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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Absicht gewesen, diesen Komplex gründlich zu durchsuchen. Obwohl es ihm zunehmend mehr Unbehagen bereitete, an Lorvorcs Leichnam zu denken. Dabei war keineswegs auszuschließen, dass der Tote seit Jahrtausenden zu Staub zerfallen war. Andererseits hatte Lorvorc diesen Teil seiner Burg bestimmt nicht erhalten, damit seine Leiche darin zerfiel.
    Ganerc-Callibso zitterte, als er daran dachte, was von ihm möglicherweise erwartet wurde: ein Akt der Wiederbelebung!
    Lorvorc hatte den eigenen Tod womöglich nur als längeren Schlaf betrachtet, der enden sollte, sobald einer seiner Brüder kam. Die Krise, die bei Bardioc begonnen und schließlich den Bund der sieben Zeitlosen zerstört hatte, war an Lorvorc nicht vorbeigegangen.
    Ganerc-Callibso landete vor der hinteren Wand und wählte den links vor ihm liegenden Durchgang. Die Öffnung war drei Meter hoch und zwei Meter breit, der Rahmen war durch Kunststoffwülste verstärkt. Über dem Durchgang befand sich ein Buchstabensymbol aus der Sprache der Mächtigen. Da es für sich allein stand, diente es wohl nur der Bezeichnung eines Raumes, der früher zur riesigen Burg gehört hatte.
    Der Gnom blickte in den angrenzenden Raum. Es war eine derart große Halle, dass der Zeitlose vermutete, sie könnte durch das Heraustrennen von Zwischenwänden entstanden sein. Im Mittelpunkt der Halle, das konnte er von seinem Standort aus deutlich sehen, ragte eine stählerne Pyramide mit abgeflachter Spitze auf. Dieses obere Plateau war von einem Geländer begrenzt, das überall dort Lücken aufwies, wo vom Boden hinaufführende Treppen mündeten. Das gesamte Gebilde bestand aus blau schimmerndem Stahl und wurde von Tiefstrahlern in gleißendes Licht gehüllt.
    Vielleicht, vermutete der Zeitlose, war dies das eigentliche Grabmal seines Bruders.
    Der Boden war mit einer weichen Kunststoffmasse überzogen. Sterile Sauberkeit herrschte, nirgends lag auch nur ein Stäubchen. Ringsum an den Wänden standen mächtige, untereinander verbundene Maschinen. Ganerc war sicher, dass sie den gesamten Komplex mit Energie versorgten. Seine anfängliche Vermutung, dieser Sektor könnte von den Türmen aus mit Energie beschickt werden, erwies sich damit als hinfällig. Zwischen den Türmen und dem Grabmal bestand keine Verbindung. Lorvorcs letzte Ruhestätte war in jeder Hinsicht autark.
    Überall gab es Durchgänge zu weiteren Räumen. Dort, so nahm der Zeitlose an, standen weitere Maschinen und wahrscheinlich auch Roboter, die alles in Ordnung hielten und den Transport einiger Apparate eingeleitet hatten. Warum das überhaupt geschah, war für den Eindringling nach wie vor eine nicht zu beantwortende Frage.
    Ganerc-Callibso trat in die Halle ein und ließ die hier herrschende eigenartige Stimmung auf sich wirken.
    Hier befand sich etwas, das aus ferner Vergangenheit in die Gegenwart hinübergerettet worden war. Das Alter dieser Anlage allein konnte jedoch nicht alles bewirken, was der Besucher empfand. Ganerc versuchte, seine Gefühle zu analysieren, dabei stellte er nur fest, dass er auf besondere Weise überwältigt war. Er fühlte Hoffnung, Trauer und Furcht, gemeinsam mit Regungen, die er bisher nie gekannt hatte.
    Langsam, als gebiete die Umgebung diese Form der Fortbewegung, ging er auf die Pyramide zu. Er hatte sein Bewusstsein weit geöffnet, aber auch jetzt empfing er keine mentalen Impulse.
    Der tote Lorvorc musste im Innern der Pyramide liegen, vermutete er.
    Ganerc fragte sich, ob die Automatik, die auf sein Erscheinen reagiert hatte, weitere Aktivitäten entwickeln würde oder ob ihre Aufgabe mit dem Schließen des Tores beendet war. Vielleicht würde er erst wieder frei sein, sobald er vollbracht hatte, was von ihm erwartet wurde. Es war aber auch möglich, dass er lediglich einem Toten sinnlose Gesellschaft leisten sollte.
    Er blieb stehen. »Lorvorc!«, rief er mit gedämpfter Stimme. Natürlich rechnete Ganerc nicht mit einer Antwort. Aber womöglich wartete eine Robotanlage auf eine solche Aktivität. »Ich bin ein Mächtiger aus dem Bund der Zeitlosen«, fuhr er fort.
    Er schritt weiter auf die Pyramide zu. Sie war höher und massiger, als es vom Eingang aus den Anschein gehabt hatte. Die Stufen, die an den Seiten hinaufführten, waren zwei Meter breit und so hoch, dass sie eigentlich nur für Mitglieder aus dem Bund der Zeitlosen gedacht sein konnten. Für einen Gnomen wie Ganerc wurde jede Stufe zur Klettertour, es sei denn, er hätte sich entschlossen, die Möglichkeiten des

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