Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die ONOS nicht längst zurück sein?«, fragte Zellot seinen Stellvertreter.
    »Sie werden auf Goofond aufgehalten worden sein«, antwortete Chumet. »Immerhin lagen die dortigen Zwischenfälle außerhalb jeder Routine.«
    Zufrieden war Zellot mit der Antwort nicht. Vor allem, weil er nicht wusste, was auf Goofond wirklich geschehen war. Die Besatzung der ONOS hatte lediglich einen kurzen Hyperkomspruch über Unruhe unter der Bevölkerung gesendet.
    Die einbrechende Dunkelheit ließ den Haluter alle Gedanken an die ONOS beiseiteschieben. So schnell war es nie mitten am Tag finster geworden. Südlich von Zakkor wetterleuchtete es über dem ausgedehnten Hochplateau. Schon schoss eine ungeheure gelbe Staubwolke heran und legte sich erstickend über die Stadt. Ein infernalisches Heulen erklang.
    Zellot löste Katastrophenalarm aus.
    Der Orkan würde wieder einige Gebäude einstürzen lassen, unbewohnte und deshalb seit eineinhalb Jahrhunderten dem Zahn der Zeit überlassene Bauten. Außerdem würde es Stunden dauern, die vom Sand verschütteten Straßen wieder freizubekommen – und während des Orkans konnte nicht einmal beim Raumhafen gearbeitet werden.
    Eine Meldung traf über Hyperkom ein. »Hier ONOS! Olmer Fruhn spricht. Wir befinden uns im Anflug auf Varsok und bitten um Landeerlaubnis.«
    »Was?«, fragte Zellot. »Fliegt ihr mit geschlossenen Augen an? Bei uns herrscht ein Orkan, dass die Häuser schwanken – und Staub und Sand fegen so dicht durch die Luft, dass die Sicht keinen Fingerbreit beträgt. Eine Landung ist unmöglich. Geht in einen Parkorbit. Verstanden?«
    »Verstanden, Zellotos«, erwiderte Fruhn. »Aber dem Schiff kann der stärkste Orkan nichts anhaben. Warum sollten wir tagelang warten, bis wir Boyt Margors Geschenk abliefern können?«
    »Was für ein Geschenk?«
    »Ein Bildnis – eine wunderschöne Statue, die jeden Haluter verzaubern muss, der sie nur einmal ansieht.«
    Zellot lachte brüllend, dann unterbrach er die Verbindung. »Fruhn hat wieder einmal eine alte Gipsfigur aufgetrieben und bildet sich ein, sie wäre Kunst!«, rief er Chumet in einer Lachpause zu.
    »Wir tauchen wieder ins Normalkontinuum ein«, meldete das Semorgehirn des Ewigkeitsschiffes. »Die Sternkonstellationen ringsum gehören zur Galaxis Milchstraße.«
    »Ortest du Impulse, die für parapsychische Manipulationen verantwortlich sein könnten?«
    »Ja«, antwortete das Semorgehirn, und es schien, als hätte es gezögert. »Ich orte solche Impulse aus mehreren Richtungen und besonders intensiv aus einer. Sie sind ein wenig anders als einfache psionische Impulse. Ich könnte sie Parusische Impulse nennen.«
    »Parusische Impulse«, wiederholte Tengri Lethos. »Woher kommen die besonders starken?«
    »System Gadaia im Sektor Innen, Planet Dhomany. Die Terraner nennen diese Welt Varsok und das System Dermial-System. Von dort kommen außergewöhnlich heftige Impulse.«
    »Wir fliegen das System an!«, bestimmte der Hüter des Lichts und bemerkte verwundert, dass er erregt war.
    »Wohin willst du, Chumetos?«, brüllte Zellot.
    Arkur Chumet blieb nur für einen Moment vor dem Antigravlift stehen, dann ließ er sich abwärts sinken. Kein Zweifel, er wollte das Zentralgebäude verlassen.
    Aber draußen tobte der Sandsturm mit unverminderter Heftigkeit. Nur ab und zu waren schemenhaft die nächsten Gebäude zu sehen, doch sofort fegten wieder Megatonnen des staubfeinen Sandes heran.
    Nicht einmal ein Haluter ging bei diesem Wetter auf die Straße. Zwar konnte das natürliche Sandstrahlgebläse dort draußen keinem etwas anhaben, vorausgesetzt, er formte seine atomare Zellstruktur so um, dass sein Körpergewebe hart wie Terkonitstahl wurde. Aber ein Vergnügen war das trotzdem nicht.
    Der Interkom lenkte Zellot ab. Unto Pralek, der Chefmediziner des Stützpunkts, meldete sich. »Ich bin sehr besorgt. Stellen Sie bitte fest, Kommandeur, welche Nahrungsmittel in den letzten Stunden ausgegeben wurden und ob Rauschdrogen dabei waren!«
    »Drogen?«, fragte Zellot. »So etwas gibt es hier nicht. Wie kommen Sie zu Ihrer Frage?«
    Pralek riss den Rachenmund auf. »Vierzehn Krankheitsfälle in den letzten fünfzig Minuten!«, brüllte er. »Alle wegen Spaziergängen im Sandsturm – und weil keiner seinen Metabolismus angepasst hatte.«
    »Ausgeschlossen …«, brüllte Zellot zurück. »Selbst wenn das Ordinärhirn nicht auf die Gefährdung reagiert, bleibt immer noch das Planhirn. Es muss die Gefahr erkennen und das motorische

Weitere Kostenlose Bücher