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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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haben.«
    Pankha-Skrin schien nachzudenken. Sein ungewohntes Aussehen machte es für Rhodan schwer, die Gefühle des anderen zu erraten. Der Terraner spürte jedoch, dass der Fremde mit sich rang, um zu einem Entschluss zu kommen. In Gedanken beschäftigte Rhodan sich mit Laire, der hinsichtlich seines linken Auges ein ernstes Wörtchen mitzureden hatte und bestimmt nicht tatenlos zusehen würde, wie es von Fremden missbraucht wurde. Doch das war ein Problem, das in ferner Zukunft lag, wenn es überhaupt je eintreten sollte.
    »Ich weiß nicht, ob ich zustimmen kann«, erklärte der Loower schließlich. »Ich weiß es deshalb nicht, weil ich im Namen von Millionen Loowern einwilligen müsste, aber keineswegs sicher sein kann, ob sie damit einverstanden wären. Ihr müsstet schon Loower sein, um zu verstehen, was die Entdeckung der Materiequelle und ihre Durchquerung für unser Volk bedeuten.«
    »Ich bin mir durchaus bewusst, wie schwer es für uns ist, dich und deine Motive zu verstehen, obwohl wir uns alle Mühe geben«, sagte Rhodan. »Abgesehen davon kann ich logisch denken, und der Logik meiner Argumente kannst du dich nicht entziehen. Du stehst in der Hierarchie der Loower ganz oben, Pankha-Skrin, und außerdem in einer misslichen Situation. Deine Artgenossen werden verstehen, dass du keine andere Wahl hattest, als dich mit uns in der vorgeschlagenen Weise zu verbünden.«
    »Es ist doch Erpressung!«, sagte der Quellmeister erbittert.
    Rhodan spürte, wie sehr der Loower innerlich aufgewühlt war. Aber er hatte die Interessen der Menschheit und aller Völker zu vertreten, die von der Auslöschung bedroht waren. Das wog schwerer als die Gefühle und Ansprüche dieses Wesens, sosehr Rhodan sie auch achtete und zu verstehen versuchte. Hinzu kam noch, dass er sich mit den Kosmokraten in Verhandlungen einigen wollte, während die Loower eindeutig kriegerische Absichten verfolgten.
    »Die Umstände sind außerordentlich kompliziert«, gestand er zu. »Ich bin weit davon entfernt, dies nicht zu erkennen. Es ist auch durchaus möglich, dass ich einen Fehler mache. Aber ich kann von meinen Forderungen nicht abgehen.«
    »Ich habe keine andere Wahl, als darauf einzugehen«, sagte Pankha-Skrin düster. »Aber wie kannst du sicher sein, dass ich mich an unsere Abmachungen halten werde?«
    Rhodan deutete auf das mit schlaffen Tentakeln am Boden liegende Wesen in seinem ovalen Flugbehälter. »Du hast dein Leben riskiert, um uns zu helfen. Das spricht dafür, dass du einen hohen Ehrenkodex hast. Ich vertraue dir.«
    »Beim ersten Türmer!«, stieß Pankha-Skrin hervor. »Du scheinst noch schlauer zu sein als Kumor Ranz.«
    »Wer ist Kumor Ranz?«, wollte Rhodan wissen.
    Pankha-Skrin straffte sich. »Der berühmteste loowerische Raumfahrer. Ihm verdanken wir den Besitz des Auges. Vor weit mehr als einer Jahrmillion hat Kumor Ranz das Auge gestohlen. Er ist eine Legende.«
    »Kein Wunder, dass du ihn mit Perry vergleichst«, bemerkte Atlan amüsiert. »Rhodan ist der berühmteste terranische Raumfahrer.«
    Die innere Schleusentür glitt auf, ein ovaler Flugkörper schwebte langsam in den Raum.
    Bevor er die letzte Stufe erreichte, sah Ganerc-Callibso bereits, dass das Plateau auf der Pyramide nicht allein von den unter der Hallendecke schwebenden Tiefstrahlern beleuchtet wurde. Ein Teil des Lichts, das die abgeflachte Pyramidenspitze einhüllte, schien direkt aus dem Grabmal zu kommen. Ein flimmernder Vorhang hatte sich über dem Plateau gebildet.
    Der Zeitlose war nach dem Aufstieg außer Atem. Aber er ignorierte seinen körperlichen Zustand. Sein Interesse galt allein Lorvorcs letzter Ruhestätte. Er zog sich auf das Plateau hinauf und richtete sich in der Lücke zwischen den beiden Geländerenden auf. Dabei sah er bestätigt, was er wegen der Lichtverhältnisse vermutet hatte: Der Boden des Plateaus bestand aus einem transparenten Material. Er konnte in das Innere des hell erleuchteten Grabmals blicken.
    Ganerc-Callibso machte ein paar Schritte nach vorn. Unter seinen Füßen lag Lorvorc. Daran, dass sein Bruder tot war, bestanden für Ganerc-Callibso beim Anblick des Körpers keine Zweifel.
    Der Tote war entstellt, sein zerschmetterter Körper sah aus, als hätte man ihn unter schweren Trümmermassen hervorgezogen. Das entsprach sicher den Tatsachen, denn Ganerc konnte sich vorstellen, dass Lorvorc bei der Zerstörung der Burg den Tod gefunden hatte. Danach hatten ihn vermutlich seine Roboter unter den Trümmern

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