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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Oberfläche dieses Planeten Wesen angesiedelt hätten. Aber das, fand Ganerc, hatte wenig zu bedeuten. Vielleicht handelte es sich nur um ein paar Dutzend, die schon deshalb nicht darauf angewiesen waren, sich über Funk zu verständigen.
    Als die Lichtzelle sich dem grünen Planeten bis auf vier Lichtsekunden genähert hatte, registrierten die Messgeräte mehrere Objekte, von denen geringfügige hyperenergetische Streustrahlung ausging. Ganerc-Callibso nahm an, dass es sich um die Raumschiffe handelte, mit denen die Fremden diese Welt angeflogen hatten. Er markierte den Ausgangspunkt der Strahlung und übergab die Koordinaten dem Steurer.
    Inzwischen mussten die Fremden auf dem Planeten die Annäherung der Lichtzelle bemerkt haben – was ein Beweis für ihren hohen Entwicklungsstand war. Die Zelle ließ sich mit herkömmlichen Ortergeräten nicht eben leicht erfassen.
    Eine der Bildflächen zeigte ein Symbol, das Ganerc nicht kannte. Dazu erklang eine Stimme, die sich unverständlicher Worte bediente. Das Translatormodul wurde aktiv.
    »Wer bist du, Fremder?«
    Ganerc vergewisserte sich, dass seine Bildübertragung eingeschaltet war. Er wusste nicht, ob die Fremden sein Bild empfangen konnten. Aber wenn das der Fall war, sollten sie wissen, dass er nicht wie sie Grund hatte, seine Identität hinter einem Symbol zu verbergen.
    »Ich bin der Wanderer und Sucher«, antwortete er. »Ich hoffe, auf dieser Welt eine Spur zu finden. Ich komme in Frieden und möchte Friedliebenden begegnen.«
    Eine Zeit lang blieb es still. Dann wechselte das Bild. Ganerc-Callibso sah ein fremdartiges nicht humanoides Wesen, das aus zwei nierenförmigen Hälften bestand, die entlang der Längsachse zusammengewachsen waren. Den Oberkörper bedeckte ein faltiges Gebilde, das den Eindruck verkümmerter Flughäute erweckte. Eine Art Kranz bildete den oberen Abschluss des Körpers.
    »Du sprichst Worte der Weisheit«, sagte das fremdartige Wesen, wobei eine rhythmisch zuckende Blase sichtbar wurde. »Wenn deine Sprache dein wahres Empfinden zum Ausdruck bringt, dann magst du unser Gast sein! Wie ist dein Name?«
    Ganerc zögerte eine Sekunde. »Man nennt mich Callibso.«
    »Sei uns willkommen, Callibso!«, erklärte der Fremde. »Ich bin Kerm-Tzakor, einer der Sprecher der loowerischen Kolonie von Erskriannon.«
    Die Siedlung der Loower lag am Ufer eines warmen Meeres, auf einer weiten, halbkreisförmigen Ebene, die von hohen Bergen abgeschlossen war. Dieser Ort war mit Bedacht gewählt, erkannte Ganerc-Callibso. Die Raumschiffe, die weit abseits der Siedlung standen, trugen unübersehbar die Spuren einer schweren Schlacht – ohne Zweifel derjenigen, deren Spuren Ganerc rund fünfzig Lichtjahre entfernt gefunden hatte.
    Die Lichtzelle landete abseits der Siedlung, aber auch von den Raumschiffen der Loower entfernt. Zwei flache Gleitfahrzeuge näherten sich, als Ganerc ausstieg. In jedem Fahrzeug kamen zwei Loower. Der ehemalige Mächtige erkannte, dass er Mühe haben würde, die Fremden auseinanderzuhalten. Sie waren in Gestalt und Aussehen einander so ähnlich, dass es längerer Gewöhnung bedurfte, die kleinen Unterschiede zwischen ihnen zu erkennen. Ganerc beschloss, sich zunächst auf die variantenreichere Kleidung aus aneinandergereihten neuneckigen Platten zu konzentrieren.
    Einer der vier Loower war Kerm-Tzakor. Der Name eines der anderen drei lautete Basir-Fronth. Beide bezeichneten sich als Sprecher der Kolonie.
    Sie brachten Ganerc in die Siedlung, die aus mehreren Dutzend hölzernen Gebäuden bestand. Dem Zwerg Ganerc-Callibso fiel auf, dass die Grundrisse ohne Ausnahme neuneckige Form zeigten.
    Als Unterkunft erhielt er ein Haus am Rand der Siedlung. Ganerc erkannte ohne Mühe, dass es sich um ein erst vor Kurzem errichtetes Gebäude handelte. Er erkundigte sich und erfuhr, dass das Haus tatsächlich für ihn erbaut worden war – in der kurzen Zeitspanne zwischen der ersten Kontaktaufnahme und seiner Landung auf Erskriannon. Ganerc empfand Hochachtung für die handwerkliche Geschicklichkeit der Loower und für ihre Gastfreundschaft. Das Haus war mit aller Bequemlichkeit ausgestattet.
    Nachdem die Loower ihren Besucher eingewiesen hatten, kümmerten sie sich zunächst nicht mehr um ihn. Ganerc empfand auch das als eine Geste der Höflichkeit, erhielt er doch Gelegenheit, sich zu entspannen und einzugewöhnen. Er stellte sich aus dem reichlichen Nahrungsangebot eine Mahlzeit zusammen und gönnte sich danach ein paar Stunden

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