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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer geeigneten Landemöglichkeit. Er markierte in der Wiedergabe eine größere, massiv wirkende Platte. »Der Platz liegt nahe am ehemaligen Zentrum der oberen Plattform.«
    »An den Türmen gibt es ebenfalls gut erhaltene Bereiche«, stellte Rhodan fest. »Aber ich glaube, dass wir diesen Stellen zunächst fernbleiben sollten. Wer immer sich in den Türmen aufhält, soll nicht auf den Gedanken kommen, dass wir die Ruine angreifen wollen.«
    Dass die Wahl des Landeplatzes allein ausreichte, die friedliche Absicht zu demonstrieren, wagte Ganerc-Callibso zu bezweifeln. Aber solange kein Kontakt mit den Unbekannten zustande kam, musste er sich darauf verlassen, dass diese die Aktionen der Space-Jet richtig interpretierten.
    Cerveraux verfolgte die Entwicklung mit wachsender Besorgnis. Er wusste, dass ein Teil seiner Furcht allein dem Umstand entsprang, dass er zu lange allein gelebt und den Umgang mit anderen Lebewesen praktisch verlernt hatte. Er fürchtete aber auch um seine Existenz. Wenn jemand kam, dann bestimmt nicht nur, um seine Neugier zu befriedigen. Massive Eigeninteressen würden dabei eine Rolle spielen, und das machte die Ankömmlinge von vornherein zu Gegnern.
    Cerveraux hatte den Gefangenen verstecken lassen, denn zwischen diesem Wesen und der Besatzung des flachen Raumschiffs musste ein Zusammenhang bestehen. Der ehemalige Bauarbeiter beglückwünschte sich, dass er seinem Tochtersystem noch keinen Angriff auf das fremde Schiff befohlen hatte. Nach den neuesten Informationen, die bei ihm eintrafen, verfügte es über einen hochwertigen Schutzschirm. Das hätte jede Aktion zum Risiko werden lassen. Die Fremden waren aber bestimmt nicht gekommen, um die Burg nur von ihrem Schiff aus zu inspizieren. Früher oder später würden sie aussteigen. Wenn keine weiteren Schiffe folgten, konnte Cerveraux hoffen, dass er bei einer Auseinandersetzung Sieger blieb. Allerdings waren die Kräfte, die scheinbar dort gebunden waren, wo der tote Besitzer der Burg lag, eine unsichere Komponente. Cerveraux konnte nicht einmal ahnen, wie sie sich im Ernstfall auswirken würden. Zum ersten Mal bedauerte er, dass er seine Tochtersysteme von jener Stelle ferngehalten hatte.
    Cerveraux beobachtete die Anzeigen. Das gelandete Schiff musste einer völlig anderen Technik entstammen als das Bauwerk, in dessen Ruinen er lebte. Da es sich um ein relativ kleines Schiff handelte, ging er davon aus, dass es keine weitreichenden Triebwerke besaß. Das bedeutete, dass es vielleicht von einem Basisschiff kam und nur eine Art Vorhut darstellte. Diese Überlegung versetzte den ehemaligen Bauarbeiter fast in Panik.
    »Seit der Landung sind keine Aktivitäten erfolgt«, meldete Suys.
    »Ich überlege bereits, was wir tun können. Ich nehme an, dass die Fremden von einem großen Mutterschiff kommen. Dorthin werden sie zurückkehren, sobald sie alles untersucht haben.«
    »Ja«, stimmte Suys zu. Das Tochtersystem hatte offenbar Mühe, diesen Gedankengängen zu folgen.
    »Ich glaube, wir sollten alle Tochtersysteme aus der Nähe des Schiffes abziehen.«
    »Aber wozu?«, protestierte Suys. »Die Fremden zu beobachten wird dadurch erschwert. Außerdem geben wir ihnen ein Gefühl der Sicherheit.«
    »Genau das will ich erreichen!«, rief Cerveraux. »Sie sollen aussteigen. Ich will erkennen, wie viele es sind und wie sie aussehen.«
    »Das verstehe ich nicht«, bekannte Suys. »Ich dachte, du legst Wert darauf, dass sie schnell wieder verschwinden. Nun forderst du sie heraus, ihr Schiff zu verlassen.«
    »Wenn sie sich in Sicherheit wähnen, wird ein Überfall größere Aussichten auf Erfolg haben.«
    Suys schwieg überrascht. Die anderen Tochtersysteme, die sich um Cerveraux kümmerten, unterbrachen ihre Arbeit. Sie spürten, dass eine Entscheidung von großer Tragweite gefallen war.
    »Versteht ihr nicht?«, rief Cerveraux. »Wenn die Fremden zurückkehren, von wo sie gekommen sind, werden wir es bald mit einer Flotte zu tun bekommen und mit Horden unbekannter Lebewesen.«
    »Was sollen wir tun?«, fragte Suys.
    »Wir ziehen uns zurück. Die Fremden sollen ungestört suchen, bis sie nicht mehr daran denken, dass hier jemand sein könnte. Dann vernichten wir sie und ihr Schiff.«
    »Warum das Schiff?«
    »Es dürfen keine Spuren zurückbleiben.« Cerveraux versuchte, sich ein bisschen zu bewegen, aber die härter werdende Hülle um seinen Körper verhinderte selbst das. »Außerdem müssen wir davon ausgehen, dass nicht die gesamte Besatzung

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