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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Möglichkeit.« Ein leichtes Bedauern schwang in Santix' Stimme mit. »Seht ihr Narren denn nicht ein, dass wir Boyt wachrütteln müssen? Er ist der Einzige, der uns retten kann. Wir sitzen in dieser Hyperklause fest und werden zudem von über fünfzig Tempestern bedroht, deren ungezügelter Aggressionstrieb sie zu Bestien macht.«
    »Wir haben keine Chance gegen diese Tiere«, sagte Dean Lantrope. »Vor vier Wochen waren wir noch einundzwanzig. Die anderen sind im Kampf gegen die Tempester gefallen, und wir leben nur noch, weil wir uns auf Deck fünf abgeriegelt haben.«
    »Willst du verhungern oder ersticken? Unsere Nahrungsvorräte reichen nur noch für wenige Tage.«
    Pontak drängte die beiden ›Freiwilligen‹ mit der Waffe zu dem Antigravschacht, der längst nicht mehr funktionierte. Dennoch war der Schacht weiterhin der sicherste Weg, um von einem Deck zum nächsten zu gelangen. Der Aufstieg über die Nottreppen war gefährlich, weil die Tempester ihre strategische Bedeutung erkannt hatten.
    Als alle drei verschwunden waren, schaltete der Hyperphysiker den Schutzschirm an der Schachtöffnung wieder ein.
    Pontak hielt den Paralysator schussbereit, während er in dem finsteren Schacht Sprosse um Sprosse in die Höhe stieg. Ohne Zwischenfall erreichten er und seine beiden Begleiter den Ausstieg auf Deck 6. Im Dunkel hinter der Ausstiegsöffnung rührte sich nichts. Deshalb wagte Pontak, seinen Helmscheinwerfer für einen Moment einzuschalten.
    In dem sekundenlangen Lichtschein sah er ein wüstes Durcheinander. Trennwände waren niedergerissen, die Einrichtung demoliert. In den Trümmern regte sich etwas – ein Tempester in seiner apathischen Phase. Er hatte im Kampf gegen seine Artgenossen alle Aggressionen abreagiert und war nun für geraume Zeit ungefährlich.
    »Bist du wahnsinnig, Doc?«, fauchte Lantrope unter ihm. »Willst du diese Bestien auf uns aufmerksam machen?«
    »Nur ruhig Blut, wir schaffen es!« Langsam hangelte sich Pontak an den Sprossen weiter. Als er nach seiner Berechnung auf der Höhe von Deck 7 war, hielt er wieder an.
    Kampfgeräusche drangen heran. Ein draußen aufzuckender Energieblitz erhellte einen Teil des Antigravschachts.
    Pontak sah zwei Tempester aufeinander einschlagen. Der Schuss aus einem Thermostrahler hatte sich offenbar versehentlich gelöst, doch der flackernde Widerschein hatte einen der Männer aufmerksam werden lassen, dass sich jemand im Antigravschacht befand. Doc Pontak überkam es siedend heiß, als sich der Tempester mit einem Aufschrei ihm zuwandte. Ein zweiter Thermoschuss schlug eine Handbreit neben dem Ausstieg ein.
    Pontak löste den Paralysator aus. Vor dem Ausstieg stürzte ein schwerer Körper zu Boden.
    Hastig kletterte er weiter. Lanur und Lantrope drängten vehement nach. Sie erreichten Deck 8. Als der Arzt innehielt, herrschte Lantrope ihn an: »Worauf wartest du, verdammt? Sieh zu, dass du weiterkommst!«
    Pontak wusste selbst nicht recht, was ihn zum Innehalten veranlasst hatte. Sein Instinkt warnte ihn. Am liebsten hätte er den Helmscheinwerfer eingeschaltet. Aber bevor er sich dazu entschließen konnte, erklangen aus der Höhe seltsame Geräusche. Es war ein Schmatzen und Knurren, vermischt mit einem mahlenden Geräusch, als knirsche ein Monstrum mit den Zähnen.
    Pontak schauderte. Zögernd tastete er sich zu der Ausstiegsöffnung und schaltete den Scheinwerfer ein. Einen Meter über ihm hing ein halbes Dutzend kleiner, nackter Körper. Tempester-Kinder, keines älter als eine Woche, aber physisch entwickelt wie Dreijährige. Als sich eines der Kinder einfach fallen ließ, sprang Pontak aufs Deck hinaus.
    Hinter ihm erklang ein Aufschrei. Lantropes Oberkörper erschien in der Öffnung; das Kind hatte sich mit einer Hand in seinem Haar verkrallt und trommelte mit der anderen Hand auf sein Gesicht.
    »Doc, hilf mir!« Verzweifelt streckte ihm der Paratender den Arm entgegen.
    Pontak griff zu und zog den Mann aus dem Schacht. Im nächsten Moment versetzte er dem Tempester-Balg einen Schlag mit dem Handrücken. Das Kind verlor den Halt und stürzte in einen dunklen Winkel. Pontak kümmerte sich nicht darum. Er wandte sich wieder der Schachtöffnung zu, wo nun Lanur erschien, an dem gleich drei Kinder wie Blutegel hingen. Eines hatte sich in Lanurs Arm verbissen, das zweite würgte ihn, und das dritte hatte sich in seiner Seite verkrallt und zerriss mit den scharfen Fingernägeln die Kombination. Der Paratender rang nach Luft.
    Pontak sah keinen

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