Silberband 108 - Grenze im Nichts
dass man bessere und schönere Schiffe bauen kann.«
»Dabei ist die PAN-THAU-RA nur ein Transporter!« Rhodan lächelte.
»Wer mag ihn erbaut haben?«
»Das wusste nicht einmal Bardioc. Vielleicht ist es ein Schiff von jenseits der Materiequellen.«
Sie traten nacheinander in den Transmitter. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte Rhodan den Entzerrungsschmerz.
Als er aus der Gegenstation kam, bot sich ihm ein erschreckender Anblick. Von der Hallendecke herab hing eine wallende organische Masse. Tentakel ähnliche Auswüchse hatten Dorania umklammert und versuchten, sie in die Höhe zu ziehen.
In der Zentrale konnten Atlan und Laire die Ereignisse in den weit entfernten Räumen über die Holoschirme verfolgen. Sie hatten gesehen, wie das Biophore-Ungeheuer mit seinen Fangarmen den Ansken ergriffen hatte.
»Die Ansken sind meine Feinde«, erinnerte Laire. »Warum sollte ich eingreifen? Sie sind selbst für die Existenz solcher Ungeheuer verantwortlich.«
»Das stimmt nur zum Teil«, widersprach der Arkonide. »Du hast ebenfalls mit Sporen experimentiert.«
»Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht eingreifen. Es gibt in der Transmitterhalle keine beweglichen Schalteinheiten.«
»Dann schicke einige deiner Roboter zu Hilfe!«
»Sie würden zu spät kommen«, erwiderte Laire.
Atlan konnte ebenfalls nichts tun. Wenn er einige Männer in die Transmitterhalle beorderte, würde es Stunden dauern, bis sie am Ziel ankamen.
»Da sind Rhodan und dieser Haluter!«, rief Laire unvermittelt.
Atlan sah, dass die beiden sofort das Feuer auf das Monstrum eröffneten. Brennende Gewebelappen stürzten aus der Höhe herab und drohten den Ansken unter sich zu begraben. Tolot riss ihn jedoch mit sich aus dem Gefahrenbereich.
»Ich denke, wir haben es sogar mit einem weiblichen Ansken zu tun«, sagte Atlan zu Laire. »Du siehst, dass Perry diesem Wesen hilft. Er hatte zweifellos einen besonderen Grund, die Anskin mitzunehmen.«
»Das ist und bleibt ein Anske«, beharrte Laire.
»Perry wird sie hierher bringen.«
»Ich weiß«, sagte der Roboter. »Und ich bin darauf vorbereitet.«
»Du wirst hoffentlich nichts Unüberlegtes tun?«, fragte der Arkonide bestürzt.
»Ich werde sie nicht anrühren, wenn du das meinst. Ich werde sie allerdings auch nicht aus den Augen lassen.«
Der Zwischenfall war nicht ohne Folgen geblieben. Rhodan spürte deutlich, dass die Jungkönigin einen schweren Schock erlitten hatte. Zu sehr hatte sie bereits darauf vertraut, dass ihre Aura stark genug war, alle Wesen zu beeinflussen.
»Ich glaube, dass du nur Geschöpfe unter deine Kontrolle bekommen kannst, die einen gewissen Intelligenzgrad besitzen«, versuchte er der Insektoidin zu erklären. »Die Kreatur handelte nur instinktiv.«
»Aber wir mussten sie töten!«, sagte Dorania bedrückt. »Was für eine abscheuliche Tat.«
»An Bord dieses Schiffes ist der Tod in tausendfältiger Form an der Tagesordnung. Dafür sind nicht zuletzt deine Artgenossen verantwortlich.« Rhodan ließ sich nicht anmerken, dass der Überfall seine Hoffnung beeinträchtigte, Dorania könnte im Sporenschiff für Frieden sorgen. Die Jungkönigin würde Zeit brauchen, um sich auf die herrschende Situation einzustellen.
Sie stießen bald auf die ersten Menschen von der BASIS. Es war eine Gruppe von drei Frauen und zwei Männern, die unter der Führung Kershyll Vannes zu einem Wasserreservoir unterwegs waren. Das Konzept mit den sieben Bewusstseinsinhalten begrüßte Rhodan und den Haluter mit überschwänglicher Freude, warf aber der Anskin misstrauische Blicke zu. Seine Begleiter griffen sogar zu ihren Waffen.
»Das ist kein Anske von der PAN-THAU-RA!«, rief Rhodan schnell. »Königin Dorania stammt von Datmyr-Urgan, der Heimatwelt dieser Wesen. Eine Königin wie sie hat uns das Leben gerettet, indem sie ihre Artgenossen hier an Bord aus der Ferne dazu bewog, uns nicht umzubringen.«
Vannes Gesichtsausdruck blieb verschlossen. Es wurde immer schwieriger, festzustellen, welches seiner Bewusstseine den Körper lenkte. Die sieben Persönlichkeiten lernten allmählich, wie eine Wesenheit aufzutreten.
Rhodan erklärte ausführlich, wieso Dorania bei ihm war. Erleichtert fühlte er ein Nachlassen der Spannung.
»Wir waren zu leichtfertig«, sagte er zu Tolot, nachdem Vanne und seine Begleiter weitergegangen waren. »Es wäre vernünftiger gewesen, unsere Freunde vorzubereiten. Nun besteht die Gefahr, dass einer die Nerven verliert und zur Waffe
Weitere Kostenlose Bücher