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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kolonie brauchte, aus dem ertrusischen Transportsystem abgezweigt und siganesengerecht aufbereitet wurde. Seitdem die Siganesen aus dem Untergrund an die Öffentlichkeit gegangen waren, musste Fogel die von ihm ermittelten Bedarfsgüter bei den Ertrusern einkaufen und dafür sorgen, dass ein entsprechender Gegenwert geliefert wurde.
    »Was ist los?«, drängte Mudies erregt.
    Fogel rang sichtlich um Fassung. Sein schulterlanges schwarzes Haar war zerwühlt. »Die Ertruser behaupten, wir hätten sie bestohlen und außerdem zwölftausend Hektoliter Bier vergiftet. Sie haben uns ein Ultimatum gestellt. Wenn wir nicht innerhalb von zwölf Stunden Schadenersatz leisten und die Verantwortlichen an sie ausliefern, wollen sie den Baum absägen.«
    »Den Baum absägen!«, wiederholte Mudies tonlos und sank auf einen Sessel.
    Der Baum war die Heimat der siganesischen Kolonie auf Zaltertepe. Hier hatten sie Obdach gefunden, nachdem sie vor den Schergen der Konzilslaren geflohen waren. Hier hatten sie sich eine Zivilisation aufgebaut, in der zwar kein Überfluss herrschte, aber auch kein schwerwiegender Mangel.
    Nacheinander trafen die Mitglieder des Katastrophenrats ein. Zuletzt kam Bagno Cavarett, Subschwingkreis-Kybernetiker und das Ass der Kybernetikerzunft von Zaltertepe. »Entschuldigen Sie, dass ich so spät gekommen bin«, sagte er. »Ich konferierte während des Alarms gerade mit meinem ertrusischen Kollegen Kalackai. Da er von dem Ultimatum genauso überrascht war wie ich, wollte ich ihn zur Übernahme einer Vermittlerrolle bewegen …«
    »Wir brauchen keinen Vermittler!«, rief Mudies. »Wir können uns gut selbst helfen.«
    »Die Ertruser denken, ein Sabotagetrupp von uns wäre in eine ihrer Brauereien eingedrungen und hätte zwölftausend Hektoliter Bier mit Ozon ungenießbar gemacht«, erklärte Cavarett.
    »Die Ertruser desinfizieren ihre Lagerfässer mit Ozon!«, rief Masu Demar dazwischen. »Dieses eine Fass werden sie aus Nachlässigkeit nicht ausgespült haben.«
    »Das ist falsch«, widersprach Cavarett. »Seit fünfzig Jahren desinfizieren die Ertruser ihre Fässer bereits mit Dolphatron, das völlig geschmacklos ist.«
    »Außerdem war kein Sabotagetrupp bei den Ertrusern«, ergänzte Mudies.
    »Kein Sabotagetrupp von uns. Aber denkt bitte genau nach! In der Zeit, in der das Bier ungenießbar geworden ist, tobte über Nagelia ein starker Gewittersturm. Falls zu dieser Zeit ein Raumschiff landete, muss es von vielen Blitzen getroffen worden sein. Und was geschieht, wenn es zu heftigen Entladungen kommt?«
    »Es bildet sich Ozon!«, rief Fogel.
    Cavarett nickte. »Richtig, Sirke. Da Ozon sehr aggressiv ist, verbindet es sich mit der Außenhaut des betreffenden Raumschiffs …«
    »Ha, ha«, machte Drölle Gesra, ein Mitglied des Katastrophenrats. »Und anschließend flog das Raumschiff durch den Zapfhahn in das volle Bierfass, wie?«
    Mehrere Siganesen lachten.
    »Natürlich nicht«, sagte Cavarett. »Ich habe bei Kalackai erreicht, dass er für mich eine Information einholte. Das betreffende Lagerfass lag ohne Deckel auf dem Hof der Brauerei. Die Herstellerfirma hatte es und einige andere Fässer durch eine Nachlässigkeit unvollständig geliefert. Deshalb wurden von einer Roboterkolonne die fehlenden Deckel aufgeschweißt – nach dem Gewitter! Da die Fässer fünfundzwanzig Meter lang sind und einen Durchmesser von acht Metern haben, kann sich sehr wohl ein siganesisches Raumschiff darin verbergen. – Selbstverständlich habe ich Kalackai gegenüber einfach nur Interesse für Details geheuchelt.«
    »Das war gut«, lobte Mudies. »Es wäre durchaus möglich, dass durch den Helk und das terranische Mädchen andere Siganesen von unserer Existenz erfahren haben und gekommen sind, um uns zu helfen.«
    Bagno nickte bekräftigend. »Ich denke, dass sich sogar die Ertruser davon überzeugen lassen.«
    »Was?«, rief der Premier entsetzt. »Wir sollen unsere Brüder den Ertrusern ans Messer liefern? Wir werden kein Sterbenswort davon sagen, sondern einen Kommandotrupp nach Nagelia schicken, der unsere Brüder aufspürt und hierher in Sicherheit bringt.«

17.
    Yapra Zellot musterte die Ortungsdaten des kleinen Sternhaufens, der rund eineinhalb Lichtjahre von der LUPEH entfernt lag. Was er sah, gefiel ihm nicht. Der Sternhaufen durchmaß zwar nur elf Lichtjahre, aber zu ihm gehörten dreihundertneunundsiebzig Sonnen. Sie standen dicht genug, dass ihre fünfdimensionalen Energiekomponenten zu einem

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