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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des Ewigkeitsschiffs langsam verblasste und letztlich verschwand. Ausrufe grenzenloser Enttäuschung kamen über die Simultan-Funkverbindung von den anderen Schiffen.
    »Er hat sich und sein Schiff auf ein anderes Energieniveau versetzt«, sagte Fruhn grollend.
    »Trotzdem geben wir nicht auf!« Zellot ballte alle vier Hände. »Wir landen dort, wo das Schiff verschwunden ist. Irgendwann muss Lethos auf das normale Energieniveau zurückkehren.«
    Wenig später setzten die sechzehn Kugelraumer auf.
    Die Atmosphäre war atembar. Ein Teil der Besatzungen verließ die Schiffe. Während sich die meisten schnell über das Plateau verstreuten, blieben Zellot und Fruhn beisammen. Schweigend stapften sie über den rauen Fels.
    Dann entdeckten sie die Stufen. Jede ungefähr einen halben Meter hoch, führten sie eine der nicht so steilen Schluchtwände hinab und verschwanden in wogenden Nebelschwaden.
    Trotz ihrer infrarotempfindlichen Augen konnten beide Haluter nur wenige Einzelheiten erkennen. Sie stiegen abwärts. Nach etwa dreihundert Metern verflüchtigte sich der Nebel.
    Zellot stieß ein dumpfes Brüllen aus.
    »Was haben Sie?«, rief Fruhn, der ein Stück hinter dem Kommandanten zurückgeblieben war.
    »Das müssen Sie selbst sehen«, gab Zellot zurück.
    Kurz darauf standen sie beide auf den untersten Stufen und blickten über eine unüberschaubare Menge glasartiger, grün schimmernder Kristalle, die den Boden der Schlucht dicht bedeckten.
    »Sie sind wunderschön!«, rief Fruhn begeistert.
    »Von den Kristallen geht eine verwirrende Ausstrahlung aus«, erwiderte Zellot. »Ich habe das Gefühl, in üppig blühender Weite zu stehen, aber mein Planhirn sagt mir, dass ich mich nicht fortbewegt habe.«
    »Ja … ich sehe es auch«, bestätigte Fruhn zögernd. »Die Kristalle geben psionische Impulse ab.«
    »Ich versuche, meine Abschirmung aufzubauen.« Ein dumpfes Grollen drang aus Zellots Kehle. »Es gelingt mir nicht.« Er zog seinen Kombistrahler und zielte auf die Kristalle.
    In der nächsten Sekunde stand er in einem Labyrinth aus hundert oder mehr Meter hohen, polierten metallenen Wänden und starrte seine Spiegelbilder an. Zornig stieß er den Kombistrahler ins Futteral zurück. Er war allein, das fiel ihm jetzt erst auf. Über Funk rief er nach Fruhn, erhielt jedoch keine Antwort.
    Auf der Suche nach einem Weg aus dem Labyrinth irrte er dann stundenlang umher, bis er endlich eine Öffnung entdeckte. Er eilte darauf zu – und stand auf einer weiten Ebene aus grünlich leuchtendem Metall. Grün!, dachte er verwirrt. Warum ist alles grün?
    Die Kristalle in der Schlucht fielen ihm ein – und plötzlich wusste er, dass er sich keineswegs auf einer Ebene befand, sondern nach wie vor am Fuß der Schlucht. Die Kristalle hatten in seinem Geist die Illusion des Labyrinths hervorgerufen.
    Mit dieser Erkenntnis kehrte die reale Umgebung zurück. Zellot stand auf dem Grunde der Schlucht und hielt in jeder Hand einen Kristall. Aber er wurde nicht länger beeinflusst.
    Ungefähr fünfzig Meter entfernt stapfte Fruhn über die Kristalle hinweg. Zellot rief ihn an, erhielt aber keine Antwort. Er folgte Fruhn, aber noch bevor er ihn erreichte, blieb der Gefährte stehen und wandte sich um.
    »Die Illusion ist weg«, sagte Fruhn. »Sie verschwand, als ich erkannte, dass die Kristalle dafür verantwortlich waren.«
    »Anscheinend genügt das, um von der Illusion befreit zu werden«, erklärte Zellot. »Wir kehren zum Schiff zurück! Sobald alle Besatzungen sich eingefunden haben, starten wir.« Er ließ die Kristalle, die er in den Händen hielt, fallen. »Niemand nimmt einen Kristall mit an Bord!«
    Weder er noch ein anderer Haluter ahnten, dass die Illusionskristalle sie aus der Bindung an Boyt Margors Psychod gelöst hatten und dass innerhalb weniger Wochen die Zwänge von ihnen abgefallen sein würden, die das Ladonnia-Psychod in ihren Gehirnen verankert hatte.
    Tengri Lethos steuerte sein Ewigkeitsschiff auf das normale Energieniveau zurück, nachdem die Haluter den Planeten verlassen hatten.
    »Ich bin froh, dass die Illusionskristalle Wirkung gezeigt haben«, sagte er zum Semorgehirn. »Hoffentlich können die Haluter das Energielabyrinth unbeschadet verlassen. Wenn es weniger Schiffe gewesen wären, hätten sie die Hyperraumgewitter nicht überstanden wie die ungezählten Raumfahrer vor ihnen.«
    »Was hast du mit dem Psychod vor?«, fragte das Semorgehirn. »Es wäre am besten, du würdest es in eine Sonne schicken

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