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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weg!«
    Lantrope, der eben noch entschlossen gewirkt hatte, zeigte Unsicherheit.
    »Wegwerfen!« Margor sah den Paratender zwingend an.
    Lantrope sackte langsam in sich zusammen, der Paralysator entglitt seinen kraftlos werdenden Fingern.
    Pontak hatte sich abwartend im Hintergrund gehalten. Er kam nun näher. »Bin ich froh, dass du die Situation bereinigt hast, Boyt.« Das klang erleichtert. »Du bist wieder der Alte. Dean war immer verlässlich, aber er und die anderen fühlten sich in letzter Zeit von dir vernachlässigt.«
    »Das wird sich ändern.« Margor war nichts mehr davon anzumerken, dass er noch vor wenigen Minuten einen raschen Tod dem Siechtum in seiner Hyperklause vorgezogen hätte.
    »Du musst die Ordnung wiederherstellen und die Tempester unter Kontrolle bringen«, drängte Pontak.

5.
    »Richtet dem Helk aus, dass ich versuchen werde, Boyt Margor und dessen Freunde zu retten!« Das hatte Baya Gheröl den Ertrusern auf Zaltertepe noch zugerufen, bevor sie mit dem Auge den distanzlosen Schritt versuchte.
    Das Mädchen wusste, dass die Hyperklausen nur für begrenzte Zeit Schutz boten und dass die Sauerstoff- und Nahrungsvorräte irgendwann aufgebraucht sein würden. Die Vorstellung, dass die Menschen in den Nischen im Hyperraum elend zugrunde gehen mussten, wenn ihnen nicht geholfen wurde, war unerträglich für Baya. Nur deshalb hatte sie das Auge entwendet. Sie wollte Margor und seine Paratender zur Erde bringen und den Behörden übergeben. Danach würde sie nach Zaltertepe zurückkehren und dem Helk Nistor das Auge aushändigen.
    Da der distanzlose Schritt in Nullzeit ablief, rechnete sie sich aus, dass alles schnell vorüber sein würde. Aber entweder hatte sie in der Eile einen falschen oder ungenauen Gedankenimpuls an das Auge abgegeben, oder die Ertruser hatten das Objekt manipuliert und beeinflusst. Jedenfalls gelangte sie von Zaltertepe nicht in die Großklause zwei, wo sie Margor wusste, sondern in eine der kleineren Hyperraumnischen. Baya erkannte sofort, dass sie das gewünschte Ziel nicht erreicht hatte, denn hier stimmten die Größenverhältnisse einfach nicht. Andererseits machte ihr das wenig aus, denn auch in den Nischen gab es Menschen, denen sie helfen musste.
    Sie fragte einen Paratender, welche Hypernische sie erreicht hatte. Der Mann brachte sie zum Cheftender, der sich als Atlan Milestone zu erkennen gab.
    »Wenn das so ist, dann befinde ich mich in Klause fünf«, stellte Baya fest.
    Um keine Zeit zu verlieren, trug sie dem Cheftender auf, alle Leute zusammenzurufen, damit sie alle gleichzeitig auf den distanzlosen Schritt mitnehmen konnte. Milestone ging auf ihren Wunsch ein – aber nur zum Schein, wie sich schnell zeigte. Bei der ersten Gelegenheit entwendete er Baya das Auge.
    »Endlich kann ich das geheimnisvolle Objekt untersuchen!«, rief Milestone triumphierend. »Ich werde alle Geheimnisse ergründen und sie Boyt mitteilen. Dann kann er die Möglichkeiten des Auges voll ausschöpfen und wahrhaft allmächtig werden.«
    »Nur wird es dann für Boyt zu spät sein.« Statt mit dem Schicksal zu hadern, suchte Baya schon nach einer Möglichkeit, das Auge wieder in ihren Besitz zu bringen. Das war entelechisch.
    Milestone winkte ab. »Großklause zwei ist autark und kann sich auf Jahre hinaus selbst versorgen.«
    »Aber Boyt hat fünfzig Tempester in seine Großklause gebracht«, erklärte Baya. »Inzwischen kann alles Mögliche geschehen sein. Die Tempester sind unberechenbar.«
    »Ihre Aggressivität wird bald kein Problem mehr für Boyt sein«, sagte der exzentrische Erfinder. »Es wird durch den von mir entwickelten Temperament-Regulator gelöst. Komm mit und überzeuge dich von der Wirksamkeit meiner Erfindung.«
    Milestone behielt das Auge in der Hand, während er mit Baya im Mittelschacht zum Deck 10 schwebte, auf dem er sein Labor eingerichtet hatte.
    Baya ignorierte das Durcheinander an technischen Geräten. Sie hatte nur Augen für den Jungen, der in einer Art Zwangsjacke steckte und zudem in eine Gitterzelle eingesperrt war. Er hatte ungefähr ihre Größe, war jedoch überproportioniert und muskulös. Er schien etwa so alt wie sie selbst zu sein, doch da sie selbst unterentwickelt war, schätzte sie ihn auf fünfeinhalb.
    Als der Junge sie und Milestone sah, fauchte er wie ein Tier und versuchte ungestüm, das ihn beengende Kleidungsstück abzuwerfen.
    »Nur zu, Puko.« Milestone wirkte belustigt. »Was du auch tust, deine Energien werden nicht vergeudet,

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