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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kontakt mit der Außenwandung eines siganesischen Raumschiffs herrührten? Deren Metallplastikmoleküle hatten sich teilweise mit dem Ozon verbunden, das während des heftigen Gewitters entstanden war. Er zapfte eine weitere Probe ab und ging damit zu Breckett.
    Der Braumeister hockte in seinem Lieblingssessel vor der Kontrollwand des Meisterbüros. Auf dem 500-Liter-Fass, das seit Langem die Funktion eines Tisches erfüllte, lag ein 10-Kilo-Rollschinken, von dem er große Scheiben absäbelte und sich in den Mund schob. Nach jedem Bissen spülte er kräftig nach. Als sein Stellvertreter eintrat, verzog er unwillig das Gesicht.
    »Tut mir leid, Sir, dass ich Sie bei der Arbeit störte«, sagte Kirfut und blickte anzüglich auf den Rollschinken.
    Breckett grinste. »Wo brennt es, Tukker?«
    »Mit Fass einunddreißig stimmt etwas nicht.« Kirfut hielt dem Braumeister das Probenglas hin.
    »Was stimmt nicht?«, fragte Breckett ungehalten. »Soll ich Ihnen die Blindschleichen einzeln aus der Nase ziehen?«
    »Nein, Sir«, erwiderte Kirfut trotzig. »Ich möchte Ihnen nur Gelegenheit geben, sich selbst ein Urteil zu bilden, vorausgesetzt, Sie trauen sich das zu, Sir.«
    Breckett stemmte seine knapp fünfzig Zentner hoch. »Geben Sie her!«, grollte er und riss Kirfut das Probenglas aus der Hand. Er hielt es gegen das Licht, schraubte den Deckel ab, reckte seine Nase über die Probe und wölbte die Brauen. Anschließend nahm er den Mund voll, kaute schmatzend und spuckte das Bier auf den Boden.
    »Welcher Idiot hat das Fass mit Ozon desinfiziert statt mit Dolphatron?« Wütend starrte er seinen Stellvertreter an.
    »Niemand, Sir«, erklärte Kirfut blass. »Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    »Zwölfhundert Kubikmeter Bier verdorben! Dafür will ich jemanden über die Klinge springen sehen! Was, zum Teufel, stehen Sie herum? Leiten Sie endlich eine Untersuchung ein, Sie zu groß geratener Siganese!« Er grinste über seine eigene Bemerkung.
    »Eine Untersuchung erübrigt sich, Sir. Fass einunddreißig gehört zu den Fässern, die ohne Deckel geliefert wurden. In der Schicht vor meiner hat eine Robotkolonne die nachgelieferten Deckel aufgeschweißt. Anschließend wurden die Fässer desinfiziert und mit klarem Wasser ausgespült.«
    Breckett ging zur Kontrollwand und ließ sich vom Hauptrechner das Programm ausdrucken, nach dem die neuen Fässer behandelt worden waren. Er las die Folie und knüllte sie zusammen.
    »Die Positronik hat einen Siganesen im Speicher!«, brüllte er. »Behauptet, alles wäre vorschriftsmäßig abgelaufen. Blödsinn!«
    Kirfut erinnerte sich an seine Halluzination und überlegte, ob er davon berichten sollte. Breckett sah ihm an der Nasenspitze an, dass er herumdruckste. Er packte ihn an der Montur, zog ihn zu sich heran und sagte drohend: »Rede – oder ich drehe dir das Gesicht auf die andere Seite!«
    Stockend berichtete Kirfut über seine Beobachtung. Der Braumeister hörte ihm aufmerksam zu, und als Kirfut fertig war, setzte er ihn behutsam ab und sagte leise: »Siganesen! Ich habe den Winzlingen nie über den Weg getraut, auch nicht, als sie ihre Existenz zugaben. Die Brüder haben das Abkommen mit uns nur unterschrieben, um uns in Sicherheit zu wiegen. In Wirklichkeit schröpfen sie uns heimlich noch mehr als zuvor.«
    »Aber was hätten die Siganesen davon, zwölftausend Hektoliter Bier ungenießbar zu machen, Sir?«
    »Wer weiß schon bei Siganesen, was in ihren winzigen Köpfen vorgeht, Tukker? Sie wollen uns vielleicht in die Pleite treiben.«
    »Aber … ein solcher Gedanke wäre wider jede Vernunft, Sir!«
    »Ich denke hier und jetzt als Patriot«, schrie Breckett. »Wozu brauche ich da Vernunft? Ich werde mich mit dem Stadtmajor in Verbindung setzen.«
    Bervos Mudies dirigierte das Philharmonieorchester von Mater, als die Alarmpfeifen im Baum losheulten. Er stand einige Sekunden lang wie erstarrt und blickte in die aufgestörte Zuhörermenge – die Ersten gingen schon zu den Notausgängen –, dann scheuchte er die Philharmoniker mit einer energischen Handbewegung fort. Er selbst konnte nicht einfach gehen, denn als Premierminister der Kolonie war er für die Sicherheit aller Bürger von Mater verantwortlich. Deshalb fuhr er mit einem der Schnelllifte in den Verwaltungstrakt hinauf, in dem sich die Zentrale Positronik befand.
    Sirke Fogel, Erster Bedarfsplaner von Mater, hatte Dienst in der Positronik. Früher war er dafür verantwortlich gewesen, dass alles, was die

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