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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder Umwege erforderlich. Hunderte Meter tiefer gab es jedoch halbwegs erhaltene Wände. Rhodan war sicher, dass es lohnenswert sein würde, wenn er sich dort umsah.
    Als er nach oben blickte, um sich davon zu überzeugen, dass Atlan und der Zeitlose dicht hinter ihm blieben, sah er einen Schatten vorbeihuschen. Es war also, wie er angenommen hatte. Die Unbekannten beobachteten jeden Schritt der Besucher.
    Für Cerveraux war es eine große Ernüchterung, feststellen zu müssen, dass die Eindringlinge sich völlig anders verhielten, als er angenommen hatte. Er hatte bereits gehofft, sie auf die gleiche Art und Weise überrumpeln zu können wie seinen Gefangenen. Aber dann waren die drei Raumfahrer in das Gewirr der zerstörten inneren Plattform eingedrungen. Womöglich befanden sie sich auf dem Weg an den Ort, wo der Leichnam lag.
    Cerveraux musste eingreifen, bevor es zu einer Katastrophe kam. Er alarmierte die zehn größten und stärksten Tochtersysteme, die unter der Führung von Broyn den Eindringlingen folgen und sie aufhalten sollten.
    »Ich will nicht, dass diese Raumfahrer getötet werden, denn dann können wir nichts über ihre Herkunft und ihre Absichten in Erfahrung bringen«, erläuterte Cerveraux seine Vorstellungen. »Es ist aber wichtig, dass die Fremden gefangen genommen werden. Später können wir sie eliminieren. Allerdings, wenn es Schwierigkeiten geben sollte …« Er beendete den Satz nicht, denn er war sicher, dass seine Ableger ihn ohnehin verstanden hatten. Geurly sollte den Verband der zehn Tochtersysteme als Beobachter begleiten und ständig Bilder in den Turm senden.
    »Ein Überraschungsangriff verspricht den größten Erfolg«, fuhr Cerveraux fort. »Allerdings wird er im Innern der zerstörten Plattform schwer durchzuführen sein, denn es gibt kaum Möglichkeiten für einen Hinterhalt. Vielleicht ist es am leichtesten, wenn Broyn und die anderen sich den Eindringlingen offen nähern. Sie sollen den Eindruck erwecken, Mitglieder einer Verhandlungsdelegation zu sein.«
    Nachdem er alle Befehle erteilt hatte, wandte er sich an Suys. »Ich wünsche, jetzt für eine Weile in Ruhe gelassen zu werden!«
    »Aber wir sind dazu da, dich zu pflegen«, wandte Suys unglücklich ein.
    »Ich darf jetzt nicht abgelenkt werden, weil ich in der Lage sein muss, sofort zu reagieren. Wir stellen einen zweiten Verband unter der Führung von Hourl zusammen. Sollte Broyn keinen Erfolg haben, werde ich ihm Unterstützung schicken.«
    Cerveraux konzentrierte sich auf die Schirme. Geurly schien Probleme bei der Verfolgung der drei Raumfahrer zu haben, denn ab und zu verschwanden sie aus der Erfassung. Der ehemalige Bauarbeiter hoffte, dass sich das ändern würde, sobald die als Delegation getarnten Ableger auftauchten. Dann hatte Geurly keine Veranlassung mehr, sich auf Distanz zu halten.
    Cerveraux versuchte, sich zu erinnern, wie lange er schon hier lebte. Erst hatte er viele Jahrtausende innerhalb des intakten Bauwerks zugebracht, dann eine vielleicht ebenso lange Zeit in der Ruine. Er bedauerte, dass die Szenen aus der Vergangenheit nur schemenhaft in seinem Bewusstsein aufstiegen. Ein vages Gefühl sagte ihm jedoch, dass er damals, als er die Burg mit vielen anderen erbaut hatte, glücklich gewesen war – jedenfalls bis zu jenem Zeitpunkt, an dem ihm sein verhängnisvoller Fehler unterlaufen war. Er wünschte, er hätte noch gewusst, in wessen Auftrag er die Burg errichtet hatte. Auch hätte er viel darum gegeben, sich wieder an den Bauplatz zu erinnern. Die Burg war nicht an der Stelle entstanden, an der sie sich nun befand.
    Cerveraux wunderte sich nicht darüber, dass er ausgerechnet jetzt an diese Dinge dachte. Die Gefahr bestand, dass das Bauwerk, das zu seiner Heimat geworden war, verloren ging. Er war sich darüber im Klaren, dass die Ruine in jedem Fall die letzte Station seines Lebens war. Die Metamorphose, die er durchgemacht hatte und die immer noch anzudauern schien, hatte ihn so stark verändert, dass er zu einem Ortswechsel nicht mehr in der Lage sein würde.
    »Suys!«, rief er leise.
    Das Tochtersystem in seiner metallenen Kapsel schwebte heran. Suys fuhr einen Tentakel heraus und strich sanft über Cerveraux' äußere Hülle.
    »Es ist möglich, dass mir etwas zustößt, Suys«, sagte er bedächtig. »Ich weiß nicht, ob du und einige andere dann überleben werden, aber wenn das der Fall sein sollte, müsst ihr versuchen, weiterhin hier zu leben.«
    »Dir wird nichts zustoßen! Wir

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