. Sie holten sich an den Verteilerstellen, was sie brauchten. Auf ähnliche Weise wurden sie mit allen anderen lebensnotwendigen Dingen versorgt.
    Die Götzendiener waren ebenfalls Zaphooren. Was hatte sie dazu bewogen, von der Norm abzuweichen? Aus seiner Unterhaltung mit Awustor wusste Pankha-Skrin, dass die Kukelstuuhr-Priester von den Verhältnissen in der Oberwelt so gut wie keine Ahnung hatten. Sie waren überzeugt, dass der Götze Kukelstuuhr die ›Welt‹ mit zwei Arten von Bewohnern erschaffen hatte: jenen, die ihm dienten, und den anderen, die weiter oben lebten und dem Götzen zum Fraß vorgeworfen wurden. Wer hatte sie dazu gebracht, auf die maschinelle Nahrung zu verzichten und stattdessen fruchttragende Pflanzen zu züchten? Und woher stammten die Pflanzen?
    Diese Fragen passten nicht in das Bild, das Pankha-Skrin sich von Murcons Burg machte. Der Name Murcon war in der Überlieferung der Priester erhalten.
    Allerdings bezeichnete er kein Wesen, sondern den Durchgang zu der Höhle des Götzen Kukelstuuhr.
    Pankha-Skrin sehnte sich nach etwas Ruhe. Er schob einige Zweige der Büsche beiseite und streckte sich aus. Kurze Zeit später überkam ihn der Schlaf.
    Rasch eilte der Humpelnde Tantha den Gang entlang. An der Einmündung in die Halle blieb er stehen. Die Götzendiener waren aufgestanden. Das Feuer in der Mitte der Halle brannte nicht mehr, der Qualm verflüchtigte sich langsam.
    Die Blasshäutigen bewegten sich dem Hintergrund der Halle entgegen. Einen Augenblick lang befürchtete Tantha, dass ausgerechnet der Gang, in dem er sich befand, ihr Ziel sein könne. Dann erkannte er, dass sie sich auf den mittleren der drei Stollen zubewegten. Sie gingen schwerfällig, noch unter der Wirkung der eingeatmeten Dämpfe stehend. Sie unterhielten sich miteinander, während sie den rückwärtigen Bereich der Halle durchquerten.
    Tantha wandte sich der Wand zu und arrangierte seine Kleidung so, dass sie die Farbe des Gesteins annahm. Dann glitt er zu

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