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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nehmen. Vielleicht kann ich es von dem Bösartigen befreien.«
    Er trat an die Statue heran und hob sie auf. Im gleichen Augenblick zuckte er wie unter einem heftigen Schlag zusammen. Er stöhnte, aber er hielt die Statue fest.
    »Sie gehört uns!«, rief Frocen Than.
    »Ja, sie gehört uns, wir lassen sie uns nicht wegnehmen!«, versetzte Olmer Fruhn aggressiv.
    »Auch nicht vom Hüter des Lichts!«, fügte Panec Leigh hinzu.
    »Sie bekommen sie zurück, sobald ich das Bösartige entfernt habe.«
    Sein Verstand sagte Tengri Lethos, dass es zu seinen Gesetzen gehörte, niemals Gewalt anzuwenden – und dazu gehörte auch, niemandem etwas wegzunehmen. Nie hatte er gegen dieses Gesetz verstoßen, aber diesmal war er nahe daran.
    Olmer Fruhn packte zu und umklammerte seine Arme. Aber das silbrige, semiorganische Gespinst in Lethos' bernsteinfarbener Kombination verlieh dem Hüter des Lichts Kräfte, gegen die nicht einmal ein Haluter ankam.
    Tengri Lethos vollführte eine kaum erkennbare ruckartige Bewegung – und Fruhn flog in den Sand, der den Platz einen halben Meter hoch bedeckte.
    Im nächsten Moment aktivierte der Hathor seinen Spontantransmitter.
    Er stellte das Psychod in die Mitte der Memozentrale und befahl dem Semorgehirn, das Ewigkeitsschiff auf dem Raumhafen von Varsok zu landen. Damit wollte er den Halutern zeigen, dass er nicht beabsichtigte, mit ihrer Skulptur zu fliehen.
    Das Semorgehirn gehorchte schweigend. Tengri Lethos wunderte sich zwar darüber, dass es keine Einwände geltend machte, wie es das sonst immer tat, aber er vergaß das schnell wieder.
    Langsam näherte sich das Ewigkeitsschiff dem Planeten.
    Die Kugelraumer der Haluter starteten und kamen schnell näher. Sie bildeten eine Abfangformation. Lethos ignorierte den Vorgang. Er wusste, dass die Haluter selbst mit massiertem Beschuss aus ihren Intervallkanonen keinen Schaden anrichten konnten – und er wusste auch, dass das Semorgehirn so behutsam manövrierte, dass es nicht zufällig zu einer Kollision kam.
    Auf dem weiten Raumhafen stand nicht ein einziges Schiff. Das Semorgehirn steuerte das dreißig Kilometer durchmessende Ewigkeitsschiff in die Mitte über dem Raumhafen und hielt es in wenigen Metern Höhe in der Schwebe.
    Die Haluterschiffe landeten kurz darauf wieder. Ihre Besatzungen versuchten, in das Ewigkeitsschiff einzudringen. Das gelang ihnen natürlich nicht.
    Tengri Lethos konnte sich zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr auf etwas anderes konzentrieren als auf das Psychod. Allmählich geriet er in eine Art Traumzustand. Er förderte diese Entwicklung bewusst, da es ihm nur dadurch möglich erschien, das Geheimnis des Psychods zu ergründen und es von dem Bösartigen zu befreien, das ihm anhaftete.
    Die Umgebung innerhalb des Ewigkeitsschiffs veränderte sich – und Tengri Lethos vermochte nicht zu sagen, ob das ein Teil seines Traumes war oder die Wirklichkeit. Ein seltsames Klingen lag in der Luft; nebelhafte Gestalten krochen aus den Wänden und tanzten in den Räumen des Schiffes.
    Tengri Lethos und das Psychod träumten einen gemeinsamen Traum, der nur von den finsteren Schatten getrübt wurde, die das fremde Bösartige ausschickte. Doch der Hüter des Lichts war sicher, dass er das Gute freilegen und den Halutern helfen konnte. Er brauchte nur Zeit dazu …
    Die Schwingungen fielen unvermittelt über die feldstabilisierte Energie des Ewigkeitsschiffs her. Das Semorgehirn erkannte die Gefahr, die von der bislang unbekannten Waffe der Haluter drohte. Die Schwingungen lagen auf einer Frequenz, die das Stabilisierungsfeld des Strukturons neutralisierte. Das Schiff wurde anfällig für den Beschuss aus Intervallkanonen, über die jedes der Haluterschiffe verfügte.
    Das Semorgehirn durfte es nicht darauf ankommen lassen, dass die Haluter das Feuer aus ihren Intervallkanonen eröffneten. Aber es vermochte das Schiff und sich nur gegen die Hyperschwingungen zu schützen, indem es die Sender zerstörte – und die waren auf die sechzehn schwarzen Kugelraumer verteilt. Folglich mussten diese Schiffe vernichtet werden.
    Die Anwendung von Gewalt gegen intelligentes Leben widersprach jedoch den Gesetzen der Hüter des Lichts. Tengri Lethos befand sich immer noch in einer Art Wachtraumzustand und war nicht ansprechbar. Das Semorgehirn aktivierte deshalb den Feldantrieb des Ewigkeitsschiffs und startete.
    Die Haluter folgten mit geringer zeitlicher Verzögerung.
    Tengri Lethos erwachte, als das Ewigkeitsschiff das Dermial-System

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