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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unsichtbaren Labyrinth wurden, einer Falle für Raumschiffe, die mit Überlichtgeschwindigkeit flogen. Und mit Unterlicht alle diese Sonnensysteme abzusuchen, das war so absurd, dass der Stützpunktkommandant nicht ernsthaft daran dachte.
    »Tengri Lethos hat sich verkrochen«, stellte er fest. »Ohne einen Anhaltspunkt werden wir ihn niemals finden.«
    »Ein Planet wäre ein brauchbarer Hinweis«, bemerkte Fruhn. »Es dürfte wegen der energetischen Spannungen in diesem Sternhaufen nur wenige Sonnen mit Planeten geben. Wenn es uns gelänge, sie zu lokalisieren …«
    »Im Zentrum des Haufens«, sagte Hylat. »Wenn es dort einen Planeten gibt, ist er relativ sicher, weil sich die energetischen Spannungen die Waage halten.«
    Zellot dachte eine Weile nach. »Wir fliegen zum Zentrum – alle!«, bestimmte er dann. »Ich will, dass wir alle dabei sind, wenn wir die Skulptur zurückholen.«
    Die Sternenballung war nicht im Sternkatalog der Haluter verzeichnet. Bei der Überlegung, warum das so war, spürte Yapra Zellot einen wohligen Schauer. Seiner Meinung nach kreuzten Haluterschiffe seit so vielen Jahrzehntausenden durch die Milchstraße, dass auch dieser dichte Haufen mindestens einige Male angeflogen worden war.
    Aber kein Haluter würde sich damit begnügen, die Sterne im Katalog zu registrieren. Ein Haluter, der diese ungewöhnliche Konstellation entdeckte, würde auf jeden Fall ihr Inneres erforschen. Auf jeden Fall – und um jeden Preis. Es war durchaus möglich, dass jeder Entdecker darin umgekommen war, von hyperenergetischen Fronten zerrieben oder in eine andere Dimension geschleudert. Da Haluterschiffe meist einzeln flogen, war niemals eine Information nach Halut gelangt.
    Und ausgerechnet er, Yapra Zellot, erhielt vom Schicksal die Gelegenheit, sich mit den unbekannten Kräften dieser Sternenballung zu messen. Das war mehr, als die meisten Haluter jemals vom Schicksal erwarten durften.
    Als alle Schiffe beisammen waren, teilte der Stützpunktkommandant den Besatzungen seine Überlegungen mit. Jubel brandete auf. Die Aussicht, nicht nur den Hüter des Lichts zu besiegen, sondern sich zudem unbekannten Gefahren stellen zu müssen, erzeugte eine schon euphorisch zu nennende Stimmung.
    Zwei Stunden später stand der Verband inmitten hyperenergetischer Strudel und folgte dem einzig möglichen Weg, einer verzerrungsfreien Gasse von dreiundzwanzig Lichtwochen Länge, mit einem einzigen Linearmanöver. Danach waren die Schiffe gezwungen, mehr als zwei Tage lang im Normalraum zu kreuzen, weil schwere hyperenergetische Entladungen tobten, die den Zwischenraum unpassierbar machten.
    Auch der Normalraum war alles andere als friedlich. Als die Sonnen des Sternhaufens entstanden waren, musste ausreichend Materie vorhanden gewesen sein, um jeder dritten Sonne Planeten zuzuordnen. Wegen der energetischen Spannungen hatte sich die Materie aber nicht zu Planeten zusammenballen können. Materiebrocken von einigen Zehntelmillimetern Durchmesser bis hin zu Kilometergröße erfüllten den Raum. Zudem immer wieder schrecklich zugerichtete, manchmal von unbestimmbaren Gewalten verdrehte Raumschiffswracks.
    Es schien, als wäre diese Sternenballung immer ein Treffpunkt für Todeskandidaten gewesen. Fruhn schlug deshalb den Namen Agruun Syrtha vor, was so viel bedeutete wie Platz der toten Seelen. Wracks halutischer Schiffe fand die kleine Flotte aber nicht.
    Nach sieben Tagen erreichten die Haluter das Zentrum der Sternenballung.
    Vor den Schiffen kreisten drei Sonnen umeinander. Ein Blauer Unterriese wurde von zwei Roten Zwergen umlaufen, die ihrerseits um einen eigenen Schwerpunkt kreisten. Einer der Zwergsterne hatte einen Planeten. Die Bahnberechnungen ergaben, dass diese Welt in einer Schleife beide Zwerge umkreiste. Es musste dabei zu extremen Temperaturunterschieden kommen, sodass auf dem Planeten kaum eigenes Leben entstanden sein konnte.
    »Das ist unser Ziel!«, rief Zellot.
    Sie entdeckten das Ewigkeitsschiff schon während der ersten Umkreisung des fremden Planeten. Es schwebte über einem riesigen zerklüfteten Felsplateau, der Oberfläche einer Insel im trüben Ozean. Es gab zahllose Inseln auf dieser Welt, aber keinen Kontinent.
    »Tengri Lethos fühlt sich hier sicher!«, rief Fruhn.
    »Er glaubt nicht, dass wir ihm folgen könnten«, erwiderte Zellot. »Nun haben wir ihn in die Enge getrieben. Ich werde ihm ein Ultimatum stellen.«
    Er wollte den Hyperkom aktivieren, da sah er, wie die holografische Wiedergabe

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